Sitzmaschine B25, Entwurf Marcel Breuer 1928/29, Schätzwert € 12.000-20.000; Fauteuil "Poltrona di Proust", Entwurf Alessandro Mendini 1978, Ausführung 1990, € 30.000-50.000; Boomerang-Schreibtisch, Entwurf Maurice Calka um 1970, € 24.000-30.000Rare Klassiker, schräge Künstlerentwürfe und Objekte aus der Sammlung des Wiener Design-Experten Peter Teichgräber – dies und vieles mehr steht am 6. Juni 2018 bei der Design-Auktion im Dorotheum auf dem Programm.
Weitschweifige Vergangenheit, bruchstückhaft in der Erinnerung. Alessandro Mendinis „Poltrona di Proust“, ein komplett mit pointillistischen Farbflecken übersäter, handbemalter Rokoko-Armlehnsessel, soll dies laut Entwerfer verkörpern: „Ich kaufte einen alten Lehnsessel, sah ein pointillistisches Bild und kombinierte die beiden“. Eines dieser populären Sitzmöbel, produziert 1990, geht ins Auktionsrennen mit dem Schätzwert von 30.000 bis 50.000 Euro.
Eine weitere Sitzgelegenheit mit hohem Kult-Faktor ist ein früher Armlehnsessel von Marcel Breuer, die Sitzmaschine Modell B25. Das von Thonet nur kurze Zeit produzierte, 1928/29 designte Stahlrohrmöbel verkörpert den radikalen Stil des Bauhauses (Schätzwert € 12.000 – 20.000).
Mit seinem „Boomerang“-Schreibtisch erlangte Maurice Calka weltweite Bekanntheit. Das organisch geformte Möbel gilt als stilistischer Wegbereiter des französischen Designers und Bildhauers. In der Dorotheum-Auktion wird ein solcher Schreibtisch aus der Zeit um 1970, produziert für die Edition Leleu-Deshays, für 24.000 bis 30.000 Euro angeboten.
Das selbe Entstehungsjahr, 1970, weist auch die originelle Schubladenbox der illustren Mailänder Designerin Gabriella Crespi aus. Das seltene Möbel aus der berühmten „Plurimi“-Serie soll zwischen 20.000 und 30.000 Euro bringen.
Sammlung Peter TeichgräberEin besonderer Schwerpunkt der Auktion liegt in Objekten aus der Sammlung des namhaften Wiener Designhändler-Pioniers Peter Teichgräber. Darunter das Sitzobjekt „Equestria Opulator“, 1988 entworfen von Paul Etienne Lincoln (Schätzwert € 13.000 – 16.000). Weiters befinden sich einige Werke aus der Memphis-Gruppe in der Sammlung sowie Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern, etwa von Peter Weibel.
Unter den weiteren Highlights: Objekte quer durch die Design-Geschichte - von Adolf Loos, Margarete Schütte-Lihotzky, Josef Frank und Otto Wagner über Osvaldo Borsani, Aldo Tura bis zu Lois Weinberger und Amadou Fatoumata Ba.