Maria Lassnig (1919-2014) Wilde Tiere sind gefährdet, 1980, Öl auf Leinwand, 306 x 200 cm, Schätzwert € 600.000 - 800.000 Maria Lassnig (1919-2014) Wilde Tiere sind gefährdet, 1980, Öl auf Leinwand, 306 x 200 cm, Schätzwert € 600.000 - 800.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT

Was: Auktion

Wann: 23.06.2021

DAS TIER IN IHR 3 x 2 Meter großes Gemälde „Wilde Tiere sind gefährdet“ von Maria Lassnig bei Auktion am 23. Juni 2021 im Dorotheum

Eines der zentralen und durchaus prophetischen Gemälde der großen Maria Lassnig ist der Star der Dorotheum-Auktion Zeitgenössische Kunst am 23. Juni 2021. 1980, am Wendepunkt ihrer künstlerischen Karriere, identifizierte sich die Malerin in…

DAS TIER IN IHR 3 x 2 Meter großes Gemälde „Wilde Tiere sind gefährdet“ von Maria Lassnig bei Auktion am 23. Juni 2021 im Dorotheum

Eines der zentralen und durchaus prophetischen Gemälde der großen Maria Lassnig ist der Star der Dorotheum-Auktion Zeitgenössische Kunst am 23. Juni 2021. 1980, am Wendepunkt ihrer künstlerischen Karriere, identifizierte sich die Malerin in einem monumentalen Werk mit der ausgebeuteten Natur: „Wilde Tiere sind gefährdet“, ein sechs Quadratmeter großes Ölge-mälde, wird zwischen 600.000 und 800.000 Euro geschätzt.

Das hochformatige Bild nimmt eine bedeutende Stellung in Lassnigs Oeuvre ein. Es entstand 1980, in jenem Jahr, das Maria Lassnig ihre lange ersehnte, breite öffentliche Anerkennung brachte. Das Gemälde wurde 1985 in ihrer ersten großen Retrospektive im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien ausgestellt.

1980 war Maria Lassnig nach zwei Jahrzehnten in Paris und New York nach Wien zurückgekehrt, erhielt eine Professur an der Hochschule für angewandte Kunst. Im selben Jahr vertrat sie - gemeinsam mit Valie Export als erste Künstlerinnen überhaupt - Österreich bei der Biennale in Venedig (Kommissär Hans Hollein).

Ausgebeutete NaturDie wohl schlüssigste Beschreibung und Interpretation von „Wilde Tiere sind gefährdet“ stammt von Angewandte-Rektor Peter Gorsen im Ausstellungskatalog 1985: „Die bei Lassnig wiederholt vorkommende, häufig auch antipatriarchalisch gebrauchte Huckepack-Darstellung zweier Figuren […] wird hier abermals verwendet. Man sieht eine als Mars gekennzeichnete Symbolfigur auf einer anderen Figur reiten, die durch ihre Fortbewegung auf einer Lafette als ausgebeutetes Arbeitstier und ‚Kanonenfutter‘ kenntlich gemacht ist. Der Dressurakt wird in der grünen Landzone der unteren Bildhälfte durch eine mörderische Szene ergänzt, die unschwer als eine allegorische Chiffre der Ausrottung von Exoten und des fortgesetzten Lebensentzugs der Bevölkerung in diesem Kontinent gelesen werden kann. Dort identifiziert und solidarisiert sich Lassnig wie so häufig mit dem ausgebeuteten Teil der Natur, die hier in Trophäengestalt eines wie gekreuzigt ausgebreiteten Leopardenfells erscheint und mit dem Selbstbildnis der Künstlerin verschmolzen ist. Mitleiden mit der ausgebeuteten Natur, Mitgefühl für die ausgerottete Kreatur, ein Hauptthema in den Selbstbildnissen mit Tier, bedeutet stets auch eine indirekte Kritik an den gewaltförmigen Mitteln der Naturbeherrschung.“

KörperbewusstseinMaria Lassnig (1919-2014) ist eine der bedeutendsten europäischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Berühmt machten sie ihre „Körperbewusstseinsbilder“ (Body awareness paintings), die in einzigartiger Weise innere Gefühlszustände in Form abstrahierter Selbstbildnisse umsetzen. Und das in typischen Lassnig-Farben, denen die Künstlerin Körpersignale zuordnet „Gedanken-, Geruchs-, Schmerz-, Qual-, Todes- und später speziell auch Krebsangst-Farben“. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt die zweifache documenta-Teilnehmerin 2013 den Goldenen Löwen bei der Biennale Venedig für ihr Lebenswerk.

Tags: Malerei, Maria Lassnig

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