Das Kunstauktionshaus Schlosser veranstaltet seine 73. Auktion am Samstag, den 25. März. Ab 11 Uhr kommen fast 1500 Kunstwerke und Antiquitäten aus über fünf Jahrhunderten zum Aufruf. Bereits zum dritten Mal wird die komplette Auktion live über lot-tissimo.com und invaluable.com übertragen und so können neben persönlichen, schriftlichen oder telefonischen Geboten auch über das Internet eingereichte Gebote angenommen werden. Die Vorbesichtigung zur Begutachtung der Kunstwerke beginnt bereits eine Woche vor der Auktion, nämlich am Samstag, den 18. März. Bis zum 23. März steht das Auktionshaus im barocken Bibra-Palais in der Karolinenstraße 11 allen Interessenten offen.Unter den zur Versteigerung gelangenden Objekten befindet sich eine Vielzahl hochkarätiger Kunstwerke von teils musealer Bedeutung, so wie zum Beispiel ein beeindruckender und wunderbar erhaltener friulanischer Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert, dessen filigrane architektonische und figürliche Schnitzereien noch die originale Vergoldung und farbige Farbfassung zeigen. Der 180 cm hohe Aufsatz wird aufgerufen für 25.000 €.
Ein herausragendes Werk österreichischer Bildhauerkunst wird unter der Katalognummer 1181 für 21.000 € angeboten. Die großformatige Marmorskulptur "Promethidenlos" von Gustinus Ambrosi (Eisenstadt 1893–1975 Wien) ist eine verkleinerte Fassung seines 1917 entstandenen Kolossalwerkes, welches sich heute in Wien im Gustinus Ambrosi Museum befindet. Die Skulptur wurde vor ca. 25 Jahren in der Nähe von Neuwied ausgegraben und die durch die jahrzehntelange Erdlagerung entstandenen Beschädigungen und Korrosionen der Oberfläche fachgerecht von einem Steinbildhauer restauriert. In der Festschrift der Gustinus Ambrosi Gesellschaft (Wien 2007) ist die Skulptur dokumentiert, Prof. Otto Plettenbacher beschreibt die Frauenhände als "Fesseln des Mannes", der "durch die Leidenschaft" an die Frau gekreuzigt ist und die nach Ambrosi gleichsam aus dem Felsen stürmen.
Wesentlich gelöster ist die Stimmung der eleganten Festgesellschaft im Freien auf dem Gemälde von Philip II. Vinckeboons (Amsterdam 1607/08–1678 ebd.). Im Laubenpavillon eines herrschaftlichen Schlossparks lauschen die Tafelnden der Musik eines Lautenspielers und einer Sängerin, detailliert wiedergegeben sind die reich bestickten Gewänder, die blütengeschmückten Frisuren der Damen oder die Gläser und Zitrusfrüchte auf der Tafel. Das in Öl auf Eichenholztafel gemalte Gemälde wird für 14.000 € aufgerufen.
Ebenfalls sowohl von musealem Rang als auch von ausgezeichneter Erhaltung ist ein feines Rokoko-Schminkkommödchen (14.000 €) von Abraham Roentgen (Mühlheim an der Ruhr 1711–1793 Herrnhut), dem Gründer der berühmten Möbelmanufaktur in Neuwied, deren luxuriöse Möbel an Königs- und Fürstenhöfen in ganz €pa gefragt waren. Die hier angebotene, kleine gebauchte Kommode mit schwenkbarem Spiegelaufsatz verweist in Formgebung und Details auf englische Möbeltypen – Roentgen kam als Handwerksgeselle auf Wanderschaft auch nach London. Frau Dr. Cornet vom Goering Institut München bestätigt die Herkunft des Möbels aus der Roentgen-Manufaktur in einem aktuellen Gutachten.
Zum umfangreichen und qualitätvollen Angebot der Auktion gehören weiterhin zahlreiche Porzellane aus Meissen, Nymphenburg und anderen Manufakturen, Schmuckstücke und Brillanten, Silberobjekte, eine große Jugendstilsammlung mit Vasen böhmischer und französischer Glasmanufakturen, zahlreiche Altmeistergemälde in- und ausländischer Provenienz, Skultpuren, kunsthandwerkliche Objekte sowie Möbel vom Barock bis zum Biedermeier. Asiatica und außereuropäische Kunstwerke bilden den Abschluss der Auktion.
Kunstauktionshaus Schlosser GmbH & Co. KG