Murano-Glas der international bekannten Glashandlung Pauly & C. in Venedig ist mit…
Murano-Glas der international bekannten Glashandlung Pauly & C. in Venedig ist mit…
Murano-Glas der international bekannten Glashandlung Pauly & C. in Venedig ist mit über 180 Positionen aus der Firmensammlung vertreten. Seit den 1920er Jahren arbeitete Pauly eng mit bedeutenden Entwerfern und Manufakturen wie Venini, Napoleone Martinuzzi, Ercole Barovier, Fulvio Bianconi, Carlo Scarpa, Flavio Poli und Dino Martens zusammen. Highlights sind eine "Soffiato"-Vase mit Zanfirico-Dekor von Guido Balsamo Stella von 1924/25 (Taxe 14.500 €) und eine "Incamiciato"-Vase mit geometrischem Dekor von Carlo Scarpa, die 1930/31 von M.V.M.-Cappellin ausgeführt wurde (18.500 €).
Aus einer hannoverschen Jugendstil-Villa der extravaganten Ärztin Dr. Gabriele Lüth, zu deren Freunden der avantgardistische Theatermacher und Künstler Robert Wilson zählte, stammen aktuelle Design-Klassiker und Contemporary Art. Neben Arbeiten Wilsons wird u. a. die größte limitierte Grafik Roy Lichtensteins – "Wallpaper with Blue Floor Interior" von 1992 angeboten (15.000 €), außerdem Gemälde von Ford Beckman und David Spiller. Design-Enthusiasten finden Objekte von Mattia Bonetti, Umberto Campana, Jaime Hayon, Jan Kath, Kartell, Vitra und Künstlern der Memphis-Gruppe aus der allerersten Kollektion von 1981. Zu den Design-Ikonen zählen überdies Entwürfe von Eames und Nelson sowie der "Flag Halyard Chair" von Hans J. Wegner in einer Ausführung aus den 1960er Jahren (8.500 €).
Auf dem Gebiet der Klassischen Moderne wird eine Kollektion moderat geschätzter Zeichnungen, Aquarelle und Druckgraphiken der Künstlergruppe "Brücke" angeboten. Pechstein ist u. a. mit seinem nur in 20 Exemplaren erschienenen Holzschnitt "Fischerkopf XI" von 1911 (2.300 €) und dem Aquarell "Fischerfrauen" aus dem Jahr 1924 (3.500 €) vertreten. Der spätere Bauhaus-Meister Lyonel Feininger verarbeitete 1911 seine Paris-Eindrücke in der Farbzeichnung "Rue St. Jacques", deren bizarr aufragende Häuser er 1918/1953 in einem Holzschnitt und einem Gemälde wiederholte (12.000 €). Für das spanische Künstler-Genie des 20. Jahrhunderts, Pablo Picasso, war der Stierkampf ein zentrales Thema, das er auch in seinem prachtvollen Farblinolschnitt "Toros en Vallauris 1955" schilderte – angeboten in einem signierten Abzug außerhalb der 200er-Auflage (3.200 €). Der "Zero"-Künstler Otto Piene gilt als Revolutionär in der Kunst nach 1945. Typisch für ihn seine "Feuerbilder" wie das Gemälde "Avocado Face" von 1981 mit schwarzer Rauchzeichnung auf weißem Grund (15.000 €).
Bei den Skulpturen und Plastiken wird ein Spannungsbogen von der Spätgotik bis in die Gegenwart geschlagen. Eine 170 cm hohe Madonna des Meisters des Pulkauer Altares, der um 1510–1520 in Wien tätig war, ist mit 28.000 € geschätzt; zu den besten Bildhauern seiner Zeit zählte der Passauer Meister Jörg Gartner (tätig um 1505 bis nach 1530), dessen Relieftafel mit der Geburt Christi durch seine künstlerisch herausragende, feine Schnitzerei und seine erzählerische Darstellung fasziniert (28.500 €). Die deutsche Bildhauerschule der Klassischen Moderne ist mit Bronzen von Wilhelm Lehmbruck, Gerhard Marcks und Hermann Blumenthal namhaft vertreten. Lehmbrucks frühe Pariser Aktstatuette "Kleine Sinnende" von 1910/11 in einem Rudier-Guss ist eine der schönsten Formfindungen im Werk des Bildhauers (5.800 €). Bernd Altenstein gehört seit den 1970er Jahren zu den wichtigsten figürlich arbeitenden Bildhauern, 1990/91 schuf er die auf 95.000 € Euro geschätzte, monumentale, 360 hohe Bronzeplastik "Unsere Welt", die ursprünglich an einem Platz in Hamburg stand.
Eine Sammlung von Meissener Porzellan-Objekten des 18. Jh. zählt zu den Top-Losen im Gebiet des alten Kunsthandwerks. August der Starke ließ sich um 1715–1720 in einer seltene Statuette als römischer Imperator darstellen (17.000 €), in seinem Auftrag entstand um 1730 zudem eine Augustus Rex-Deckelvase mit Höroldt-Malereien (19.500 €). Höfische Prunk- und Jagdlust repräsentiert eine große jagdliche Kaminuhr mit plastischem und gemaltem Dekor um 1730–1740, wohl entworfen von Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein (16.500 €), außerdem eine Louis XV-Pendule mit Figuren aus der Italienischen Komödie, vergoldeter Pariser Bronzemontierung und Vincennes-Blüten von 1740–1750 (14.000 €). Wohl zu einem Tafelservice König Friedrich II. von Preußen gehörte ein Meissener Figurenpaar mit einer Dame und eines Bacchus als Allegorie des Herbstes nach Entwürfen Friedrich Elias Meyers und Johann Joachim Kaendlers, um 1760 (28.000 €).
Ein Höhepunkt in der modernen Porzellankunst der 1920er Jahre war der von Hugo Meisel und Arthur Storch geschaffene Zyklus von insgesamt 16 Großplastiken mit Tierfiguren bzw. Fabeltieren, die 1920/21 für die plastische Ausschmückung des "Porzellan-Palais" in Leipzig geschaffen und von der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur ausgeführt wurden. Hierzu gehörte auch das in dieser Auktion angebotene Pendant "Höllenhund" und "Buddhististischer Löwe" von Storch, das auch 1922 auf der legendären Deutschen Gewerbeschau in München zu sehen war (je 24.000 €). 1928 gehörten die beiden 59–62 cm hohen Figuren zur luxuriösen Ausstattung des berühmten Schnelldampfers "Bremen" des "Norddeutscher Lloyd".
In der Möbel-Offerte gelangt eine marktfrische Sammlung deutscher und französischer Möbel des 18. Jh. aus norddeutschem Privatbesitz zum Auruf, darunter eine Reihe signierter Pariser Objekte, u. a. von von Jean Pierre Dupont, G. Gauduel und Laurent Rochette. Zur wilhelminischen Ausstattung des Kronprinzenpalais bzw. des Kaiser Friedrich-Palais in Berlin gehörte ein Ensemble von Möbeln aus dem Besitz des preußischen Königshauses, das um 1860–1880 in der Werkstatt Ferdinando Pogliani in Mailand aus ebonisiertem Nussbaum mit fein gravierten Elfenbeineinlagen gefertigt wurde (Lot 1979-84). Das Palais war 1856/57 durch Johann Heinrich Strack für den späteren Prinz Friedrich Wilhelm, den späteren Kaiser Friedrich III., sowie die Kronprinzessin Victoria umgebaut worden und war nach dem Tod Friedrichs, der 1888 nur 99 Tage als Kaiser regiert hatte, bis 1905 meist unbewohnt. Um 1900 entstand ein signiertes, prunkvolles Louis XV-Bureau plat von François Linke, einem der berühmtesten Pariser Ebenisten des Großbürgertums und Adels in der Belle Epoque (16.500 €).
Besichtigung 18. -29. November 2018, täglich 13-17 Uhr.
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
AuktionsdatenTitel Große Kunstauktion 173 - Teil I-III30.11.: ab 14 Uhr (Lose 1 - 460)01.12.: ab 11 Uhr (Lose 461-1370)02.12.: ab 11 Uhr (Lose 1371-2317)Datum 30.11.2018, 14:00 Uhr – 02.12.2018Besichtigung 18. - 29.11., tgl. 13 - 17 Uhr
Copyright © 2024 findART.cc - All rights reserved