Rund 150 Lose aus den Epochen der Klassischen Moderne und der Zeitgenössischen Kunst bietet Quittenbaum Kunstauktionen am 11. Juni 2015 in seiner Kunstauktion. Zu den Highlights zählen drei Lose aus dem Bereich der Klassischen Moderne und zwei Arbeiten der Berliner Bildhauerschule des frühen 20. Jahrhunderts. Von Christian Rohlfs stammt der weibliche Akt in Öl auf Leinwand, ein malerisch brillantes Frühwerk, dass in Rohlfs Münchener Jahren entstand. 1910 war Rohlfs „auf Einladung des Sammlers Dr. Commerell für zwei Jahre nach München“ übersiedelt, „an einen Brennpunkt internationaler zeitgenössischer Kunst“ (Vogt, S. 17). Dort entstehen die für Rohlfs ungewöhnlichen Bergbilder und zahlreiche weibliche Akte in reifer, konzentrierter und souveräner Art, darunter der in der Auktion angebotene. 1910 wurde er in München durch einen Privatsammler erworben und befand sich folgend bis heute in ebendieser Sammlung, aus der später die Stiftung der Familie Kohlndorfer hervorging (Taxe 40.000-45.000 Euro). Zwei kleine Arbeiten des Kitzbühl-Impressionisten Alfons Walde stammen aus den späteren 1930er Jahren, der reifen Zeit des Künstlers, und aus dem Jahr 1957, also Waldes Spätphase.Bei dem Werk aus dem Jahr 1934 handelt es sich um eine für den Künstler typische „Fastnacht in Tirol“ (Gouache und Öl auf Bütten, Taxe 60.000-80.000 Euro), bei der ein Jahr vor seinem Tod entstandenen „Kirchstiege“ um eine eindrucksvolle Variante des von Walde so oft interpretierten Motivs seiner Wahlheimat Kitzbühel (Öl auf Karton, Taxe 60.000-80.000 Euro). Beide Arbeiten, die marktfrisch aus einer europäischen Privatsammlung eingebracht wurden, werden in das Werkverzeichnis des Künstlers aufgenommen.
Die Skulpturen-Suite führen zwei schöne Beispiele der Berliner Bildhauerschule des 20. Jahrhunderts an. Von August Gaul, Berlins berühmtesten Tierbildhauer, steht die „Katze“ aus dem Jahr 1901 zu Gebot (Taxe 11.000-14.000 Euro). Diese spannungsvolle Kleinplastik gefiel nicht nur dem Künstler selbst - Gaul gestaltete sie später noch einmal als Kühlerfigur und schenkte sie seinem Galeristen Paul Cassirer zum 50. Geburtstag. Von Gauls Kollegin René Sintenis ist ein kleines Fohlen aus dem Jahr 1915 im Programm (Taxe 7.000-7.500 Euro). Unter den Zeitgenossen sind es Kompositionen von Cornelius Völker aus den späteren 1990er Jahren, die zu den besonders begehrten Losen zählen. Sie stammen aus einer Privatsammlung in Nordrhein-Westfalen (bis zu 6.000/7.000 Euro).