Weltrekord für Renaissance-Malerin Sofonisba Anguissola bei der Altmeister-Auktion im Dorotheum Mit der Altmeister-Auktion am 12. Oktober wurde die Auktionswoche des Dorotheum erfolgreich fortgesetzt.
Nicht nur als Dargestellte waren diesmal Frauen stark im Rennen. Eine davon brachte es dabei sogar auf einen Weltrekord. Sofonisba Anguissola, die bekannteste Malerin der Renaissance, unter anderem Hofdame der spanischen Königin und berühmteste Künstlerin ihrer Zeit, porträtierte die Erzherzogin Johanna von Österreich, Statthalterin von Spanien. Johanna, selbst einflussreiche Politikerin, präsentiert ein Medaillon, das ihren Vater, Karl V. darstellt. Das strenge Bildnis, eines der raren Werke Sofonisbas am Kunstmarkt, wurde nach einem dramatischen Bietgefecht auf das Vielfache des Schätzwertes mit 283.300 Euro der Sensalin im Saal zugeschlagen (Kat. Nr. 431). Dies war der höchste Preis für ein gesichertes Gemälde der Künstlerin bei einer Auktion. Zu den Freunden und Bewunderern von Sofonisba Anguissola zählten unter anderem Michelangelo, Rubens und van Dyck.
Zu den begehrtesten Toplosen der Dorotheum-Auktion zählte auch die vielfigurige Szene „Anbetung der Hirten“ von Joachim Antonisz. Wtwael, dem ersten Vertreter des Manierismus in den Niederlanden. Für das Werk des schon zu seiner Zeit begehrten Surrealismus-Vorläufers genehmigte ein Saalbieter 306.300 Euro (Kat. Nr. 478).
Auch als Bildmotive reüssierten berühmte Frauen aus Adel, Bibel und Mythologie mit hohen Zuschlägen: Die entführte Europa von Marcantonio Franceschini war mit 237.300 Euro erfolgreich, Rebecca von Giovanni Antonio Pellegrini mit 179.800 Euro und eine mit ihren Söhnen abgebildete Herzogin von Sforza, gemalt von Scipione Pulzone da Gaeta, erreichte 191.300 Euro (Kat. Nr. 512, 507, 432).