Hamburg, 19. Oktober 2018 (kk) – Große Meister haben sie geschaffen: die Bücher, Handschriften, Grafiken und Miniaturen, die in der Auktion WERTVOLLE BÜCHER am 26. November bei Ketterer Kunst in Hamburg zum Aufruf kommen. Hier ein Ausblick auf ausgewählte Raritäten: HISTORISCH einzigartig ist das Buch der Chroniken und Geschichten: Mit der 1493 in Nürnberg entstandenen „Weltchronik“ von Hartmann Schedel kommt hier die erste deutsche Ausgabe der am reichsten illustrierten Inkunabel überhaupt zum Aufruf. Das altkolorierte und wohlerhaltene Exemplar in einem Schweins- ledereinband des 16. Jahrhunderts führt die Auktion auch hinsichtlich des Schätzpreises von € 120.000 Euro an.STÜNDLICH sollte man sie zur Hand nehmen, die farbenprächtigen livre d‘heures. Neben dem lateinischen und französischen Stundenbuch-Manuskript, das um 1470 in Troyes entstand und das unter anderem mit 15 blattgroßen Miniaturen versehen ist (Taxe: € 25.000) kommt auch ein außergewöhnliches, um 1510 in Rouen entstandenes Stundenbuch für den Gebrauch von Amiens mit Miniaturen von Robert Boyvin zum Aufruf. Die wunderschön illuminierte Pergament-Handschrift ist in einem prachtvollen Pariser Renaissance-Einband à la fanfare aus dem Atelier des sogenannten Sorbonne-Meisters gebunden und mit € 50.000 bewertet.
PARADIESISCH sind die Darstellungen in George Edwards‘ „Histoire naturelle d‘oiseaux peu communs“. Die vollständige Reihe des bedeutenden ornithologischen und zoologischen Werkes kommt hier in der ersten französischen Ausgabe mit einer Taxe von € 20.000 zum Aufruf, die zudem die erste Ausgabe der Glanures/Gleanings mit englisch-französischem Paralleltext beinhaltet. Die schönen Kupfertafeln zeigen lebendige Vogel- und Tierdarstellungen, u.a. zahlreiche Papageien und Paradiesvögel.
JURISTISCH einwandfrei und äußerst rar ist die berühmte, von Juan Ramirez, dem Sekretär des spanischen Königs 1503 zusammengestellte Sammlung spanischer Gesetze und Verordnungen. Sie enthält auch die wichtige Verordnung, die Rechtsbeamte des spanischen Königreichs informiert, dass Christoph Kolumbus zur Kolonisierung der Neuen Welt Mörder und andere Delinquenten überlassen werden dürfen, damit diese ihre Strafen durch unbezahlte Arbeit in den Kolonien verbüßen können. (Taxe: € 20.000).
Komposition von Hugo Wolf für Soli, Chor und großes Orchester. Das von dem früh verstorbenen Komponisten eigenhändig niedergeschriebene Musikmanuskript kommt mit € 15.000 zum Aufruf. VIELFÄLTIG und auf ihre Weise einzigartig machen die 17 beteiligten Künstler dieses gut erhaltene Exemplar der raren Grafikedition der Freien Berliner Secession, das 1921 entstand. Die Mappe mit den signierten Original-Lithografien von Künstlern wie Erich Heckel, Max Liebermann, Hermann Max Pechstein, Käthe Kollwitz und Karl Schmidt-Rottluff könnte bereits für € 14.000 zu haben sein. POETISCH und malerisch zugleich ist das eigenhändige Gedichtmanuskript von Hermann Hesse. Seine „Zwölf Gedichte“ aus dem Jahr 1929 sind mit 14 farbintensiven Aquarellen illustriert und Zeugnis der meisterlichen Vielseitigkeit des malenden Dichters. Sie gehen mit einem Schätzpreis von € 12.000 an den Start.
LUXURIÖS mutet die von Max Eisler herausgegebene Mappe „Eine Nachlese“ an. Das schöne Exemplar dieses prachtvollen, aufwendig gedruckten Wiener Mappenwerks ist eine edle Werkschau Gustav Klimts. Die erste von 170 numierierten Exemplaren der deutschen Ausgabe, die im Jahr 1931 entstand, stellt eine wunderbare zeitgenössische Schau des malerischen Werks des österreichischen Künstlers dar. Der Schätzpreis liegt bei € 10.000.
ABGERUNDET wird die Offerte neben Nikodim P. Kondakows „Geschichte und Denkmäler des Byzantinischen Emails“ (Taxe: € 7.000) unter anderem auch von dem vielleicht beeindruckendsten französischen Botanikbuch seiner Zeit von Nicolas François Regnault (Taxe: € 10.000) sowie von „Moise et le monothéisme“, Salvador Dalís außergewöhnlich aufwändiger Hommage an Sigmund Freud. (Taxen: je € 15.000).