Der große Nachlass eines Armee-Offiziers der deutschen Kolonie Kiautschou mit Bild- und Schriftdokumentation einer Mongolei-Expedition, chinesischen Porzellanen und Sammlerstücken der Ming- und Qing-Dynastien, sakrale Volkskunst, feine Preziosen im Bereich der klassischen Antiquitäten sowie die Kunstsammlung eines süddeutschen Augenarztes mit Gemälden und hochwertigen Grafiken von Piene, Richter, Grieshaber u.v.m. kommen am 18./19. September zum Aufruf.Der kaiserliche Armee-Offizier Erwin Fischer brachte 1901 von seiner Reise von Peking über die Mongolei nach Sibirien besondere Stücke des asiatischen Kunsthandwerks mit nach Hause. Eine Blauweiß-Dose der Wanli-Zeit mit „Knabenschule“ (Schätzung 7.000-9.000 Euro), ein Bronzebuddha Amitayus des 18. Jahrhunderts (Schätzung 3.000-4.000 Euro) sowie Seidengewänder mit Drachenstickerei und Rangabzeichen u.v.m. Neben den Bild- und Schriftdokumenten sowie dem Urkundennachlass des Offiziers kommen aus der Familie eine Sammlung mit über hundert afrikanischen Masken und Figuren, die ohne Limit aufgerufen werden. Feine Silber- und Porzellanarbeiten des 18./19. Jahrhundert brachten den Weitgereisten auch in Versuchung, darunter eine seltene Steingut-Tischuhr mit Dackelpaar, signiert von Friedrich Goldscheider Wien um 1920 (Schätzung 400-500 Euro) und eine Bacchantengruppe der königlichen Manufaktur Meißen Ende 19. Jahrhundert (Schätzung 2.000-2.500 Euro). Ein literarisches Schmankerl sind einige Autografen der Familie Mann (Schätzung 500-600 Euro).
Aus der Sammlung eines süddeutschen Augenarztes sind viele Gemälde, Grafiken und Plastiken zu erwerben. Von dem Zero-künstler Otto Piene die seltene Farbserigrafie „o.T. (Weiße Blume)“ (Schätzung 500-600 Euro), eine signierte Fotolithografie „Besetzte Haus“ von Gerhard Richter (Schätzung 2.500-3.000 Euro) sowie ein großer Unikat-Siebdruck auf Leinwand „Delta“ aus der Prometheus Unica Serie des Grafikers HAP Grieshaber von 1968 (Schätzung 2.000-2.500 Euro). Unter den gesammelten Werken süddeutscher Sakralkunst mit feinen Klosterarbeiten, liturgischen Gewändern und Objekten sowie Heiligenfiguren sticht die komplette Figurengruppe „Dreifaltigkeit“ des ausgehenden 17. Jahrhunderts hervor (Schätzung 3.500-4.000 Euro). Sammelwürdig sind auch über 150 Porzellane der Porzellan-Malerin Ingeborg Pilz (1933-2008), die bei Hans Bauer in Tröstau lernte. Zudem gibt es einen schönen Design- Klassiker von Charles und Ray Eames. Sechs Group-Stühle (EA 105), entworfen von 1956 und von der Herman Miller Collection ausgeführt, starten mit 600 Euro (Schätzung 3.000-4.000 Euro).