Höchste Schnitzkunst aus JapanDas Angebot der Netsuke bei Van Ham ist auch diesen Herbst auf hohem Niveau. Dies zeigt sich vor allem in der meisterhaften Schnitzerei einer Schnecke des Netsuke-Künstlers Tadatoshi. Aus Tibet stammt eine frühe Figur des Vajradhara, deren rituelle Füllung verborgen bleibt. Ein Gemälde des Künstlers Cheng Conglin zeugt erneut von dem Reichtum der chinesischen Malerei. Gleich zwei Objekte aus der Hamburger Sammlung Sonderhoff überzeugen mit handwerklicher und künstlerischer Qualität.Van Ham genießt seit Langem den Ruf ein hervorragendes Angebot an japanischer Kunst anzubieten, wurde doch vor rund fünf Jahren der auf asiatische Kunst spezialisierte Kunsthandel Klefisch ins Haus integriert. Ein exquisites Netsuke einer Schnecke aus der Edo-Zeit (1603 – 1868) führt das Angebot der japanischen Miniaturschnitzereien an. Es handelt sich um eine meisterhafte Arbeit aus Buchsbaum des Schnitzers Tadatoshi (ca. 1770 – 1840), der der Nagoya-Schule angehört. (Schätzpreis: 10.000 – 15.000 Euro).
Aus derselben Epoche stammt ein vornehmer, japanischer Stellschirm (Schätzpreis: 5.000 – 8.000 Euro). Mit feinster Tusche und Goldsprenkeln verziert, setzt das Kunstwerk die japanische Landschaft gekonnt in Szene und beeindruckt mit dem gezielten Einsatz von leeren Räumen und minimalistischen Farbakzenten. Der Schirm kommt aus der bedeutenden Sammlung Dr. Roland Sonderhoff, deren kostbare Stücke bereits in früheren Auktionen bei Van Ham offeriert wurden. Der Hamburger Jurist sammelte in den 1920er und 1930er Jahren neben ostasiatischen Kunstwerken auch Keramiken aus Peru, persisch-iranische Objekte, Khmer-Figuren, Buddha aus Thailand und Kunstwerke aus Tibet. Er dokumentierte seine Ankäufe akribisch in detailreichen Beschreibungen mit Datum, Ort und Provenienz.
Ebenfalls aus der Sammlung Sonderhoff kommt ein Paar Schränke mit Doppeltüren und Innenschubladen (Schätzpreis zus.: 6.000 – 10.000 Euro) aus der Qing-Dynastie (1644 – 1911). Die zwei Schränke sind aus elegantem Hartholz (hongmu) gefertigt und bestechen durch ihre herrschaftliche Größe und hervorragende Qualität.
Die frühe, tibetische Darstellung des transzendenten Buddhas Vajradhara wurde im 15./16. Jahrhundert gefertigt (Schätzpreis: 3.000 – 5.000 Euro). Die Kupferbronze mit Resten einer Feuervergoldung und Steinbesatz ist außerordentlich fein gearbeitet. Die Figur ist wohl noch original verschlossen und rituell gefüllt. Die außergewöhnlich große und beeindruckende Bronzefigur des Buddhas Shakyamuni aus dem 17. Jahrhundert wurde in China gefertigt (Schätzpreis: 8.000 – 10.000 Euro). Die Überreste einer Lackvergoldung umhüllen die massive Figur, deren schmuckvolle Details und Lotosbordüren des Gewands, die Bedeutung des historischen Buddhas betonen.
Das Gemälde „Ziegenhirtin“ des Künstlers Conglin Cheng (Schätzpreis: 8.000 – 10.000 Euro) ist ein hinreißendes Beispiel der chinesischen Malerei: Eine junge Frau steht vor dem Gatter des Pferchs. An einer langen Leine hält sie eine schwarz-weiß gefleckte Ziege. Das Gemälde gewährt Einblicke in eine weit entfernte Welt und das Leben des Yi-Volks in Sichuan, eine der in China lebenden Minderheiten. Mit meisterhaftem Pinselstrich gelingt dem Künstler dabdabei eine ruhige und zugleich anrührende Darstellung dieser jungen Frau.