Ein kaiserlicher Teller mit den Acht Buddhistischen Schätzen aus der bekannten Sammlung Dr. Roland Sonderhoff gehört zu den außergewöhnlichen Höhepunkten der Auktion für Asiatische Kunst. Eine weitere chinesische Besonderheit ist die fein geschnitzte Figur des Bodhidharma aus der Qianlong-Zeit (1735 – 96). Aus Japan stammt ein meisterliches Netsuke einer eleganten Tänzerin – wahrscheinlich handelt es sich um die Begründerin des traditionellen Kabuki, Izumo no Okuni.Ein bedeutender chinesischer, kaiserlicher Teller aus dunkel zinnoberrotem Schnitzlack aus der Qianlong-Zeit (1735 – 1796) gehört zu den Highlights der Asiatischen Kunst Auktion. Er stammt aus der Sammlung des Hamburger Juristen Dr. Roland Sonderhoff, aus der Van Ham bereits im vergangenen Frühjahr wertvolle Keramik- und Porzellanarbeiten versteigerte. Der Teller in Form einer Lotosblüte ist am Rand achtfach geschweift. Im Zentrum des Spiegels findet sich eine große Päonienblüte, umgeben von einem breiten Band mit dichten Ranken, zwischen denen die Acht Buddhistischen Schätze jeweils über einer Lotosblüte platziert sind (Schätzpreis: 20.000 – 30.000 Euro).
Die ungewöhnliche Art der Darstellung sowie das untypische Material machen die Figur des Bodhidharma zum Highlight der Auktion für asiatische Kunst (Schätzpreis: 80.000 – 100.000 Euro). Das dunkelgrüne Geröllgestein ist extrem fein und detailreich ausgearbeitet. Das Gesicht wirkt regelrecht porträthaft, der Körper lebendig und mit Zeichen des entbehrungsreichen Lebens, während die Kleidung mit Falten und Bändern gut dargestellt ist. Bodhidharma gilt als der erste Patriarch des Chan-Buddhismus. Er soll aus Persien oder Indien stammen und seine nicht-chinesische Herkunft wird in der Darstellung deutlich. Seine kugeligen Augäpfel stellt man aufgrund einer Legende so dar, der nach er sich die Augenlieder abgeschnitten habe, aus Ärger über sein Einschlafen bei der Meditation. Aus den weggeworfenen Liedern sollen die ersten Teesträucher gewachsen sein. Die Arbeit stammt aus einer hessischen Privatsammlung und wurde in der Zeit des Boxeraufstands (1900-1901) vor Ort erworben.
Das exquisite Netsuke einer Tänzerin wurde in Tokio um 1900 von Kawahara Ryo aus Elfenbein geschnitzt (Schätzpreis: 12.000 – 14.000 Euro). Es könnte sich hierbei um die berühmte Tänzerin und Begründerin des Kabuki, Izumo no Okuni, handeln. Das prächtige, mehrschichtiges Gewand sowie der tiefsitzende obi und die Frisur verweisen auf die frühe Edo-Zeit. Das Netsuke ist meisterlich geschnitzt und trotz seiner komplexen Komposition sehr gut ausbalanciert, sodass die Figur nur auf einem Bein zu stehen vermag. Kawahara Ryo ist bekannt für seine vorzüglich geschnitzten Netsuke, die in ihrer Gestaltung zugleich ausgewogen und ausdrucksstark sind. Dieses bedeutende Stück war ehemals Teil der Sammlung Guggenheim und später der Sammlung Sylvia und Rolf Schmoll, bis es in eine niederländische Privatsammlung überging. Zudem wurde es in zahlreichen Publikationen aufgeführt.
Der überlebensgroße Bronze-Kopf einer buddhistischen Figur ist in der Repoussé-Technik gefertigt und rund einen Meter hoch (Schätzpreis 30.000 – 50.000 Euro). Er stammt aus Tibet oder Nepal aus der Zeit der Qing-Dynastie (1644 – 1911). Merkmale am Hals weisen darauf hin, dass es sich um das Haupt einer monumentalen Figur handelt.
Eine außergewöhnliche Rüstung mit Jagdszenen des 17./18. Jahrhunderts stammt aus Indien oder Persien (Schätzpreis: 10.000 – 20.000 Euro). Der Stahl ist in einem flachen Relief ziseliert und mit Koftgari-Einlagen in Gold verziert. Die Rüstung stammt aus der Sammlung Assböck, die um 1900 entstand.