Die Galerie Contact von Helga Vavrousek in Wien gehörte seit den 1970er Jahren zu den wichtigen Kunstinstitutionen des Landes, die wesentlich an der Vermittlung und dem Aufbau von Künstlerkarrieren beteiligt war. Mit ihrem Engagement, Charme und großer Sachkenntnis gelang es Helga Vavrousek die Galerie zu einem lebendigen Ort zeitgenössischer Kunst in Wien zu machen. Adolf Frohner, Franz Ringel, Hans Staudacher, Peter Sengl, Martha Jungwirth, Valentin Oman oder Maria Moser gehörten zum Kernprogramm der Galerie, deren Tätigkeit bis zur Schließung 2005 laufend auch aktuelle junge Kunst umfasste.Das Auktionshaus im Kinsky freut sich daher sehr, den privaten Nachlass der 2015 verstorbenen Galeristin Helga Vavrousek in einer eigenen Auktion anbieten zu können. Die rund 300 Arbeiten auf Papier und Leinwand bzw. Graphiken und Skulpturen geben ein vielseitiges und dichtes Spiegelbild der österreichischen Kunstszene seit den 1970er Jahren wider. Die Preise sind bewusst sehr moderat gesetzt und bieten arrivierten wie neuen Sammlern ein selten attraktives Angebot hervorragender österreichischer Kunst.
Ergänzend zu dieser Sammlung präsentiert die Jänner-Auktion rund 40 zusätzliche Werke zeitgenössischer Kunst u. a. mit Arbeiten von Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky, Raymond Pettibon oder Franz West. Herausragend ist die Bronzefigur „Große liegende Figur“ von Fritz Wotruba von 1951, eine der ganz zentralen Figuren in seinem Werk, bei der sich der Übergang von den figurativen Arbeiten der Frühzeit zu seinen markanten Abstraktionen aus Würfel und Quadern vollzieht.
Zu den internationalen Highlights gehören zweifellos das eindrucksvolle Pop-Art Wohnzimmer von Roy Lichtenstein von 1992, die großformatigen Tuschearbeiten des ehemaligen CoBrA Künstlers Pierre Alechinsky und von Jannis Kounellis, die faszinierende Collage des Opart Meisters Victor Vasarély und schließlich Georg Baselitz‘ unverkennbares statement mit Kohle und Fettkreide auf Papier.