Paul Gauguin (1848–1903) war ein bedeutender französischer Postimpressionist, der am 7. Juni 1848 in Paris geboren wurde und am 8. Mai 1903 auf den Marquesas-Inseln (Französisch-Polynesien) verstarb. Er begann seine Karriere als Börsenmakler, fand aber in der Malerei seine wahre Berufung.
Gauguin war zunächst stark vom Impressionismus beeinflusst und lernte von Künstlern wie Camille Pissarro. Später wandte er sich von dieser Stilrichtung ab und suchte nach einfacheren Formen und intensiveren Farben, die seinen eigenen symbolistischen Stil ausmachten. Er war ein Mentor für einige jüngere Künstler und beeinflusste unter anderem den Fauvismus und Expressionismus.
Seine Suche nach Ursprünglichkeit führte ihn nach Tahiti und auf die Marquesas-Inseln, wo er einige seiner bedeutendsten Werke schuf. Gauguins berühmteste Gemälde aus dieser Zeit sind „Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?“ (1897–1898), „Der Geist der Toten wacht“ (1892) und „Frauen aus Tahiti“ (1891).
Die Werke von Gauguin sind in den bedeutendsten Museen der Welt ausgestellt, darunter das Musée d'Orsay in Paris, die Tate Modern in London, das Metropolitan Museum of Art in New York und viele andere. Auktionen seiner Gemälde erzielen heute Rekordpreise; 2015 wurde sein Werk „Nafea Faa Ipoipo“ („Wann heiratest du?“) für etwa 300 Millionen US-Dollar verkauft, was es zu einem der teuersten Gemälde der Welt machte.
Gauguin hatte intensive Beziehungen zu Frauen, darunter Mette Gad, seine dänische Ehefrau, sowie mehrere tahitianische Frauen, mit denen er lebte. Seine Darstellungen der Frauen in seiner Kunst sind oft Gegenstand von Kritik und Diskussion, insbesondere aufgrund der exotisierenden und kolonialen Perspektiven.
Gauguin war selbst von Musik inspiriert und schätzte Komponisten wie Wagner, was in der Symbolik und Tiefe seiner Werke widerhallt. Er beeinflusste die Kunstwelt nachhaltig und inspirierte Sammler und Kunstliebhaber auf der ganzen Welt. Dennoch wurde er von Zeitgenossen und Kritikern oft missverstanden.
Es existieren zahlreiche Bücher und Kataloge über Gauguin, die seine Bedeutung, aber auch die umstrittenen Aspekte seines Lebens und Werks beleuchten. Ein bekanntes Zitat von ihm lautet: „Ich schließe die Augen, um zu sehen.“