100. Mal Spannung, Gänsehaut und Begeisterung…
Mit großer Erwartung und Vorfreude fiebert Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf der 100. Auktion entgegen. Damit dieses Jubiläum gebührend gefeiert wird, wurden wahre Meisterstücke zusammengetragen, welche während der Auktion für spannungsvolle Gänsehautmomente sorgen werden.
Den Auftakt am ersten Auktionstag werden die asiatischen Künste machen, welche unter anderem mit feinen Buddhafiguren sowie prunkvollen Gefäßen aus dem Himalaya-Gebiet auftrumpfen. Besonders bestechend ist dabei eine Darstellung von Vajrapani, welche im 14./15. Jahrhundert in Tibet gefertigt wurde. Im tibetischen Buddhismus gilt dieser Bodhisattva auch als ‚Herr der Geheimnisse‘ und Verkörperung der Tatkraft. Dies lässt auch keinen Zweifel, betrachtet man die energische und aktive Körperhaltung dieser Figur, welche in der rechten Hand das Vajra gleichsam einer Waffe hält. Zugleich stellt das Vajra als Zepter ein Hauptsymbol der Erleuchtung dar. Mit dem dritten Auge auf der Stirn und einem ihn umgebenden Feuerkranz werden zudem Aspekte der Weisheit vermittelt (Limit 2.500,- €).
Die Gemälde des 19. Jahrhunderts reizen mit einem impressionistischen Portrait sowie einer symbolistischen Landschaft. Max Liebermanns (1847-1935) Darstellung der Lola Leder ist eines von neun Portraits der Frau des jüdischen Kaufmanns David Leder aus Chemnitz. Lola Leder sitzt elegant und weiblich mit Perlenkette und Pelzmantel auf einem Sessel. Ihre Pose sowie auch ihr Blick sind dabei selbstbewusst, was Liebermann sicherlich zu der Reihe an Portraits reizte, welche die Kaufmannsgattin teils sehr sinnlich zeigen. Das Portrait zeigt die für Liebermann typische lichte Farbigkeit und seinen schwungvollen Farbauftrag (Limit 25.000,- €).
Ein weiteres Gemälde stammt vom belgischen Maler Valerius de Saedeleer (1867-1941), in dessen Werken Symbolismus und die traditionelle flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts vereint erscheinen. De Saedeleer, welcher erst spät künstlerische Erfolge feiern konnte, entwickelte seinen persönlichen Stil um 1900, als er sich in dem Dorf Sint-Martens-Latem niederließ. Die Landschaft des später als Künstlerdorf bekannten Ortes war durch Fluss, Wald und Weiden geprägt. Die landschaftliche Inspiration setzte der Maler dabei in gedämpften Farbtönen um. Die um diese Zeit einsetzenden Erfolge verhalfen ihm zu Ausstellungen in Gent und London. Zudem wurde er 1911 um die Beteiligung an der Weltausstellung für Schöne Künste in Rom gebeten (Limit 35.000,- €).
Die altmeisterlichen Gemälde bestechen mit klassisch religiösen Motiven aus Flandern und Italien. Darunter ist ein Gemälde Herri met de Bles mit der Darstellung der Heiligen Familie mit Johannesknaben. Das Gemälde zeigt eine für Bles typisch in sehr feinen Details ausgearbeitete Landschaft im Hintergrund, vor welche die religiöse Szene gesetzt wird. Dabei ist das Gewand der Maria in feinem manieristischem Faltenwurf ausgeführt worden. Die Landschaft imponiert mit perfektionistischem Detailreichtum. Eine vergleichbare Variante ist im Kunstmuseum Basel zu finden (Limit 20.000,- €).
Ein weiteres Gemälde eines Florentiner Meisters aus dem Kreise Jacopo da Pontormos zeigt die Madonna mit dem Christusknaben. Dieses Gemälde beeindruckt mit einem betont kräftigem Kolorit der Figuren, welche sich vor einer in gedämpften Farbtönen gehaltenen Grotte hervorheben. Das hervorragende Renaissancegemälde befindet sich in weitestgehend unberührtem Zustand und wird von einem sehr aufwendig handgeschnitzten florentinischen Rahmen eingefasst (Limit 20.000,- €).
Hinzu kommt ein Gemälde aus der Werkstatt von Bernardo Strozzi mit dem heiligen Sebastian und Rocchus, den Schutzheiligen gegen die Pest und andere Seuchen, welche mit den klassischen Attributen Pfeil, Muschel und Brot bringendem Hund dargestellt sind (Limit 5.000,- €).
Im Gegensatz zum Märtyrerdasein dieser Heiligen präsentiert die russische Künstlerin Ekaterina Sergeevna Zarudnaja-Kavos einen unbeschwerten Tag auf einem Blumenmarkt. Die Künstlerin begann ihre Karriere an der Kunstakademie in St. Petersburg bei Michail Vrubel. Ein Studienaufenthalt in Paris brachte ihr die impressionistischen Einflüsse näher, welche in dem Bild deutlich zum Vorschein kommen. Der flirrende Sonnenschein verteilt sich mit hellen Farbtupfen über die Leinwand und verschmilzt dabei mit dem bunten Blumenmeer (Limit 12.000,- €).
Aus einer hessischen Privatsammlung stammt schließlich eine Jugendstilperle aus Porzellan. Das Kaffeeservice im Peitschenhieb-Design, zwischen 1903 und 1904 von dem Architekten und Designer Henry van de Velde entworfen, zeigt einen neuen stilistischen Ansatz im Gegensatz zu floral verspielten Formen des Jugendstils. Dabei kommen dynamisch geschwungene Linien zum Einsatz. Die hier angebotene Luxusvariante wurde in mattem Gold dekoriert (Limit 6.000,- €).