An der Spitze…
An der Spitze…
An der Spitze steht mit einem Schätzpreis von € 40.000 ein charakteristisches Stundenbuch aus dem Atelier des Maître de l‘Échevinage de Rouen, dem führenden Miniaturisten Frankreichs in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das hochwertige lateinische und französische Manuskript zählt mit den exquisit ausgeführten Drolerien und Fabelwesen im Bordürenschmuck zu den luxuriöseren Produktionen dieser Werkstatt.
Neben einem weiteren Manuskript aus Flandern (Taxe: € 20.000) und einer Handschrift aus Norditalien (Taxe: € 8.000) brilliert ein um 1460-70 in Brügge entstandenes lateinisches Stundenbuch mit Miniaturen von höchster Feinheit sowie effektvoll reduzierten Farben und Formen. Der Schätzpreis für das exzeptionell illuminierte Pergament-manuskript im kleinen Taschenformat liegt bei € 30.000. Das für die Forschung bislang unbekannte Livre d‘heures stammt aus dem Atelier Willem Vrelant, einem der bedeutendsten und produktivsten Miniaturisten seiner Zeit.
Ebenfalls in verkleinertem Maßstab ließ der Augsburger Drucker Johann Schönsperger der Ältere im Jahre 1490 eine kleinformatige Ausgabe der Koberger Bibel drucken. Das sehr seltene Alte Testament seiner „Biblia germanica“ ist mit 87 kolorierten Holzschnitten und einem Schätzpreis von € 15.000 versehen. Nur wenig später, im Jahr 1517, entstand auch eines der wichtigsten naturhistorischen Werke: Der „Hortus sanitatis“ ist eines der attraktivsten und umfangreichsten Kräuter- und Medizinbücher des 15. und frühen 16. Jahrhunderts und geht mit einer Taxe von € 12.000 an den Start. Für doppelt so viel könnte die erste Ausgabe eines der schönsten deutschen Vogelwerke des 18. Jahrhunderts zu haben sein. Die Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel mit 477 von Johann Michael Seligmann gestochenen Kupfertafeln zählt zu den heute äußerst raren, vollständigen Exemplaren dieses Buches.
Ebenfalls in der Naturgeschichte beheimatet ist neben Frederick Sanders „Reichenbachia“, einer aufwendig hergestellten, monumentalen Monographie über Orchideen (Taxe: € 20.000) auch Jacques Louis Florentin Engramelles „Papillons d‘Europe“. Das außergewöhnlich gut erhaltene Exemplar, eines der dekorativsten Schmetterlingsbücher überhaupt, ist in dieser Vollständigkeit von größter Seltenheit. Es ist mit dem Wappen- Exlibris von Jean-Baptiste-François Gigot d'Orcy versehen, dem bedeutenden Entomologen und Finanzier des Werkes. Es erschien nur in einer sehr kleinen Auflage auf Subskription. Unter den rund 250 Vorbestellern fanden sich zahlreiche königliche und fürstliche Persönlichkeiten. Die Bewertung liegt bei € 14.000.
Als Wegbereiter der modernen Chirurgie gilt Ambroise Paré. Er revolutionierte eine Vielzahl medizinische Methoden und erfand chirurgische Instrumente. Die höchst seltene Erstausgabe seines „Traicte de la peste“ aus dem Jahr 1568 kommt mit einem Schätzpreis von € 10.000 zum Aufruf.
Ebenso angesetzt ist Paul Verlaines „Parallèlement“. Das 1900 erschienene, von Pierre Bonnard illustrierte Werk ist ein Meilenstein in der modernen Buchillustration und das erste von Ambroise Vollard verlegte Luxusbuch.
Noch 1703 war Thomas Hobbes‘ „Leviathan“ verboten, stand diese bedeutende staatsphilosophische Schrift doch auf dem berüchtigten Index Librorum prohibitorum. Nun könnte der erste Druck der ersten Ausgabe aus dem Jahr 1651 für € 6.000 zu haben sein. Der berühmte Staatstheoretiker entfaltet hier Gedanken des aufgeklärten Absolutismus sowie des Gesellschaftsvertrages, beides wichtige theoretische Grundlagen neuzeitlicher Politikwissenschaft. Ins 20. Jahrhundert entführt Rainer Maria Rilkes Luxusausgabe von „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. Das mit einer Taxe von € 4.000 bezifferte Buch begeistert gleich auf den ersten Blick mit einem auf Entwürfe von van de Velde beruhenden roten Maroquineinband.
Für Spannung im Auktionssaal dürfte neben der ersten Ausgabe von James Joyces „Ulysses“ (Taxe: 5.000) und einem handschriftlichen Brief von Johannes Brahms (Taxe: € 8.000) auch „Das Plakat“ sorgen. Die sehr seltene vollständige Folge der künstlerisch bedeutenden und gesuchten Zeitschrift aus den Jahren 1910-1921 ist mit € 25.000 geschätzt. Mit seiner exzellenten Ausstattung und den zahllosen farbigen und montierten Beispielen herausragender Werbegraphik ist „Das Plakat“ die bis heute unerreichte Publikaton zum Thema Plakatkunst.
Vorbesichtigung:16.-18./22.-25. Mai27. Mai nach VereinbarungAuktion:28. Mai
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