München, 20. September 2017 (kk) – Das hätte Emil Nolde sicherlich gut gefallen: Der Erlös eines seiner Aquarelle kommt nun dem Bau eines buddhistischen Friedensstupa zugute. Es wird in der Auktion Klassische Moderne, Kunst nach 1945 und Contemporary Art vom 7.-9. Dezember 2017 bei Ketterer Kunst in München versteigert.Emil Nolde war ein frommer Mann, doch seine Religiosität war nicht an eine Konfession gebunden, sondern eher persönlich und spirituell. Die innere Erfahrung war es, die für ihn zählte, nicht eine bestimmte Tradition. So fügt es sich sehr gut, dass auch die Einlieferin der 1930/35 entstandenen Nolde-Arbeit „Hohe See unter violettem Himmel“ ähnlich empfindet.
Es ist ihr eine Herzensangelegenheit mit dem Erlös ihres Bildes dazu beizutragen, einen Ort des Glücks für alle Menschen zu schaffen. Daher unterstützt sie den bereits im vergangen Jahr begonnenen Bau eines Stupa in Grafenwörth in Österreich. Das Friedensdenkmal und Meditationshaus entsteht unter der Leitung des aus Korea stammenden buddhistischen Mönchs und Gelehrten Bop Jon Sunim Tenzin Tharchin. Es soll sowohl Buddhisten als auch Menschen anderer Religionszugehörigkeit als Platz für Ruhe und innere Einkehr dienen. Gleichzeitig soll der Stupa ein Ort der Kommunikation und des Austausches sein sowie ein Zeichen des Friedens setzen.* „Es freut mich sehr, dass der Erlös aus der Versteigerung dieses naturgewaltigen Aquarells von Emil Nolde dem Bau dieses ganz besonderen Kraftortes zugute kommt. Somit können wir mit der Auktion sowohl den direkten Auftrag unserer Kundin erfüllen, als auch indirekt vielen Menschen helfen, neue Kraft und Energie zu tanken“, so Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst.
Emil Noldes Meeresansichten sind Stimmungsbilder, so auch sein Aquarell „Hohe See mit violettem Himmel“. Es entstand durchtränkt von sich auslebenden Emotionen im reinen künstlerischen Akt. In diesem Kontrollverlust sieht Nolde völlige künstlerische Freiheit. Mit Hilfe seiner Nass-in-Nass- Technik lebt er diese aus und begibt sich beim Umgang mit Wasser und Farbe gern in die Hände des Zufalls beziehungsweise des Schicksals.
„Ein sehr passendes Kunstwerk“, findet auch Bop Jon Sunim Tenzin Tharchin: „Die sich auftürmenden Wellen in Emil Noldes Werk kann man mit unseren Gedanken vergleichen, die ständig in Bewegung sind, aber wie alle Phänomene der Vergänglichkeit anheim fallen. Ziel ist es, die Wogen zu glätten und in die Unendlichkeit des Himmels beziehungsweise die Weite des Meeres einzutauchen. Damit erreichen wir die Freiheit von Anhaftungen und erschließen uns das ganze Potenzial großer Glückseligkeit.“
Weitere spannende Werke der Dezember-Auktion kommen neben der Assemblage „Merzzeichnung“ (Taxe: € 400.000-600.000) von Kurt Schwitters und Gerhard Richters „Rot-Blau-Gelb“ sowie Günther Ueckers „Weißes Feld“ (Taxe je: € 200.000-300.000) auch von Jan Schoonhoven („R 43-4“, Taxe: € 150.000-200.000), Sérgio de Camargo und Karl Hofer {(„Ohne Titel (n°349)“ sowie „Jüngling mit Fahnen“ (Taxe je: € 140.000-180.000)}. Abgerundet wird die Offerte von Werken so renommierter Künstler wie Chuck Close, Gotthard Graubner, Alexej von Jawlensky, Max Liebermann, Heinz Mack und Gabriele Münter und Pablo Picasso.