Der Name Danese steht nicht allein für die Erfolgsgeschichte einer italienischen Designfirma. Die beiden Gründer Jacqueline Vodoz (1921–2005) und Bruno Danese (1930–2016) boten mit ihrer unvergleichlichen Offenheit und Freiheit im Denken Künstlern und Designern wie Bruno Munari und Enzo Mari und anderen, die Möglichkeit, utopische Kunstentwürfe und Designprojekte, deren wirtschaftlicher Erfolg in ihrer Entstehungszeit keineswegs sicher erschien, in die Realität umzusetzen.Am 9. Oktober versteigert Quittenbaum Teile der Danese-Sammlung der beiden Designliebhaber und erfolgreichen Designpromotoren und Kommunikationsexperten Mieke und Jan Teunen, die 1988 die Vertriebsverantwortung der Firma Danese für Deutschland übernahmen. Mit groß angelegten Ausstellungen und Publikationen belebten sie die italienische Marke neu. Als Danese in den 1990er Jahren verkauft wurde, bereicherten sie ihre private Sammlung zusätzlich mit längst vergriffenen Objekten, die sie aus dem Firmenarchiv erwerben konnten.
Die beiden Künstler Bruno Munari und Enzo Mari, die seit der Gründung der Firma Danese im Jahr 1957 maßgeblich die Editionen des Designverlages prägten, sind mit Multiples sowie wunderbaren Objekten für den Schreibtisch oder Esstisch vertreten. Bruno Munari erfand den genialen Aschenbecher "Cubo" (Los 2 - 8). In der Offerte vertreten ist auch seine berühmte Lampe "Falkland" (Los 45). Den Sektor der Kunsteditionen bereicherte er mit dem "Polariscop" (Los 53) und seinen "Sculture da viaggio" – Los 11 wird zu einer Taxe von € 1.200–1.600 aufgerufen wird.
Bereits als Student an der Mailänder Kunstakademie begann Enzo Mari mit seriellen Arbeiten. Ende der 1950er Jahre erforschte er die Möglichkeiten der Raumerfahrung unter veränderten Lichtbedingungen und Betrachterperspektiven mit dreidimensionalen Objekten. Zu den herausragenden Kunstwerken der Sammlung Mieke und Jan Teunen zählen "Quattro spirali" (€ 1.500–2.500), das exemplarisch Maris Untersuchungen zum Thema der visuellen Raumerfahrung illustriert, das Multiple "Oggetto a composizione autocondotta (€ 2.000–3.000) sowie die sphärischen und kubischen Schauobjekte aus Kunstharz (Lose 14 - 22, € 1.900–2.500). Bei seinen Entwürfen für Gebrauchsgegenstände wie den Behältern "Citera" (Lose 25 - 29) oder dem Stiftehalter "Malta" (Los 24) folgte Enzo Mari dem Credo, möglichst schlicht geformte Objekte zu erschaffen, deren Technik und Funktion einem elementaren formalen System folgen.
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