Lita Cabellut (1961 Sariñena/Aragon/Spanien. Ansässig in Den Haag) "Femme fatal 02 Unica". Originaltitel Mindestpreis:	16.000 EUR Lita Cabellut (1961 Sariñena/Aragon/Spanien. Ansässig in Den Haag) "Femme fatal 02 Unica". Originaltitel Mindestpreis: 16.000 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden

Was: Auktion

Wann: 11.05.2019 - 12.05.2019

Einen Schwerpunkt im 3100 Positionen umfassenden Angebot der Auktion bildet die Offerte von 470 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie modernen Grafiken, in der ein Spannungsbogen von Altmeistern bis die Gegenwart geschlagen wird. Der Flame Jan Miel war ab circa 1633 in Italien ansässig, wo er in Rom zu den "Bentvueghels" und zum Kreis der sog. "Bamboccianti" gehörte, die…
Einen Schwerpunkt im 3100 Positionen umfassenden Angebot der Auktion bildet die Offerte von 470 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie modernen Grafiken, in der ein Spannungsbogen von Altmeistern bis die Gegenwart geschlagen wird. Der Flame Jan Miel war ab circa 1633 in Italien ansässig, wo er in Rom zu den "Bentvueghels" und zum Kreis der sog. "Bamboccianti" gehörte, die Werke wie das "Volksfest auf dem Marktplatz einer italienischen Stadt" schufen (Taxe 19.000 €). Annähernd zur gleichen Zeit wirkte der Antwerpener Maler Frans Ykens als einer der besten und angesehensten Stilllebenmalern seiner Zeit. Das angebotene "Große Prunkstillleben mit Früchten und Federwild" (28.500 €) zeigt eine grandiose Meisterschaft in der Wiedergabe des Stofflichen, besonders des glänzenden Silbers mit seinen Lichtreflektionen und der Schilderung transparenten Glases sowie den sehr naturgetreuen Vögeln und Früchten. Rund 200 Jahre später ist eine möglichst detailreiche, naturgetreue Darstellung von Bedeutung für die Wiener Stilllebenmalerei wie im "Blumen- und Früchtestillleben mit Vogelnest" Anton Hartingers, der bestrebt war, die künstlerische Auffassung von der Natur mit streng wissenschaftlicher, botanischer Malerei zu verbinden (21.500 €).

Zu den Highlights unter den Gemälden des 19. Jh. gehören zudem drei Werke der Brüder Andreas Achenbach und Oswald Achenbach, die als führende Künstlerpersönlichkeit den international bedeutenden Ruf der Düsseldorfer Malerschule begründeten und scherzhaft auch als das "A und O der Landschaftsmalerei" bezeichnet wurden. Nach einer ersten großen Reise 1850 wurde für Oswald Achenbach Italien mit seinen faszinierenden Landschaften, Städten ganz zu Hauptmotiven seiner Malerei, welche in neuartig freier Pinselführung und Farbauftrag die mediterrane Atmosphäre und das südliche Licht einfing. Seine "Ansicht von Rom mit dem Forum Romanum im Mondschein" (14.500 €) zeigt, wie er sich in impressionistischer Weise nicht auf Details, sondern auf die für die Gesamtwirkung und -stimmung wesentlichen Farben, Formen und Lichtverteilungen konzentrierte. Eine vergleichbare Italien-Sehnsucht spiegelt die große "Campagna-Landschaft mit Figuren auf der Via Appia" (8.500 €) von Albert Flamms wider. Dieser war eng mit Oswald Achenbach befreundet und mit ihm 1850–53 nach Italien gereist, wo sie bei Arnold Böcklin in Rom lebten und von dort aus u. a. in die römische Campagna fuhren. Neben Oswald wurde Flamm einer der bedeutendsten "Italienmaler" und schon 1868 besonders wegen seiner Campagna-Landschaften gerühmt.

Toplos in der Gemälde-Sparte und der Kunst nach 1945 ist ein Frühwerk Heinz Macks. In seinem um 1954 geschaffenen, abstrakten Gemälde "Ohne Titel" mit einer Spiralkomposition in erdigem, tonigem Kolorit ist erstmals das für ihn wichtige Thema "Rotor" konkret greifbar (75.000 €). Zusammen mit Otto Piene gründete Mack 1957 die avantgardistische Künstlergruppe "ZERO", mit der sein Name seither untrennbar verbunden ist und mit der er die Kunst nach 1945 revolutionierte. Statt klassischer Kompositionen wurden Licht, Bewegung, Raum, Zeit, Dynamik, Vibration und serielle Strukturen zu zentralen Themen der neu entstehenden Kunstwerke. Vom New Yorker Künstler Richard Pettibone, Hauptvertreter und Wegbereiter der Appropriation Art, stammen zwei Farbserigraphien auf Leinwand aus seiner Serie "Andy Warhol Campbell’s Soup Can 1962", die er 1987 schuf (je 6.800 €). Zu den den Senkrechtstartern in der aktuellen Kunstszene gehört die Spanerin Lita Cabellut, die seit ihrem Studium Anfang der 1980er Jahre in den Niederlanden ansässig ist und u.a. durch aktuelle Ausstellungen in der Opera Gallery berühmt ist. Sie arbeitet expressiv und entwickelte eine individuelle künstlerische Sprache, bei der sie in wandbildartigen Kompositionen fotorealistische Effekte mit einer zeitgenössischen Variation der Freskotechnik verbindet. 2016 entstanden ihre beiden exemplarischen Arbeiten"Femme fatal 02 Unica" mit dem Bildnis einer jungen, provakant gekleideten jungen Frau vor einem Barockbildnis und "Angel Unica" mit dem Porträt eines Engels in Jeans, die jeweils mit 16.000 € geschätzt sind.

Unter den Bronzeplastiken der Klassischen Moderne ragen Werke von Arno Breker, Gerhard Marcks und Renée Sintenis heraus, die in den 1930er Jahren in künstlerischer Hinsicht zu Antipoden wurden. Breker wandte sich ab 1933 dem Neoklassizismus zu und modellierte 1940 seine monumentale, 320 cm hohe Bronzestatue "Schreitende", die Ende der 1960er Jahre in einer Auflage von nur vier Exemplaren in Bronze gegossen wurde (165.000 €). Eine wesentliche sensiblere bildhauerische Position und ein anderes Menschenbild fern von jeglichem Pathos spiegeln hingegen die Arbeiten von Gerhard Marcks wider, der nach seiner Zeit als Meister am Bauhaus (1919–1925) bis 1933 an der fortschrittlichen Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale wirkte. Aus der Zeit seiner Verfemung als "entarteter Künstler stammt seine "Sinnende" aus dem Jahr 1943, die moderat mit 6.500 € taxiert ist (Lot 575). Renée Sintenis wurde zwar vor allem als Tierbildhauerin bekannt, widmete sich aber zugleich Bildnissen und der menschlichen Figur – zu einer Werkgruppe expressiver Knaben- und Hirtenfiguren gehört die Statuette "Junge mit Panflöte" von 1950 (8.500 €). Unbeschwerte Fröhlichkeit versprühen die Plastiken Niki de Saint-Phalles, ab 1965 mit ihren teilw. riesigen, farbenfroh gestalteten, sinnlich-erotischen, voluminösen, weiblichen "Nana"-Figuren international Furore machte und 1973 ihre poppige "Nana de Berlin" gestaltete (15.000 €).

Großer Nachfrage erfreuen sich derzeit Porzellane mit Pâte-sur-pate-und Weichmalerei aus Meissen und der KPM-Berlin. Letztere war eine besondere Spezialität der Berliner Manufaktur um 1890–1900, die sie als technisch und künstlerische Höchstleistungen ausführte. Prunkstück unter der angebotenen Kollektion ist eine Berliner Deckelvase mit kombinierter Pâte-sur-pâte- und Weichmalerei, die mit einem geflügelten Putto mit Lyra bzw. einem farbenprächtigem Blumengebinde aus Stiefmütterchen und Glockenblumen dekoriert ist (9.500 €).

Höfische Pracht in der Epoche König Ludwig XV. von Frankreich spiegelt eine qualitätvolle, schwere Pariser Goldtabatiere à quatre-couleurs mit reliefiertem Dekor aus Volutenkartuschen, Blattwerk, Blüten und detailliert ausgearbeiteten Blumensträuße wider. Sie entstand 1756–1762 in der Werkstatt des Meister Jean Frémin, ein Vergleichsstück mit gleichem Dekor befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York (33.000 €).

Eine Spezialität der Uhrmacher in der hessischen Reichsstadt Friedberg waren die sog. "Kutschenuhren" oder "Karossenuhren" in Gestalt überdimensionaler Taschenuhren, sie gehören heute zu den seltenen Prunkstücken privater und öffentlicher Sammlungen. Mitte des 18. Jh. fertigte Elias Seitz eine bedeutende Barock-Kutschenuhr, die in feiner Ajour-Arbeit sowie mit einer reliefierten Schlachtenszene aus den sog. Türkenkriegen und Porträtmedaillons verziert ist (26.500 €).

In einer über Jahrzehnte zusammengetragenen umfangreichen Asiatika-Sammlung mit authentischen Objekten des Berliner Sammlers Günther Köpping, der zu den angesehensten Denkmalpflegern der Nachkriegszeit gehörte, ragt eine Jade-Kollektion heraus. Der erste Teil der Sammlung Köpping wird am 18. Mai versteigert.

Die ausgewählte Offerte an hochkarätigem Schmuck und Juwelen umfasst eine Reihe großer Natural Fancy-Diamantsolitäre, darunter ein Dark Brown Greenish Yellow Diamant-Solitärring von ca. 5,13 ct. (43.000 €), außerdem eine Familiensammlung mit antikem Diamantschmuck des 19. Jh. speziell mit Naturperlen. Highlight ist ein hochqualitätvoller Brillant-Solitärring mit einem Brillanten von ca. 5,35 ct. mit HRD-Expertise (95.000 €).

Besichtigung: 28. April bis 9. Mai 2019 täglich von 14 bis 18 Uhr

Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH

Jan Miel (1599 Beveren - 1663 Turin) Volksfest auf dem Marktplatz einer italienischen Stadt Mindestpreis:	19.000 EUR Jan Miel (1599 Beveren - 1663 Turin) Volksfest auf dem Marktplatz einer italienischen Stadt Mindestpreis: 19.000 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden / Kunstauktionshaus Schlosses Ahlden
Tags: Antiquitäten, Arno Breker, Bronze, Glas, Lita Cabellut, Malerei, Möbel, Niki de Saint-Phalle, Porzellan, Silber, Skulpturen

AuktionsdatenTitel Große Kunstauktion 17411.05.: Lose 1-98112.05.: Lose 982-2046Datum 11.05.2019, 11:00 Uhr – 12.05.2019Besichtigung 28.04. - 09.05., tgl. 14:00 - 18:00 Uhr