FAST ALLES AUSSER SCHRÖDINGERS KATZEDorotheum versteigert bedeutende Medaillen und Dokumente aus dem Nachlass des Physik-Nobelpreisträgers Erwin Schrödinger
Aus einem Teilnachlass von Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 - 1961), einem der einflussreichsten Physiker des 20. Jahrhunderts und zudem - mit der Idee des genetischen Codes – von einem Vordenker der modernen Biologie, versteigert das Dorotheum im November bedeutende Medaillen und Dokumente.
Das wohl spektakulärste Stück wird im Rahmen der Auktion Münzen und Medaillen am 13. November 2019 angeboten, der Premio Matteucci von 1927 in Gold (Startpreis € 5.000). Diese erstmals 1868 verliehene Medaille gehört zu den ältesten und höchsten Auszeichnungen für internationale Physiker. Die Liste der Beliehenen ist ein Who-is-Who der Physik, u. a. Albert Einstein, Niels Bohr, Werner Heisenberg.
Der Zeitpunkt der Verleihung fiel in das Jahr, als der in Wien geborene Wissenschaftler von Zürich nach Berlin wechselte. Er nahm an der Berliner Humboldt-Universität nach Max Plancks Abtreten den frei gewordenen Lehrstuhl für theoretische Physik ein. In der Züricher Zeit hatte Schrödinger wissenschaftliche Publikationen über eine neue Mechanik publiziert, die Bewegungsvorgänge innerhalb der Atome ganz neu erklärt – die Quantenmechanik. Für diese bahnbrechenden Erkenntnisse bekam Erwin Schrödinger 1933 den Nobelpreis für Physik verliehen.
Um einen privaten Abguss für Erwin Schrödinger dürfte es sich bei der bronzenen Max-Planck-Medaille 1937 handeln. Ebenfalls angeboten wird das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, das Schrödinger 1957, ein Jahr nach der endgültigen Rückkehr nach Österreich verliehen bekam.
Die Autographen-Auktion am 25. November 2019 lässt mit wichtigen Dokumenten aus Schrödingers wissenschaftlicher Laufbahn aufhorchen, u. a. mit einem mit Foto versehenen Mitgliedsausweis der päpstlichen Akademie der Wissenschaften von 1936 (Startpreis € 800). Ein rund 50 Stück umfassendes Konvolut von Urkunden, Schreiben und Fotografien Schrödingers vorwiegend aus den Jahren 1929 bis 1958 enthält auch die Verleihungsurkunde der Matteucci Medaille (€ 5.000).