Die Sammlung Niomar Moniz Sodré Bittencourt: Ein Vermächtnis der brasilianischen Avantgarde
Die Sammlung Niomar Moniz Sodré Bittencourt geht auf die gleichnamige brasilianische Journalistin und Unternehmerin zurück, die von 1916 bis 2003 lebte. Als engagierte Vordenkerin der brasilianischen Avantgarde widmete sie sich mit großer Leidenschaft der Förderung der modernen Kunst und dem Einsatz für Meinungsfreiheit – auch in politisch schwierigen Zeiten.
In den 1950er-Jahren, einer Phase intensiver kultureller Entwicklung in Rio de Janeiro, gründete sie das Museu de Arte Moderna (MAM). Unterstützt von bedeutenden Persönlichkeiten und inspiriert von Institutionen wie dem MoMA in New York, formte sie das MAM zu einer der führenden Adressen für moderne Kunst in Brasilien.
Ihre Sammlung umfasst Werke bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts, darunter Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Nicolas de Staël, Piero Manzoni, Jean Dubuffet, Serge Poliakoff, Pierre Soulages und Karel Appel. Die Auswahl spiegelt ihre Offenheit gegenüber unterschiedlichen Stilrichtungen und künstlerischen Strömungen wider – von der klassischen Moderne bis zur Avantgarde.
Nach ihrem Tod im Jahr 2003 wird die Sammlung von ihrer Familie weitergeführt. Ihr Enkel, Mauro Moniz Sodré, setzt sich aktiv für die Bewahrung und Sichtbarmachung dieses bedeutenden Erbes ein. Die Sammlung steht heute sinnbildlich für eine Haltung, die Kunst als Ausdruck von Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung versteht.
Am 10. April 2025 wird ein bedeutender Teil dieser Sammlung unter dem Titel „La Liberté pour dogme“ bei Sotheby’s Paris versteigert – ein weiterer Meilenstein im Vermächtnis einer Frau, deren kulturelles Engagement bis heute nachwirkt.