Die Auktion mit insgesamt 349 Lots offeriert am 9. April u. a. eine große Sammlung von Kunstwerken der Yoruba, die von Mareidi und Gert Stoll während ihres Aufenthalts in Nigeria im Jahr 1960 gesammelt worden sind. Nach Ihrer Rückkehr nach München gründeten sie die Galerie Schwarz-Weiß, die sich schnell einen beachtlichen Ruf für die Qualität und Bandbreite ihrer Yoruba-Kunstwerke erwarb. Ein Höhepunkt der Auktion ist mit 30/40.000 Euro eine vielfach publizierte und ausgestellte Olojufoforo-Maske der Yoruba (Lot 332). In der Versteigerung werden ferner über 100 Yoruba-Zwillingsfiguren angeboten, von denen viele in dem von den Stolls verfassten bedeutenden Buch Ibeji. Zwillingsfiguren der Yoruba / Twin Figures of the Yoruba präsentiert wurden. Die Sammlung umfasst auch Weihetabletts, Behälter, Masken, Messingwaren, Türen und eine außergewöhnlich große Palasttür der Nupe aus Nigeria (Lot 350, € 6/8.000).Unter den weiteren Yoruba-Kunstwerken befindet sich auch eine Tür des berühmten Schnitzers Areogun von Osi aus Nigeria, die in den 1960er Jahren in situ photographiert worden ist und die in Kevin Carrolls bedeutendem Buch Yoruba Religious Carving (London, 1967) publiziert worden ist (Lot 306, € 15/20.000). Des Weiteren wird auch eine wichtige Schale dieses Schnitzers angeboten (Lot 180, € 25/30.000).
Eine wichtige Hemba-Figur wurde in den 1970er Jahren vom Vater des heutigen Besitzers erworben (Lot 232, € 20/30.000). Unter vier Grabpfosten aus Madagaskar wurden zwei von der Kongregation des Heiligen Geistes in Berg en Dal, Niederlande, erworben (Lots 274 – 277). Für 10/15.000 Euro wird eine bedeutende 94 cm große Baga-Schultermaske aus Guinea, die sich einst im Besitz von Ernst Ascher, dem Pariser Händler und Freund von Picasso, befand, offeriert (Lot 146).
Zu einer feinen Figurengruppe aus dem Kongo gehört die seltene Figur einer Frau, die eine Schlange hält – sie befand sich einst in der Sammlung des berühmten Sammlers Jay Last aus Pennsylvania (Lot 239, € 15/20.000). Eine feine Auswahl an Elfenbeinartefakten umfasst mehrere Lega-Figuren mit interessanter Provenienz (Lots 242 – 245) und einen als weibliche Figur gearbeiteten Anhänger der Luba, der früher zu der Sammlung des Palm Springs Museums gehörte (Lot 247, € 10/15.000). Zwei feine Elfenbeinarmbänder aus dem Sudan stammen vom Volk der Nuer und Shilluk (Lot 257, € 8/12.000 und Lot 255, € 1.5/2.000).
Nach dem Erfolg unserer Auktion „A Sculptor's Eye“, einer herausragenden deutschen Privatsammlung hauptsächlich Ozeanischer Kunst, im Oktober 2018 wird eine weitere Gruppe von pazifischen Artefakten aus derselben Sammlung offeriert; sie umfasst neben anderen Objekten Schilde, Trommeln, Schalen, Paddel, Kostüme aus Neuguinea (Lots 46 bis 98). Unter den zahlreichen pazifischen Keulen und Paddel werden feine Beispiele aus Fidschi, Tonga, Neuseeland, den Austral-Inseln, Vanuatu, den Salomonen und Neu Kaledonien.
Die April-Auktion ist die erste in der neuen Kooperation von Lempertz – der führende Spezialist für Ozeanische und Afrikanische Kunst in Belgien – mit Artcurial auf dem Gebiet der Kunst Afrikas und Ozeaniens – eine Zusammenarbeit, die bereits seit geraumer Zeit große Erfolge im Bereich der Schmuckversteigerungen erzielt.