Gyula Graf Batthyány (1887 Ikervár - 1959 Budapest) Flamencotänzerinnen Mindestpreis:	24.000 EUR Gyula Graf Batthyány (1887 Ikervár - 1959 Budapest) Flamencotänzerinnen Mindestpreis: 24.000 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden

Was: Auktion

Wann: 29.02.2020

Als Ouvertüre des diesjährigen Auktionsjahres kommen in der Versteigerung Ende Februar circa 1200 Positionen zum Aufruf, die aus verschiedenen Sammlungen und Nachlässen akquiriert wurden. Ein Highlight in der Gemälde-Sparte ist ein Werk von Gyula Graf Batthyány, der zu den bedeutenden ungarischen Künstlern der Moderne in der Zwischenkriegszeit gehört. Batthyány nahm in…
Als Ouvertüre des diesjährigen Auktionsjahres kommen in der Versteigerung Ende Februar circa 1200 Positionen zum Aufruf, die aus verschiedenen Sammlungen und Nachlässen akquiriert wurden. Ein Highlight in der Gemälde-Sparte ist ein Werk von Gyula Graf Batthyány, der zu den bedeutenden ungarischen Künstlern der Moderne in der Zwischenkriegszeit gehört. Batthyány nahm in seinem Oeuvre sowohl Einflüsse und Elemente des Jugendstils als auch Art Déco, Expressionismus und Kubismus auf und verband sie zu einem eigenem Stil. Bei dem angebotenen, wohl in den 1930er Jahre entstandenen, aus einer Werkreihe mit Spanien-Motiven stammenden Gemälde "Flamencotänzerinnen" verwob er in einer charakteristischen collageartigen Komposition die Tänzerinnen mit einzelnen weiblichen Porträtköpfen (Schätzpreis 24.000 €). Während seines Studiums 1910–1913 an der Académie Julian in Paris hatte er Léon Bakst kennengelernt, der ihn für die legendären Auftritte der "Ballet Russes" mit ihrem Startänzer Vaslav Nijinsky unter dem russischen Impresario Sergei Djagilew begeisterte. Mit Vorliebe malte er neben phantasievollen bzw. märchenhafte Kompositionen Theater-, Tanz- und Ballszenen, Bildnisse mondäner Herren und Damen der ungarischen Adels und Großbürgertums, die ein glanzvolles Bild der Epoche widerspiegeln.

Die Bildhauerin Reneé Sintenis wurde vor allem durch die Tierbronzen berühmt, kaum bekannt ist ihr frühes Oeuvre, das vor allem kleinformatige weibliche Akte umfasst. Hierzu zählt auch ihre sehr seltene, um 1914 entstandene Figur "Strumpfanziehende", von der nur ein weiterer Guss bekannt ist (6.800 €). Wesentlich für die Figuren ist ihre moderne, straffe Stilisierung in gerundeten Formen, die Bezüge zu Werken Maillols und Lehmbrucks zeigen. 1915 stellt Sintenis erstmals in der Berliner Secession aus, ab 1920 vertrat sie der renommierte Galerist Flechtheim, 1931 wurde sie als erste Bildhauerin Mitglied der Berliner Akademie der Künste.

Zu den Prunkstücken in der Silber-Offerte gehört ein Augsburger Deckelhumpen mit römischen Imperatorenporträts des Meisters Israel Thelot aus der Zeit um 1690, dessen ummantelte, durchbrochen gearbeite Korpuswandung drei Bildnismedaillons von Titus Flavius Caesar, Julius Caesar und Octavian im Wechsel mit Kriegstrophäen zeigt (12.000 €). Mit dem motivischen Rückgriff auf die Antike ist dieser Humpen zugleich Ausdruck barocker Repräsentations- und Schaulust sowie des Herrschaftsgeistes seiner Zeit.

Die Kunst der Vedutenmalerei auf Porzellan zur Vollendung brachte im 19. Jahrhundert die KPM Berlin insbesondere auf großen Ziervasen, die mit ihren Potsdam- und Berlin-Ansichten insbesondere im Auftrag der preußischen Könige als diplomatische Geschenke und Staatsgeschenke für Verdienste ausgeführt wurden. Hierzu zählt die unter der Regenschaft König Wilhelm I. entstandene, 56 cm hohe Prunkvase mit kostbarer Vergoldung und königsblauem Fond, auf der in Reserven das berühmte, von Christian Daniel Rauch 1851 geschaffene Reiterstandbild Friedrich II. Unter den Linden vor dem heutigen Alten Palais und das Marmordenkmal Friedrich Wilhelm III. im Tiergarten dargestellt ist (9.500 €).

Im reichen Möbel-Angebot ragt ein 1777 im Württemberger Raum entstandener Barock-Tabernakel-Sekretär aus dem Fürstenhaus zu Wied heraus, der durch sein intarsiertes Monogramm seinem ehemaligen Besitzer Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied (1706–1791) zugeordnet werden (12.500 €). 1784 wurde dieser von Kaiser Joseph I. in den erblichen Fürstenstand erhoben, womit er das Fürstenhaus begründete. Unter Historikern gilt der Herrscher als einer der besten Vertreter des Aufgeklärten Absolutismus. Eine ebenso bedeutende Provenienz weist eine Louis XVI-Schreibkommode mit Lesepult aus dem persönlichen Besitz Herzog Friedrich II. von Württemberg (1754–1816), der 1806 als Friedrich I. erster König von Württemberg wurde. Das Ende des 18. Jahrhunderts in Neuwied entstandene, in Nussbaum gefertigte höfische Möbel mit Furnierfeldern aus fein gemasertem Vogelaugenahorn und mit einer Edelholzmarketterie aus Blütengebinden und Singvögeln wurde individuell für den Herzog und späteren König gefertigt, der bevorzugt im Stehen arbeitete (12.000 €).

Vorbesichtigung: 22. -27. Februar 2020, täglich 13-17 Uhr.

Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH

Barock-Tabernakelsekretär aus dem persönlichen Besitz von Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied Mindestpreis:	11.500 EUR Barock-Tabernakelsekretär aus dem persönlichen Besitz von Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied Mindestpreis: 11.500 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden / Kunstauktionshaus Schlosses Ahlden Klassizistische Schreibkommode mit Lesepult aus dem persönlichen Besitz König Friedrich I. von Württemberg Mindestpreis:	9.500 EUR Klassizistische Schreibkommode mit Lesepult aus dem persönlichen Besitz König Friedrich I. von Württemberg Mindestpreis: 9.500 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden / Kunstauktionshaus Schlosses Ahlden
Tags: Antiquitäten, Art Déco, Expressionismus, Fabergé, Glas, Gyula Graf Batthyány, Kubismus, Malerei, Möbel, Porzellan, Reneé Sintenis, Silber, Taschenuhren

AuktionsdatenTitel Große Kunstauktion Nr. 177Datum 29.02.2020, 11:00 UhrBesichtigung 22. - 27.02.: 13:00 bis 17:00 Uhr