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Was: Auktion

Wann: 23.11.2018

München, 01. Oktober 2018 (kk) - Gerhard Richters schwarz-weiße Fotobilder der 1960er Jahre zählen zu den international gefragtesten Arbeiten des genialen deutschen Maler-Stars. Nun kommt das "Porträt Schniewind" in den Auktionen vom 6.-8. Dezember bei Ketterer Kunst in München mit einer Schätzung von € 800.000-1.200.000 zum Aufruf.

Das in zarter Unschärfe gehaltene…

München, 01. Oktober 2018 (kk) - Gerhard Richters schwarz-weiße Fotobilder der 1960er Jahre zählen zu den international gefragtesten Arbeiten des genialen deutschen Maler-Stars. Nun kommt das "Porträt Schniewind" in den Auktionen vom 6.-8. Dezember bei Ketterer Kunst in München mit einer Schätzung von € 800.000-1.200.000 zum Aufruf.

Das in zarter Unschärfe gehaltene Konterfei des rheinländischen Unternehmers und bedeutenden Kunstsammlers Willy Schniewind ist Teil einer kleinen Portrait-Folge, die Gerhard Richter im Kontext seiner ersten Einzelausstellung und auf Initiative des legendären Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela geschaffen hat. Es ist eines von drei Porträts des bekannten Sportfunktionärs Schniewind. Wie diese Arbeit, befand sich auch eine der anderen beiden Versionen ursprünglich in der Kunstsammlung von Fänn und Willy Schniewind. Die dritte Version, die Teil der Sammlung des ZERO-Künstlers Günther Uecker war, ist heute im Museum of Modern Art in San Francisco zu sehen. Neben dem technisch äußerst raffinierten Ölgemälde "Willy Schniewind" kommen mit "Rhombus" und "18.4.88" (Taxen bis € 350.000) zwei weitere spannende Werke des Dresdner Genies zum Aufruf.

Mit € 600.000-800.000 ist Günther Ueckers 1964 entstandener "Zärtlicher Garten" bewertet, der zu den großformatigen frühen Nagelbildern des Künstlers aus seiner ZERO-Zeit zählt. Gleichzeitig steht dieses Werk an der Spitze von über einem guten Dutzend weiterer Arbeiten Ueckers, von denen über ein halbes Dutzend mit Schätzpreisen im sechsstelligen Bereich angeboten werden. Besonders interessant ist auch "Light-Disk(Light Box)", eine der ausgesprochen seltenen, motorbetriebenen Lichtscheiben. Die Taxe liegt bei € 300.000-400.000.

Mit derselben Schätzung geht neben Ernst Wilhelm Nays 1967 entstandenem Ölgemälde "Streifen" auch das "Mäanderlied (28.VII.91/2.VIII.91)" von Georg Baselitz an den Start. Der Künstler schuf das bereits durch sein gewaltiges Format beeindruckende Gemälde in den Tagen vom 18. Juli bis zum 2. August 1991 auf der auf dem Boden seines Ateliers ausgebreiteten Leinwand. Es ist ein herausragendes kunsthistorisches Zeugnis der nach 1990 einsetzenden Werkphase, welche auf die expressive figürliche Motivik der Heldenbilder aus den 1960er Jahre zurückgreift und diese nun auf den Kopf gestellt präsentiert. Wie das Werk selbst, so begeistert auch die herausragende Provenienz, da sich die Arbeit nicht nur in der Sammlung des international renommierten Kunsthändlers Taddeus Ropac, sondern auch bis zu seinem Tod im Jahr 2015 in der bedeutenden Kollektion des Kölner Verlegers Alfred Neven DuMont befunden hat.

Genau 70 Jahre zuvor, nämlich 1921 waren die Meister des Staatlichen Bauhauses in Weimar aktiv. Es entstand ein äußerst vielseitiges Mappenwerk mit Holzschnitten, Radierungen und kolorierten Lithografien von Künstlern wie Lyonel Feininger, Paul Klee und Oskar Schlemmer. Das vollständige Portfolio der ersten Mappe mit 14 Arbeiten ist mit € 150.000-180.000 taxiert.

Etwas tiefer in die Tasche greifen muss wohl, wer Alexej von Jawlenskys 1919 entstandenes und mit € 200.000-300.000 angesetztes Ölgemälde "Abstrakter Kopf: Erleuchtung II" sein Eigen nennen möchte. Dafür besticht die kleinformatige Papierarbeit sowohl durch die starke, bis auf ein Minimum reduzierte, Komposition als auch durch die ausgesprochene Frische und Leuchtkraft der Farben.

Neben Lovis Corinths Stillleben "Chrysanthemen im Krug", das mit € 180.000-250.000 gewürdigt werden soll, glänzen auch Carl Hofers "Hinduknabe" und die 1938 entstandenen "Gletscher im Engadin" von Otto Dix. Die Taxe für beide Arbeiten ist mit je € 180.000-240.000 festgesetzt.

Der Bereich der Skulpturen wird von Max Bills schwergewichtiger Großplastik "strebende kräfte einer kugel" angeführt, die mit einem Schätzpreis von € 250.000-300.000 angesetzt ist.

Für Spannung im Auktionssaal dürfte auch Wilhelm Lehmbrucks 1912/13 entstandener und 90 cm hoher "Gebeugter weiblicher Torso" sorgen, handelt es sich doch um einen der ausgesprochen seltenen Steingüsse dieses Motivs, von denen sich heute weltweit nur ein einziger in einer öffentlichen Sammlung befindet. Der Schätzpreis für dieses zu den berühmtesten expressionistischen Werken des Künstlers zählende Objekt liegt bei € 160.000-180.000.

Weitere bemerkenswerte Werke kommen neben mehreren Aquarellen von Emil Nolde (Taxen bis € 150.000) und Ölarbeiten von Fritz Winter ("Triebkräfte der Erde" und "Später Sommer", Taxen bis € 120.000) sowie Max Liebermanns "Reiter in einer Allee" (Taxe: € 150.000-250.000) und Joseph Beuys' "Minneapolis Fragment" (Taxe: € 100.000-150.000) unter anderem auch von Stephan Balkenhol, Karin Kneffel, Imi Knoebel, Otto Mueller, Gabriele Münter, und Fritz Wotruba.

Tags: 19. Jahrhundert, Iwan K Aiwasowski, Malerei

Vorbesichtigung:       Hamburg, Düsseldorf, Berlin und Münchenab Anfang November. Details in Kürze auch unter www.kettererkunst.de.
Auktion:       Kunst des 19. Jahrhunderts am 23. November in München 

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