Als leuchtende Sterne am Auktionshimmel kann man heutzutage Objekte von Künstlern der ZERO-Gruppe bezeichnen. So zählt Otto Pienes Feuergouache mit einer ganzen Reihung von Brandspuren aus den 60er Jahren sicherlich zu den Highlights unserer 125. Kunstauktion am 25. Juni. Auch Andy Warhol war ein Star und von seiner Saint Apollinaire können gleich alle vier Varianten des Siebdruckes von 1984 aufgerufen werden. Ungleich geheimnisvoller ist das Licht, welches das seltene Lichtspiegelobjekt von Adolf Luther ausstrahlt. Das Acryl des Kastens wird von innen elektrisch illuminiert und umgibt die Gläser mit einem Funkeln.Licht als indirektes Bildthema spielt eine große Rolle bei Henryk Stazewskis in Deutschland sonst äußerst rarem, frühen Gemälde: Von dem hellgrauen Untergrund der Tafel heben sich weiße Quadrate schwebend ab und treten wie leuchtende Felder hervor. Das Werk ist Lothar Wolleh gewidmet. Stazewski gilt als Mitglied der Gruppen "BLOC" und "Abstraction Création" als einer der bedeutendsten abstrakt arbeitenden Künstler Polens. Ein Glanzlicht ganz anderer Art ist die bedeutende Potpourri-Vase von KPM, die im Auftrage des deutsche n Kaiserhauses durch Otto von Bismarck im Jahre 1888 an einen Hamburger Senator verliehen wurde. Das repräsentative Objekt ist mit den Portraits von Wilhelm I. und Wilhelm II. fein bemalt und war schon museal ausgestellt.
Der Berliner Alfred Helberger, der durch die Drangsalierungen des Dritten Reiches seinem Leben viel zu früh ein Ende setzte, arbeitete mit den leuchtenden Farben der französischen Avantgarde. Einen Stern am Himmel des Kunstgeschehens hat auch er verdient.
Vom Indische Staat erhielt der indische Maler Sunil Das mit dem "Padma Shri" eine der höchsten Auszeichnungen. Seine Werke hängen nicht nur in den bedeutendsten indischen Museen für moderne Kunst. Aus Diplomatenbesitz stammt eines seiner großformatigen Gemälde, die sonst in Europa nicht auftauchen.
Nur drei Exemplare sind von Karl Schmidt-Rottluffs Holzschnitt "Blick vom Balkon" bekannt. Das großformatige Blatt stammt von 1913. Ein besonders reizvolles Gemälde aus dem Jahre 1925 kann von dem Hamburger Professor Friedrich Schaper aufgerufen werden. "Teich im Moor" zeigt in impressionistischer Manier zwei selbstvergessen spielende Jungen im spiegelnden Wasser.
Peter Karbstein – Kunst- und Auktionshaus