Später chalkidischer Helm, frühes viertes Jahrhundert vor Christus. SP:15000 Euro Später chalkidischer Helm, frühes viertes Jahrhundert vor Christus. SP:15000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica

Was: Auktion

Wann: 24.10.2016 - 05.11.2016

Blankwaffen aus drei Jahrtausenden, virtuose Meisterwerke der Handwerkskunst, bedeutende Belege der Rüstungsschmiede aus aller Welt und einmalige Erinnerungstücke von Herrscherhöfen bestechen in der 73. Auktion des Spezialauktionshauses.

München, 06. September 2016 – Vom 24. Oktober bis 05. November findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica oHG mit…

Blankwaffen aus drei Jahrtausenden, virtuose Meisterwerke der Handwerkskunst, bedeutende Belege der Rüstungsschmiede aus aller Welt und einmalige Erinnerungstücke von Herrscherhöfen bestechen in der 73. Auktion des Spezialauktionshauses.

München, 06. September 2016 – Vom 24. Oktober bis 05. November findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica oHG mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen statt. Zum Aufruf kommen knapp 6.500 Lose aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte.

AntikenFeinst gearbeitet, einzigartig und teils langjährig in namhaften Sammlungen dokumentiert, finden sich Objekte aus den begabten Händen archaischer Schmiede im Kapitel der Antiken. Wahre Raritäten sind hier wieder unter den frühen Bronzehelmen verzeichnet, so ein römischer Infanteriehelm vom Typ Weisenau, der im Übergang vom ausgehenden ersten zum beginnenden zweiten Jahrhundert nach Christus gefertigt wurde. Der Helm weist nicht nur die charakteristischen beweglichen Wangenklappen, den ausladenden Nackenschutz und den Knauf zur Aufnahme der Helmzier auf, sondern begeistert auch mit eindrucksvoller Erhaltung und belegter Provenienz für die renommierte Sammlung Axel Guttmann, Berlin. Ein prächtiges Exemplar dieses Typus, in seltener Ausführung aus Bronze, das der internationalen Sammlerschaft ab 25.000 Euro angeboten wird. Sehr schön auch, ein Buckelhelm, der ebenfalls aus Bronze, aber überaus ungewöhnlich für diese Form, mit Kehle und Doppelkamm im sechsten Jahrhundert vor Christus gearbeitet wurde. Gerade diese Besonderheiten sind es jedoch, die eine geografische Zuweisung in die altitalienische Region Picenum um die Hafenstadt Ancona erlauben. Ein einzigartiges wie markantes Belegstück, zu ersteigern ab 15.000 Euro, ebenso wie ein später chalkidischer Helm aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Sehr unüblich, mit einer aus zwei Hälften gefügten Kalotte, zeigt auch er eine eigenwillige, lokale Variation und überzeugt zudem mit intakter metallischer Erhaltung sowie feinster grüner Edelpatina.

Nicht minder kunstfertig sind die angebotenen exquisiten Arbeiten früher Gold- und Silberschmiede: Von einem Paar späthellenistischer/frührömischer Silberbecher, das mit aufliegenden, Blätter und Früchte tragenden Olivenzweigen aus vergoldetem Silberblech dekoriert ist, über eine vollends mit Silberblech belegte, hethitische Stierstatue aus Bronze, gearbeitet im 16. bis 15. Jahrhundert vor Christus, bis hin zu einem überaus aparten, goldenen Armreif mit fein ziselierten Widderköpfen, der im Griechenland des fünften Jahrhunderts vor Christus entstand. Während die 6,6 und 7 Zentimeter hohen Becher, unzweifelhaft Teile eines antiken Service, mit einer Taxe von 22.000 Euro aufgerufen werden, muss einem Sammler die ausgesprochen seltene Statue mit seit Jahrzehnten belegter Provenienz 20.000 Euro wert sein und für den über 30 Gramm schweren, goldenen Armring sind Gebote ab 10.000 Euro gefordert.

Rüstungen und Waffen der SamuraiBereits in den Fünfzigerjahren begann der erfolgreiche Drogist Rudolf Ott (1919 - 2010) in München mit dem Aufbau seiner weltweit beachteten Sammlung japanischer Waffen und Kunstgegenstände. Mit großer Leidenschaft und ebensolchem Sachverstand widmete er sich zunächst ausschließlich den japanischen Blankwaffen, erlag aber auch bald der Faszination kunstvoll gefertigter Helme und Rüstungen. In stetigem Austausch mit Sammlern aus aller Welt, besichtigte der Vielreisende deren Kollektionen und die Ausstellungen unzähliger Museen. Teils in Begleitung berühmter Fachkollegen, mehrte er auf diesen Reisen sein Wissen ebenso, wie er die Möglichkeit nutzte, seinen Besitz um einzigartige, wohlgewählte Stücke zu erweitern. Bis ins hohe Alter konnte er auf sein untrügliches Gespür vertrauen und daraus resultierend eine der umfassendsten und qualitätsvollsten Sammlungen zum Thema japanische Bewaffnung von der Frühzeit bis ins 19. Jahrhundert aufbauen. Hermann Historica wurde nun die Ehre zuteil, diese einmalige Kollektion in über 300 Losen Sammlern und Museen weltweit anzubieten. Darunter sind sensationelle Artefakte, wie eine exzellente Do Maru Gusoku-Rüstung aus der Mitte der Edo-Periode (1603 - 1868) mit eisernem 24-Platten Helm im Stil von 1250 und ab 13.000 Euro zu ersteigern; ein überaus seltenes, hochwertiges Daisho, Lang- und Kurzschwert, teils um 1530 von Vertretern der berühmten Schmiedefamilie Kanemoto gefertigt, mit Taxe von 20.000 Euro; die Palette weiterer Artefakte reicht von aufwändigst, mit Lackarbeiten gestaltete Rüstungskisten bis hin zu einem aus getriebenem und graviertem Eisenblech voll beweglich in Form eines Koi-Karpfens gearbeiteten Jizai Okimono aus der Meiji-Periode (1868 - 1912), der mit 8.000 Euro zum Aufruf kommt.

Alte Waffen und KunsthandwerkTraditionsgemäß wird der Katalog der Alten Waffen mit Jagdlichem, Kunsthandwerk und raren Wunderkammerobjekten eröffnet. Ein besonderes bibliophiles Meisterstück kann hier mit dem „Kreütter Buch“ des Hieronymus Bock (1498 - 1554) von 1551 ab 3.500 Euro angeboten werden. Bock zählte zu den „Vätern der Botanik“ und legte sein mit 500 Holzschnitten reichbebildertes Hauptwerk erstmals 1539 vor. Die ausgesprochen präzisen Beobachtungen und Beschreibungen der Pflanzenwelt durch den Arzt, Botaniker und lutherischen Prediger bescherten dem Werk sogleich großen Erfolg und manifestierten sein Ansehen als einer der führenden Wissenschaftler seiner Zeit. Schön auch, eine sächsische, auf 1683 datierte, barocke Flasche, reich dekoriert mit Blumenranken und Ornamenten in feinster Emaillemalerei, die ab 3.800 Euro ersteigert werden kann; ein flämischer Gobelin aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Darstellung einer Waldlandschaft und beeindruckend farbfrischer Erhaltung, im Aufruf für 7.000 Euro oder mit Startpreis von 3.400 Euro ein deutscher, silbermontierter Elfenbeinhumpen im Barockstil von 1860 mit geschnitzten Jagdszenen. Eine große Zahl antiker Jagdtrophäen rundet die Offerte ab.

Besondere Sammlungsstücke bieten sich dem interessierten Publikum unter den Alten Waffen. In wunderbarem Zustand zeigt sich ein in Venedig gefertigter, lederbespannter, hölzerner Paraderundschild der Trabantengarde des Wolf Dietrich von Raitenau, Fürstbischof zu Salzburg von 1587 - 1612, der in eleganter Farbigkeit, teils vergoldet und versilbert, mit Arabesken, Blüten und Wappenkartusche feinst bemalt ist und für 20.000 Euro aufgerufen wird. Herausragend ist dazu in diesem Herbst die Auswahl an raren und bestens erhaltenen Schwertern aus dem 16. Jahrhundert. Ungemein selten, ein spätgotischer Kampfbidenhänder, der um 1500 - 1520 in der Schweiz oder in Süddeutschland geschmiedet wurde. In allen Teilen original, zeigt das mächtige 1,66 Meter lange Schwert auf der Klinge ein Dekor aus Messingeinlagen und gegenseitig den Passauer Wolf. Selbst der Lederbezug des hölzernen Griffes entstammt der Zeit des Entstehens des auf 24.000 Euro taxierten Bidenhänders. Aus gleicher Region und nur unwesentlich später um 1520 - 1540 gefertigt, ein Astknaufschwert mit graviertem Malchus, Kreuzdekor und siebenfach segmentiert geschnittenem Eisenknauf. 12.000 Euro sind für dieses schöne Stück mindestens gefordert. Ein gemarktes, deutsches Stechschwert mit spiralig geschnittener, eiserner Parierstange aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, kann dagegen bereits ab 11.000 Euro erworben werden und ein rares, frühes Reitschwert von 1530, das sich in perfektem, unberührtem Zustand präsentiert, steht ab 10.000 Euro zur Auktion.

Überaus selten und teils mit königlicher Provenienz, die in der 73. Auktion angebotenen Armbruste. So eine Luxus-Pistolenarmbrust von 1760, die schon allein durch ihre zierliche Bauweise besticht und ab 9.500 Euro einen neuen Besitzer erfreuen kann. Nur 37 Zentimeter lang, aber ungemein aufwändig mit reichen Einlagen, gravierten Darstellungen von Flora und Fauna sowie vergoldeten Messingbeschlägen gearbeitet, wurde die seltene Kombinationswaffe handaufliegend bedient. Aus der berühmten Sammlung der Könige von Hannover kommt eine ebenso bedeutende wie hochwertige Renaissance-Armbrust, die Ende des 16. Jahrhunderts in Deutschland gebaut wurde, mit 7.500 Euro zum Aufruf. Auch sie ist mit reichen Einlagen aus graviertem Bein, dazu Dekor aus Rollwerk, Früchtefestons, allegorischen Figuren und Maskarons verziert. Ausgewählte Schutzwaffen, wie eine schwere Zischägge aus Polen, Mitte des 17. Jahrhunderts mit einteilig getriebener, achtfach gegrateter Kalotte geschmiedet oder ein Paar deutsche Hentzen mit geätztem, floralem Dekor um 1540 gefertigt, komplettieren das Angebot des Kataloges. Die Zischägge mit sechsfach geschobenem Nackenschutz und reichem Besatz an messingfarbenen Nieten kann ab 7.000 Euro eine neue Sammlung bereichern und für die voll beweglich gearbeiteten Hentzen ist ein Startpreis von 6.000 Euro gefordert.

Asien, Orient und AfrikaGewohnt überzeugend in Qualität und Vielfalt ist auch wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem Osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Ein Paar Perkussionspistolen, silbermontiert und vergoldet, eröffnet den Reigen der seltenen und prunkvollen Lose in diesem Kapitel. Im 19. Jahrhundert in Boka Kotorska gefertigt, vollflächig floral und ornamental reliefiert und auf den Läufen gemarkt, ist dieses dekorative wie prächtige Paar mit einem Rufpreis von 10.000 Euro im Katalog verzeichnet. Aus Indien begeistert ein silbermontierter Jadedolch aus dem 17./18. Jahrhundert. Die ausgeprägte Wootzdamast-Klinge ist mit einem floral reliefiert geschnittenem Griff aus tiefgrüner Jade versehen, der mit goldgefassten Rubincabochons besetzt ist. Ein kostbarer Dolch, mit einer Taxe von 12.500 Euro. Ausgesprochen wertvoll auch, ein goldener, diamantbesetzter Schmuckgürtel aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ebenfalls indisch, ist er beweglich gearbeitet und zeigt auf der ovalen Schließe zwölf gefasste Diamantrosen. Mindestens 17.000 Euro müssen für diese wunderbare Goldschmiedearbeit aufgebracht werden. Aus deutschem Adelsbesitz kommt ein goldener, chinesischer Geschenkring, Startpreis 2.500 Euro, der der Überlieferung nach im Jahr 1901 anlässlich seines Staatsbesuches in Berlin vom Vater des letzten chinesischen Kaisers, von Zaifeng, auch Prinz Chun II. genannt, an Kaiser Wilhelm II. überreicht wurde.

Historische und militärgeschichtliche ObjekteGeschichtlich hochbedeutende Sammlungsstücke aus aller Welt finden sich im Kapitel Militär und Historie. So Belege aus der bewegten Geschichte Frankreichs zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wie zwei Helme und ein Säbel der legendären Musketiere, denen Alexandre Dumas in seinem Roman „Die Drei Musketiere“ ein unvergessliches Denkmal setzte. Die Mousquetaires gris de la Maison du Roi war die stark mit Adeligen besetzte, erste Kompanie der königlichen Hausgarde, der die Begleitung des Königs auf Reisen oblag und die ohne Unterbrechungen von 1622 bis 1815 bestand. Der Beiname gris resultierte aus der Tatsache, dass die Musketiere ausnahmslos graue Schimmel ritten, hingegen stand die Kennung noir für die zweite Kompanie der Garde, die auf Rappen ihren Dienst verrichtete. Angeboten werden jetzt je ein Helm der Kompanien, beide um 1814/15. Während der außerordentlich seltene Helm für Mannschaften der Mousquetaires gris eine große Opulenz mit versilberter Kupferglocke, Kreuz- mit Flammen und Lilienmotiven sowie Rosshaarsturz zeigt, Startpreis 9.500 Euro, präsentiert sich der Helm für Mannschaften der Mousquetaires noirs deutlich zurückhaltender, Taxe 7.500 Euro. Aus dem Bestand der grauen Musketiere, ebenfalls aus der Zeit der ersten Restauration um 1814/15, wird zudem ein ebenso seltener wie hochwertiger Säbel, hergestellt von den Gebrüdern Weyersberg in Solingen, ab 4.000 Euro versteigert. Sehr schön auch, ein prächtiger, französischer Luxus-Löwenkopfsäbel aus der Zeit des Konsulats um 1800, dessen aufwändige Gestaltung, mit Ätzungen, Vergoldungen, annähernd durchgehender Bläuung und Löwenkopfknauf auf einen hochdekorierten militärischen Träger verweisen. Mindestens 6.000 Euro muss für ihn ausgegeben werden. Ab 3.000 Euro kann eine Bronzeplakette, die dem Sarkophag von Napoleon II. – Roi de Rome (1811 - 1832) im Invalidendom zugeschrieben wird, erworben werden.

Aus deutschen Staaten überzeugt ein prunkvoller, sächsischer Ehren-Geschenksäbel des Schützen- und Jägerkorps an den Kommandeur, um 1816, der beidseitig mit geätztem, vergoldetem Ranken, Trophäen und dem sächsischen Königswappen auf gebläutem Grund verziert ist. Hergestellt von "E. L. Voigt Haupt Zeughaus Schwerdfeger in Dresden" und mit Löwenkopfknauf versehen, kann diese einmalig wie erlesene Blankwaffe ab 13.500 Euro ersteigert werden. Aus dem Königreich Bayern begeistern echte Ausnahmestücke der militärischen Historie und Pracht, wie ein Helm M 1852 für Mannschaften und Unteroffiziere der Königlich Bayerischen Leibgarde der Hartschiere mit Startpreis von 7.000 Euro. Der imposante Helm in Großgala-Ausführung zeigt eine neusilberne Glocke mit Paradelöwen und ist mit dem großen bayerischen Staatswappen unter der Krone belegt. Sehr schön auch, ein Petschaft aus dem persönlichen Besitz von König Ludwig II. von Bayern (1845 - 1886). In Form der Muse Melpomene in Bronze, versilbert und teils vergoldet vom berühmten französischen Jugendstil-Künstler Louis Kley (1833 - 1911) gearbeitet, kann das sinnträchtige Kleinod ab 4.500 Euro die Sammlung eines neuen Besitzers bereichern. Von Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898) werden Stücke ihrer vielbeachteten Garderobe auktioniert. Ab je 2.500 Euro kommen ein Hermelinmuff und eine Hermelinstola zur Versteigerung – beide seidengefüttert und mit gesticktem Monogramm und Krone der Kaiserin.

Aus der neueren amerikanischen Geschichte, die Gold Lifesaving Medal und weitere Auszeichnungen an Captain Harry Manning (1897 – 1974) für die Rettung der Besatzung der italienischen „Florida“ im Jahr 1929, Rufpreis 7.500 Euro. Der deutschstämmige Manning machte nach seiner Ausbildung in der zivilen Schifffahrt schnell Karriere und wurde ob seines Rufes, von der amerikanischen Fliegerlegende Amelia Earhart (1897 - 1937) für ihren Flug um die Welt als Navigator angeheuert.

Große Namen und einzigartige historische Belegstücke aus deren Besitz eröffnen den Reigen der russischen Militär-Objekte. Glanzvoller Höhepunkt der Militaria-Auktion ist eine hochbedeutende, goldene Schaschka M 1881/1910 mit aufgelegtem, für Tapferkeit verliehenem St. Georgs-Orden mit Diamanten von 1914 aus der Werkstatt Eduard, St. Petersburg. Ist schon allein diese Ordensausstattung für die Zeit des ersten Weltkrieges nur achtmal belegt, lassen die kostbare Verarbeitung mit zweifarbiger Goldgarnitur mit Diamanten und einem Griffstück aus massivem Gold mit floralem Dekor die Blankwaffe zu einem absoluten Unikat werden. Möglicherweise dem Großfürst Nikolay Nikolaevich Romanov dem Jüngeren (1856 - 1929) zuzuschreiben, kann dieses singuläre, museale Stück ab 100.000 Euro ersteigert werden. Eine auf 1904 datierte, prunkvolle Schaschka für Offiziere der Terek-Kosaken mit Doppeladler und Zlatouster Herstellersignet, ist auf 20.000 Euro taxiert und eine Steinschlossflinte mit innenliegendem Hahn des renommierten Meisters I. Makarischev, die in Russland um 1770 gefertigt wurde, wird mit 30.000 Euro aufgerufen. Vom zaristischen Hof stammt ein Brief von Zarin Katharina II. (1729 - 1796) an ihren Generalquartiermeister Graf von Elmpt, Startpreis 4.500 Euro und zwei Porzellanfiguren von größter Seltenheit aus dem eigens für sie gefertigten KPM Geschenkservice von 1772. Diesem Service wurde eine so große Besonderheit zugeschrieben, dass es vor Auslieferung zwei Wochen in Berlin öffentlich ausgestellt wurde. Heute ist es in der Eremitage in St. Petersburg zu besichtigen. Die nun vorliegenden Figuren „Russe“ und „russischer Bauer“, Startpreis je 4.500 Euro, sind die einzigen darüber hinaus bekannten zeitgenössischen Ausformungen.

Orden und EhrenzeichenUnter den Orden brillieren die Angebote aus der Sowjetunion. So ausgesprochene Raritäten, wie der in Gold und Silber gefertigte, teils emaillierte Suvorov-Orden der zweiten Klasse mit eingravierter Trägernummer „1593”, in Verleihung ab 1943, der ab 6.000 Euro zu ersteigern ist. Ein Pendant mit Trägenrummer „1817” kommt mit 7.000 Euro zur Auktion und der ebenfalls in Gold und Silber gearbeitete und ab 1943 verliehene Bogdan-Chmelnizki-Orden der zweiten Klasse trägt die Nummer „1152“ und ist auf 5.000 Euro taxiert. Aus Deutschland überzeugt der geschlossene Ordensnachlass des Essener Kruppdirektors Carl Menshausen (1847 - 1909). Die bedeutende Ordensgruppe umfasst neben den Orden zahlreiche, zugehörige Verleihungsurkunden. Herausragend hier, der museal zu wertende achtstrahlige Bruststern des kaiserlich chinesischen Ordens des Doppelten Drachen, Stern der zweiten Klasse, dritte Stufe im Aufruf für 3.000 Euro. Im Jahr 1896 verliehen durch den chinesischen Vizekönig Li Hong-Zhang (1823 - 1901), der im Rahmen seines Staatsbesuches auch die Kontakte zu Industrievertretern vertiefte.

Schusswaffen aus fünf JahrhundertenIm Kapitel der antiken Schusswaffen sind wieder wahre Sammlerträume im Aufruf. Darunter Stücke von größter Seltenheit, wie eine bedeutende, dreischüssige Radschlosspistole von 1610. In Deutschland mit Einlagen aus graviertem und geschwärztem Bein im Vollschaft aus Nussbaumholz gefertigt, begeistert die Pistole mit der aufwändigen Mechanik ihrer drei Schlösser. Selten bis nie am Markt angeboten und international nur in wenigen Museumsbeständen dokumentiert, kann das absolute Rarissimum ab 30.000 Euro ersteigert werden. Beeindruckend auch, eine nicht minder seltene Kombinationswaffe von Streitaxt mit Radschlossfeuerwaffe, Nürnberg um 1580. Ebenfalls mit Schaft aus Nussbaumholz, dieser reich verziert mit graviertem und geschwärztem Bein, Akanthusdekor an Lauf und Bügel sowie einem prägnanten Axtkopf, wird dieser Beleg feinster Schmiede- und Büchsenmacherarbeit mit 28.000 Euro aufgerufen. Aus gleicher Zeit und Region, eine zweischüssige Ganzmetall-Radschlosspistole in sehr gutem unberührtem Zustand. Auch hier finden Seltenheit und Erhaltung Niederschlag im Preis und so muss die gemarkte Waffe einem Sammler mindestens 25.000 Euro wert sein. Schön auch ein süddeutsches Luntenschloss-Petronel, zu dem sich ein Vergleichsstück im Metropolitan Museum in New York findet, mit Startpreis von 15.000 Euro und ein Paar Ganzmetallpistolen aus den begabten Händen des Schotten Thomas Murdoch (1741 - 1791) in Leith und Doune, 1780, taxiert auf 12.000 Euro. Qualitätsvolle Lang- und Kurzwaffen Hannoveraner Büchsenmacher des 17. - 19. Jahrhunderts kommen mit der ausgezeichneten Sammlung des Heinz-Walter Hebestreits zur Auktion. Über 40 Jahre kenntnisreich und mit großem Engagement zusammengetragen, können nun die kunstfertigen Arbeiten der hoch angesehenen norddeutschen Vertreter der Zunft, teils als die besten ihrer Zeit gewertet, erworben werden.

Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld.

Die Sammlung Rudolf Ott –Die Welt der Samurai: Waffen, Rüstungen, Kunst. Gesamt: 306 Lose Die Sammlung Rudolf Ott –Die Welt der Samurai: Waffen, Rüstungen, Kunst. Gesamt: 306 Lose - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica Goldener, Schmuckgürtel, diamantbesetzt, Indien, erste Hälfte 20. Jhdt. SP: 17000 Euro Goldener, Schmuckgürtel, diamantbesetzt, Indien, erste Hälfte 20. Jhdt. SP: 17000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica Seltene Streitaxt mit Radschlossfeuerwaffe, Nürnberg um 1580. SP: 28000 Euro Seltene Streitaxt mit Radschlossfeuerwaffe, Nürnberg um 1580. SP: 28000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica Bedeutende dreischüssige Radschlosspistole, deutsch um 1610. SP: 30000 Euro Bedeutende dreischüssige Radschlosspistole, deutsch um 1610. SP: 30000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica Helm für Mannschaften - Mousquetaires gris de la Maison du Roi, 1814/15. SP: 9500 Euro Helm für Mannschaften - Mousquetaires gris de la Maison du Roi, 1814/15. SP: 9500 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica
Tags: Harnische, Helme, Kunsthandwerk, Militär­, Münzen, Orden, Orient, Sammlung Rudolf Ott, Schusswaffen, Waffen

Jährliche Herbstauktion 2016
24. Oktober – 5. November