Robert Ketterer, Auktionator und Firmenchef, sieht den Sammlungsverkauf wegen seiner Größe und Bedeutung als strategisches Projekt: „Wir werden der nächsten Generation von Sammlerinnen und Sammlern die Werke mit viel Systematik präsentieren. Im Juni gibt es eine erste Suite von herausragender Qualität derjenigen Brücke-Künstler, die zum Kern der Sammlung gehören. Die fantastischen Werke zeigen die Idee der Kollektion. Besonders Papierarbeiten sind stark vertreten. Sie spielen in der Frühzeit der Brücke eine wichtige Rolle, weil sich die Maler einfach keine teuren Leinwände leisten konnten. Sie sind aber auch ein Markenzeichen der Brücke-Kunst, denn sie symbolisieren Spontaneität und Direktheit. Emotionale Zeichnungen und atemberaubende Holzschnitte aus Kleinstauflagen werden begeistern.“
„Die Maler der Brücke - Sammlung Hermann Gerlinger“ besteht aus mehr als 1.000 Werken, darunter Gemälde, Handzeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Radierungen, Lithografien, Skulpturen sowie zahlreiche Dokumente. Ketterer Kunst plant, die Sammlung über mehrere Auktionen bis Sommer 2024 auf den internationalen Kunstmarkt zu bringen. Im Mittelpunkt werden in diesem Juni Arbeiten auf Papier, beispielsweise Farbholzschnitte und Zeichnungen, einzelne Gemälde sowie andere Sammlerobjekte, wie Künstlerschmuck, stehen (siehe untenstehende Liste).
Kaum eine Künstlergruppe mit vergleichbarem Renommee hat so viel Museums-Präsenz und Popularität gefunden wie die Brücke. Fast jeder in Deutschland kennt ihre Schlüsselwerke. Brücke- Ausstellungen sind Publikumsmagneten. Sie rücken auch immer mehr in den Fokus von jungen Kunstinteressierten. „Das wollen wir mit unserer mehrteiligen Auktion unterstützen und geben begleitende Kataloge mit viel Hintergrundinformation sowie diverse Sonderpublikationen zu ‚Die Maler der Brücke – Sammlung Hermann Gerlinger‘ heraus,“ so Robert Ketterer. Bereits jetzt sieht Ketterer Kunst eine große Nachfrage nach dem ersten Sonderkatalog. Mit ihm wird ein Einblick in das großartige und äußerst vielfältige Spektrum der Sammlung sowie in das fundierte Wissen des Sammlers Hermann Gerlinger gegeben.
„Die Herbstauktion wird einen neuen Fokus haben. Wir werden dann auch einen Teil der Gemälde anbieten, die aktuell noch in Ausstellungen zu sehen sind. Sie kommen dann direkt aus dem Museum zu uns,“ kündigte Robert Ketterer an.
Hermann Gerlinger hat in fast 70 Jahren die wohl bedeutendste private Sammlung mit Werken der Brücke-Künstler geschaffen. „Diese Form des exzessiven Sammelns - das Lebenswerk von Hermann Gerlinger - wird mit dem Bestandskatalog und weiteren Publikationen unsere Zeit überdauern,“ so Dr. Mario von Lüttichau, der bekannte Kunsthistoriker und frühere Kustos des Folkwang Museums in Essen.
Professor Gerlinger begnügte sich nicht nur damit, Kunstwerke aus den Kernjahren der „Brücke“, also zwischen 1905 und 1913 zu sammeln, sondern auch davor und vor allem danach entstandene Arbeiten. Zu seiner Sammlung gehört auch ein breiter Querschnitt des Schaffens der vier Brücke-Gründer sowie von Max Pechstein und einige charakteristische Werke der nur zeitweisen Brücke-Mitglieder Emil Nolde und Otto Mueller sowie von Cuno Amtet.
Professor Gerlinger begnügte sich nicht nur damit, Kunstwerke aus den Kernjahren der „Brücke“, also zwischen 1905 und 1913 zu sammeln, sondern auch davor und vor allem danach entstandene Arbeiten. Zu seiner Sammlung gehört auch ein breiter Querschnitt des Schaffens der vier Brücke-Gründer sowie von Max Pechstein und einige charakteristische Werke der nur zeitweisen Brücke-Mitglieder Emil Nolde und Otto Mueller sowie von Cuno Amtet.
Wenn die Sammlung Kirchners Bruch mit dem Berliner Großstadtexpressionismus und seine permanente künstlerische Weiterentwicklung bis zum tragischen Selbstmord 1938 im Schweizer Exil oder Heckels Persönlichkeitsveränderung als Folge der Kriegsschrecken darstellt, wird die historische Dimension besonders sichtbar. Als zahlreiche Werke der Brücke-Künstler 1937 in der Ausstellung „Entartete Kunst“ landeten, erlebten Heckel, Pechstein, Nolde und Schmidt-Rottluff ganz direkt die Gegnerschaft ihrer Kunst im Nationalsozialismus.
Professor Hermann Gerlinger erinnert sich: „Als ich meine Sammlung noch als Student in den 1950er Jahren begann, wollte ich die Bilder, um mit ihnen zu leben – das war der Anfang.“
„Die Maler der Brücke – Sammlung Hermann Gerlinger“ war rund 30 Jahre in Museen in Schleswig- Holstein (Schloss Gottorf), Sachsen-Anhalt (Kunstmuseum Moritzburg) und Bayern (Buchheim Museum) zu sehen.
Ketterer Kunst erwartet eine große Aufmerksamkeit für die Werke aus der Sammlung. In diesem Umfeld sieht Ketterer Kunst eine Einlieferung von weiteren Werken des Expressionismus als besonders attraktiv. Die klassische Moderne insgesamt werde aktuell sehr stark nachgefragt. Einen Nachfrageüberhang gebe es aktuell aber auch für zeitgenössische Werke von hoher Qualität. Ketterer Kunst lädt in diesen Tagen potentielle Interessenten zu Einlieferungen ein.
Neben Werken aus der Sammlung bietet die Auktion weitere spannende Arbeiten der KLASSISCHEN MODERNE wie z.B. mehrere Werke von Emil Nolde, allen voran das Ölgemälde „Rittersporn und Silberpappeln“ (Taxe: € 500.000-700.000) und André Derains „Arbres aux environs de Martigues“ (Taxe: € 100.000-150.000). Weitere wichtige Künstlernamen in dieser Abteilung sind Max Beckmann, Lovis Corinth, Karl Hofer, Käthe Kollwitz, Wilhelm Lehmbruck, Max Liebermann, Gabriele Münter, Pablo Picasso, Josef Scharl und Renée Sintenis.
Im Bereich der KUNST NACH 1945 bestechen u.a. Gerhard Richters „Abstract Painting 665-4“ (Taxe: € 600.000-800.000) und Andy Warhols Farbserigrafie „Goethe“ (Taxe: € 180.000-240.000). Hochkarätiges ist u.a. auch von Horst Antes, Stephan Balkenhol, Eduardo Chillida, Katharina Grosse, Rudolf Hausner, Konrad Klaphek, Ernst Wilhelm Nay und Steven Perrino vertreten.
Werkauswahl „Die Maler der Brücke - Sammlung Hermann Gerlinger“ in der Ketterer Kunst Juni-Auktion:
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