Otto Grashof machte sich Mitte des 19. Jahrhunderts einen Namen als Maler literarischer historischer Themen, darunter auch abenteuerliche Jagdszenen wie diese winterliche Bärenjagd des Tsarevich Alexander Nikolaevich (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro). Grashof hielt sich von 1838 bis 1845 immer wieder in Russland auf – sowohl in St. Petersburg als auch in Moskau, wo er Porträts der Oberschicht malte. Mehrere seiner Bilder gelangten in die Sammlung des Zaren Nikolaus I.
Spätestens seit der Herausgabe des Werkverzeichnisses zu Franz Roubaud im hauseigenen Verlag Van Ham Art Publications gehört der russisch-deutsche Maler zu den Haus-Künstlern von Van Ham. Roubaud ist bekannt durch seine Schlachtenmotive und Darstellungen des Lebens im Kaukasus, von denen die nun angebotene „Rast in der Steppe“ in der Frühjahrsauktion ein schönes Exempel darstellt (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro).
Albert Lebourg ist der bekannteste Vertreter der Malerschule von Rouen, der besonders durch seine stimmungsvollen Darstellungen der Seine zu Ansehen gelangte. In dem nun angebotenen Ölgemälde sieht man also eine dieser für den Künstler typischen Motive: Die Seine bei Rouen (Schätzpreis: 5.000 – 7.000 Euro). Im Jahr 1876 debütierte Lebourg auf der Impressionistenausstellung des Montmartre neben unvergessenen Größen wie Claude Monet, Alfred Sisley, Pierre-Auguste Renoir und Camille Pissarro. Werke des Künstlers befinden sich heute u. a. im Musée d’Orsay in Paris sowie im Metropolitan Museum of Art in New York.
Zu Freunden und Wegbegleitern von Émile Bernard zählten große Meister wie Paul Cézanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh und Henri de Toulouse-Lautrec. Sein Lebensweg führt Bernard bereits in jungen Jahren aus Frankreich nach Italien, von dort nach Istanbul und darauf folgend nach Ägypten. „Die vier Badenden“ entstand kurz nach Bernards Rückkehr nach Frankreich (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro). Das Gemälde ist eine spannende Arbeit, die die entblößten Körper der Frauen in einen Zusammenhang mit weichen Stoffen und zarten Pflanzen in wilder Natur setzt und diese Symbiose durch verträumten Blicke in die Ferne perfektioniert.
Dem Impressionismus und Claude Monet folgend findet der französische Maler Henry Moret ab 1891 zu einer leuchtenden Farbigkeit, die die stimmungsvollen Atmosphären seiner Küstenlandschaften prägt. Farbenprächtige Landschaftsdarstellungen an der Küste der Bretagne wurden zu seinem Markenzeichen. Morets Begeisterung für effektvolle Lichtverhältnisse und die Brandung des Meeres zeigen sich auch in der nun angebotenen Arbeit "Un village à Ploemeur, Morbihan" (Schätzpreis: 60.000 – 80.000 Euro), das 1896 entstand, nur ein Jahr nach dem fruchtbaren Zusammentreffen mit dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel. Für dessen Galerien in Paris und New York schuf Henry Moret über 600 wunderbare impressionistische Arbeiten.
Die Tafel „Madonna mit den Trauben“ befand sich seit vielen Generationen in rheinisch-westfälischem Adelsbesitz und blieb bisher unveröffentlicht. Während auf dem Rahmen noch der "Meister der weiblichen Halbfiguren" als Autor angegeben wird, ist das Gemälde eher eine charakteristische Arbeit des sog. Meisters mit dem Papagei, der zeitgleich in Antwerpen, dem neben Brügge wichtigsten Zentrum der flämischen Malerei im frühen 16. Jahrhundert, tätig war. Heute wird davon ausgegangen, dass der Name für eine produktive und qualitätvolle Werkstatt steht, in der mehrere Maler zusammenarbeiteten und einmal festgelegte Formulierungen für Andachtsbildern für das Bürgertum immer wieder variierten. Die Maler nutzten die Möglichkeit, ihre Gemälde prunkvoll auszustaffieren, wie auch unser Bild belegt. Die vergoldeten Eck-Kartuschen, die reiche Kleidung der Muttergottes, das transparente Tuch, das Marias Haupt schmückt, die in einer reizvollen Kringellocke fallende Haarsträhne, zeichnen das bis jetzt unbekannte Gemälde als ein charakteristisches Beispiel für die Kunst des Meisters mit dem Papagei und der Antwerpener Malerei des frühen 16. Jahrhunderts aus (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro).
Gleich zwei Arbeiten des Altmeisters Hieronymus Francken III stammen aus einer Nord-spanischen Privatsammlung. Das Gemälde „Die Israeliten mit dem Sarg Josefs nach dem Zug durch das Rote Meer“ war einst Teil einer anderen privaten Sammlung, ebenfalls in Spanien, die mehrere solcher großen Kupfertafeln enthält (Schätzpreis: 10.000 – 15.000 Euro). Die ursprünglichen Auftraggeber solch großformatiger Kupfertafeln wurden damals direkt bei den zeitgenössischen Händlern bestellt. Die gewünschten Motive wurden dann nach dem Vorbild des Vaters, Frans Francken II in der Werkstadt der Söhne gefertigt und auch nach Spanien exportiert. So kommen die Werke vermutlich bereits kurz nach der Entstehung aus den Niederlanden nach Spanien. Beide Gemälde sind, wie vermutlich auch die Rahmen, authentische Auftragsarbeiten aus der Zeit.
UNSERE FRÜHJAHRSAUKTIONEN 2019
Europäisches Kunstgewerbe 15.Mai 2019Schmuck & Uhren 16.Mai 2019Alte Kunst 16.Mai 2019Vorbesichtigung: 10.Mai 2019 - 13.Mai 2019
Modern 29.Mai 2019Post War 29.Mai 2019Contemporary 29.Mai 2019SØR Rusche Collection 29.Mai 2019Sammlung Gerhard F. Reinz 29.Mai 2019Vorbesichtigung: 24.Mai 2019 - 27.Mai 2019
Discoveries 05.Juni 2019Vorbesichtigung: 01.Juni 2019 - 03.Juni 2019
Asiatische Kunst 12.Juni 2019Vorbesichtigung: 06.Juni 2019 - 11.Juni 2019
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