Anselm Kiefer  Europa | 1994 – 2010 | Mischtechnik auf Leinwand | 140 × 331 × 34cm  Schätzpreis: 600.000 – 800.000 Euro Anselm Kiefer Europa | 1994 – 2010 | Mischtechnik auf Leinwand | 140 × 331 × 34cm Schätzpreis: 600.000 – 800.000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham

Was: Auktion

Wann: 26.11.2014 - 27.11.2014

In den Bann gezogenBeeindruckende Werke der Modernen und Zeitgenössischen Kunst ziehen diesen Herbst die Kunstfreunde in ihren Bann. Ob durch intensive Farben und Formen wie bei Ernst Wilhelm Nay und Rupprecht Geiger oder durch spannende Spiegelungen bei Werken von Adolf Luther und Michelangelo Pistoletto – der Betrachter ist immer mittendrin. Monumental hingegen sind die…
In den Bann gezogenBeeindruckende Werke der Modernen und Zeitgenössischen Kunst ziehen diesen Herbst die Kunstfreunde in ihren Bann. Ob durch intensive Farben und Formen wie bei Ernst Wilhelm Nay und Rupprecht Geiger oder durch spannende Spiegelungen bei Werken von Adolf Luther und Michelangelo Pistoletto – der Betrachter ist immer mittendrin. Monumental hingegen sind die Werke der deutschen Künstler von Gotthardt Graubner und Anselm Kiefer. Wie gewohnt rundet ein umfangreicher Zero-Block mit Werken von Otto Piene, Günther Uecker und Heinz Mack das Angebot der Zeitgenossen ab. Bei der Modernen Kunst dominieren packende Arbeiten von Lyonel Feininger, Serge Poliakoff und Karl Hofer. Die Schätzpreise dieser erstklassigen Offerte bilden das bislang größte Volumen einer Auktion bei Van Ham.

Zeitgenössische KunstMit seinem Museumsformat von 125 x 200cm hinterlässt Ernst Wilhelm Nays Gemälde „Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“ einen bleibenden Eindruck (Schätzpreis: € 200.000 – 300.000). Es stammt aus einer Nürnberger Privatsammlung und gehört zu dem Zyklus seiner bekannten Scheibenbilder, die Nay zwischen 1954 und 1962 malte. Mit monumentalen Formaten sind Anselm Kiefer und Gotthardt Graubner vertreten: Kiefers in einem Objektkasten gestaltete Kuh „Europa“ misst 140 x 331 x 34 cm (Schätzpreis: € 600.000 – 800.000), während Graubners lilafarbenes Kissenbild „Lapilli“ von 1995 Ausmaße von rund 284,5 x 355 x 22cm besitzt (Schätzpreis: € 280.000 – 360.000). Die Werke Rupprecht Geigers beeindrucken durch ihre intensiven Farben. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist seine Arbeit „745/82“, das den Betrachter mit seiner Leuchtkraft förmlich in seinen Bann zieht (Schätzpreis: € 40.000 – 60.000). Bei Adolf Luthers 1,60 x 1,60 Meter großen Spiegelobjekt hingegen sind es die rhythmischen Spiegelungen, Reflexionen und optischen Verzerrungen, die den Beobachter in das Kunstwerk einbeziehen (Schätzpreis: € 50.000 – 70.000). Die Reflexion spielt auch im Oeuvre des italienischen Künstlers Michelangelo Pistoletto eine große Rolle. Der Vertreter der Arte Povera kombiniert auf seiner Arbeit „Tavolo con piatti“ eine fotorealistische Szene im Siebdruck auf poliertem Edelstahl und integriert durch die spiegelnde Oberfläche seine Umwelt in das Kunstwerk (Schätzpreis: € 100.000 – 150.000). Pistoletto erlebte in den vergangenen Jahren eine rasante Preisentwicklung, allein die drei höchsten Auktionsergebnisse wurden in diesem Jahr erzielt. Der Shootingstar bei internationalen Auktionen ist zurzeit der rumänische Künstler Adrian Ghenie. Van Ham bietet nun als eines der ersten deutschen Auktionshäuser ein Werk des jungen Malers an: „The Descent“ von 2003/2004 kann als allegorische Interpretation des Gemütszustandes des Künstlers zu der Zeit der Entstehung gelesen werden. Es war eine Zeit, in der Ghenie sich verloren fühlte, als würde er am sprichwörtlichen „seidenen Faden“ hängen (Schätzpreis: € 100.000 – 150.000).

Schon immer war das Engagement für die Zero-Künstler im Hause Van Ham groß – so wurde im vergangenen Mai ein hochkarätiger Zero-Abend mit Podiumsdiskussion veranstaltet. Das Resultat für dieses Engagement sind die herausragenden Einlieferungen bei Van Ham im Bereich Zero, zu denen unter anderem Otto Pienes frühes Rasterbild in Schwarz-Gold von 1957 gehört (Schätzpreis: € 40.000 – 60.000). Das Werk kommt im November erstmalig auf den Markt. Mit Vorsicht sollte man Günther Ueckers „Aggressives Objekt“ behandeln (Schätzpreis: € 60.000 – 80.000). Spitze Nägel stechen in strenger, serieller Struktur aus der außergewöhnlichen, dreidimensionalen Arbeit heraus. Da Flügel-Arbeiten von Heinz Mack nur selten auf dem Kunstmarkt erscheinen, ist sein Werk „Flügel im Lichtfeld“ ein ganz besonderes Highlight (Schätzpreis: € 80.000 – 120.000).

Meditativ und ursprünglich erscheint die Malerei „Gahib“ von Emil Schumacher aus dem Jahr 1979 (Schätzpreis: € 100.000 – 150.000). Die sich erhebenden Pigmentaufhäufungen bilden eine reliefartige Oberfläche, die charakteristisch für die Werke Schumachers ist.

Gewohnt humorvoll und farbenfroh ist Niki de Saint Phalles „Lit (Last Night I Had a Dream)“ (Schätzpreis: € 50.000 – 70.000). Das reliefartige Werk entstand 1968 und stammt aus einer Rheinischen Privatsammlung. Abgerundet wird die Zeitgenossen-Offerte wie gewohnt mit einem breiten Portfolio an Graphiken von Andy Warhol, darunter seine Farbserigraphie „Marilyn“ aus der zehnteiligen Mappe von 1967 (Schätzpreis: € 40.000 – 60.000).

Moderne KunstMystisch erscheint das Gemälde „Thüringisches Dorf“ des deutsch-amerikanischen Malers Lyonel Feininger, welches um 1954 entstand (Schätzpreis: € 120.000 – 180.000). Schon in der letzten Auktion für Moderne Kunst erzielte Van Ham ein sensationelles Ergebnis in Höhe von 310.000 Euro für Feiningers Werk „Nachglühen II“.

Ein exzeptionelles Werk ist Otto Modersohns „Träumerei“ von 1899. Es eines der wenigen Gemälde des Künstlers, auf dem eine Figur zu sehen ist (Schätzpreis: € 40.000 – 60.000). Hans Purrmann hingegen ist mit einer für ihn charakteristischen Malerei vertreten. Durch regelmäßige Aufenthalte auf Ischia zwischen 1953 und 1958 entstanden dort zahlreiche Landschaften, so auch das nun angebotene Motiv mit Olivenbäumen (Schätzpreis: € 45.000 – 55.000). Die Kunst der alten Ägypter faszinierte Willi Baumeister. In seinem Werk „Amenophis II“ setzt er sich mit der Bildsprache und den Hieroglyphen des alten Ägypten auseinander (Schätzpreis: € 180.000 – 240.000). Die 1942 entstandene Arbeit ist im Werkverzeichnis von Beye/Baumeister unter der Nummer 996 aufgeführt. Werke Karl Hofers dürfen bei der Auktion für Moderne Kunst bei Van Ham nicht fehlen. Bei seinem reizvollen Gemälde „Mädchen mit Blumen“ von 1936 handelt es sich um ein bislang als verschollen geglaubtes Werk Karl Hofers (Schätzpreis: € 180.000 – 240.000). Es wurde als Nummer 1217 des Werkverzeichnisses identifiziert, dessen unvollständiger Eintrag nun komplettiert werden konnte. Seine farbenfrohe und mit 120 x 131 cm große Malerei „Am Bootshaus“ entstand 1954 und ist eines seiner wichtigsten Spätwerke (Schätzpreis: € 90.000 – 120.000).

Ein weiteres Highlight der Modernen Kunst ist Medardo Rossos Bronze „San Francisco (after Donatello)“. Sie stammt aus der Pariser Sammlung Henri Rouarts, der den Lebzeitguss direkt bei Rosso erstand. Seither befand sich die Arbeit im Besitz der Familie Rouart und kommt nun marktfrisch bei Van Ham zum Aufruf (Schätzpreis: € 30.000 – 50.000). Bedeutende Provenienzen weist auch die intensiv-rote Gouache „Rouge“ von Serge Poliakoff aus dem Jahr 1957 auf: Von der Sammlung Nicolas Tabura in Paris gelangte sie in die Sammlung

Pr. Marcus Diamant in Halmstad. Im Jahr 2003 kam sie zurück nach Paris in die Galerie Ariel und die Galerie Berggruen (Schätzpreis: € 40.000 – 60.000).

Tags: Anselm Kiefer, Ernst Wilhelm Nay, Gotthardt Graubner, Günther Uecker, Moderne Kunst, Willi Baumeister, Zeitgenössische Kunst

344. Auktion „Moderne Kunst“ am 27. November 2014345. Auktion „Zeitgenössische Kunst“ am 27. November 2014346. Auktion „Discoveries“ am 26. November 2014Vorbesichtigung: 20. – 24. November 2014