In diesem Jahr entdeckte Lempertz in Berlin eine bisher unbekannte, sensationelle Privatsammlung hochbedeutender chinesischer Malerei. Am 3. Juni 2015 wird Lempertz insgesamt 37 Hängerollen in einem Sonderkatalog anbieten. Es werden unter anderem Malereien von Qi Baishi (der gleichsam als chinesischer Picasso gilt), Zhang Daqian und Fu Baoshi, die auf dem internationalen Kunstmarkt als größte und teuerste chinesische Maler gehandelt werden, zur Versteigerung angeboten. Selten kommen Sammlungen mit einer einer solchen Provenienz auf den Markt.Spitzenlose dieser großartigen Sammlung sind – mit vorsichtigen Taxen versehen – Fu Baoshis (1904 – 1965) Die Neun Alten von Xiangshan für 100/150.000 (Lot 181), Qi Baishis Der Unsterbliche Li Tieguai mit Kürbisflasche (Lot 174, 80/100.000) und Mispeln von Qi Baishi (1864 – 1957), die mit 80/120.000 bewertet sind (Lot 175).
Zwei Drittel der zum Verkauf stehenden Bilder wurden von Guo Ruping (1913-1992), einem anerkannten Sammler und Kunsthändler chinesischer Malerei, erworben, der in den 1960er- und 1970er Jahren bedeutende Werke an das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin verkaufte. Einige der von Guo verkauften Rollen haben namentlich bekannte Vorbesitzer. Die Hängerollen der Künstler der Lingnan-Schule, Gao Jianfu (lot 182 und 183), Gao Qifeng (183 und 185) und He Chong (Lot 180) stammen aus der Sammlung Otto. Dr. med. Otto, der in den 1930er-Jahren an der Sun-Yat-sen-Universität in Kanton Medizin als Gastdozent lehrte, hatte persönlichen Kontakt zu den Gao-Brüdern, die ihn in seiner Sammlung beraten haben. Das Bild Lot 185 ist Dr. Otto, kantonesisch Hodou 何道 (chinesisch Hedao), persönlich gewidmet.
Der Vorbesitzer des Zhang Daqian-Bildes (Lot 190) war Jerg Haas, mit chinesischem Namen Xia Hansi 夏漢 思, der als 25-jähriger während der Kulturrevolution in Shanghai an der Fremdsprachenuniversität unterrichtete und dort eine Sammlung chinesischer Malerei zusammentrug.