LEINFELDEN-ECHTERDINGEN, 23.09.2014. Käufer aus aller Welt sicherten sich außergewöhnliche Afrikana, Skulpturen, Gemälde und Grafiken aus Privatbesitz bei der Best-Of-Auktion am 20. September 2014 in der Auktionshalle Leinfelden-Echterdingen. Den Top-Zuschlag erhielt ein Pastell-Gemälde von Alexander Koester für 15.000 Euro, das sich ein deutscher Bieter sicherte. Einen außergewöhnlich hohen Preis erzielte ein Gemälde von Hermann Nestel, das wohl aufgrund seines italienischen Landschaftsmotivs für 7.500 Euro nach Italien ging. Auf das 54-fache des Aufrufpreises steigerten Bieter die Reliefschnitzerei einer Figur aus Mosambik/Südafrika des 20. Jh., die schließlich für 5.400 Euro nach USA ging. Bei den nostalgischen Spielzeugen schnellte der Preis eines Steiff-Fliegergehänges aus dem Jahr 1916 von 60 auf 1.800 Euro hoch. Nicht nur Namen wie Pechstein, Goya, Dürer, Liebermann, Toulouse-Lautrec und Sintenis hatten zahlreiche Bieter gelockt: Die außergewöhnlichen Offerten der Auktionshalle Leinfelden-Echterdingen werden dazu beitragen, dass die Region Stuttgart beim internationalen Kunstpublikum an Aufmerksamkeit gewinnt.„Unsere Offerten stammen ausschließlich aus privaten Sammlungen oder Nachlässen“, so Susanne Arends, die Leiterin der Eppli-Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen. „Das wurde am Samstag von einem Bieterpublikum aus aller Welt honoriert, die eben auf der Suche nach Schätzen sind, von deren Existenz der Markt oft nichts weiß.“ So konnten doppelt so viele Online-Registrierungen bei dieser Best-of-Auktion gegenüber den monatlichen Regelauktionen verzeichnet werden und gut 100 gespannte Bieter fanden sich in der Auktionshalle ein. Interessenten fanden sich quer über den ganzen Globus, im englischsprachigen Raum, aber auch Australien, Russland, Vorder- und Hinterasien. Dazu beigetragen haben die teilweise sehr günstigen Aufrufpreise bei einem außergewöhnlichen Angebot von Spielzeug, Schmuck, Uhren, Porzellan, Skulpturen, Historika, Afrikana, Asiatika, Gemälden und Grafiken, Design des 20. Jh., Silber und Möbeln. Online-Bieter boten hauptsächlich im mittleren Preissegment, die hochpreisigen Zuschläge wurden nach wie vor per Telefon oder im Saal abgegeben. ÜBerblick über die Glanzlichter der Auktion Kunst: Gemälde & Grafiken
· Koester, Alexander (1864-1932), Entenlager am Teichufer, Pastellkreide/Karton ging mit 15.000 Euro für das doppelte des Aufrufpreises an einen Sammler nach Deutschland.
· Nestel, Hermann (1858-1905), Italienische Küste mit Fischerfamilie, Öl auf Leinwand ging mit 7.500 Euro für das achtfache des Aufrufpreises nach Italien.
· Pechstein, Max (1881-1955) (Attrib.) 'Kleiner Waldweg' Aquarell/Papier von 1919 erzielt mit 5.700 Euro mehr als das doppelte des Aufrufpreises.
· Dürer, Albrecht (1471-1528) 1 Blatt Holzschnitt "Die Marter der Zehntausend" (1496), um 1580-1600, erzielt für 4.000 Euro mehr als das Dreifache des Aufrufpreises.
· Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die signierten Radierungen von Renée Sintenis: Sie wurden alle verkauft, oft zum doppelten Aufrufpreis.
· Ein Sammler aus den USA sicherte sich gleich vier Kupferstiche „Himmelskarte“ von Johann Baptista Homann (1664-1724) von 1730 und weitere Kupferstiche von Joan Blaeu (1599-1673) und Gerard Valck (ca. 1651-1726). Afrikana
Auf ein außergewöhnlich hohes Interesse stießen die zahlreichen Afrikana-Offerten bei Bietern aus aller Welt. So boten Sammler in der Regel das Mehrfache des Aufrufpreises. Die Reliefschnitzerei einer Figur aus Mosambik/Südafrika des 20. Jh. startete mit 100 Euro und war einem neukaledonischen Liebhaber schließlich 5.400 Euro wert. Skulpturen und Historika
Sehr attraktiv fanden Sammler auch die großen neapolitanischen Krippenfiguren, bei denen der Heilige Caspar mit 1.400 Euro den Höchstpreis erzielte. Eine Holzskulptur „Segnender Christus“ aus dem 16. Jh. startete mit 180 Euro Aufrufpreis und endete bei 1.700 Euro.
Eine moderne Bronze-Skulptur von Marianne Lüdicke, geb. 1919, "Frau, lesend" war einem Sammler mit 2.500 Euro das Vierfache des Aufrufpreises wert.
Als Historika wurde eine Allach-Porzellanskulptur mit 150 Euro ins Rennen geschickt, die nach einem Entwurf von Prof. Theodor Kärner 1939 entstanden ist. Sie erhielt den Zuschlag bei 3.300 Euro. Weitere Top-Zuschläge
· Silber: Ein Teeglashalter aus Russland, zweite Hälfte 19.Jh. startete mit 200 Euro und endete mit 2.100 Euro.
· Spielzeug: Ein STEIFF Fliegergehänge von 1916, erzielte mit 1.800 Euro das dreißigfache des Aufrufpreises.
· Eine Eisentruhe, deutsch 1. Hälfte 18. Jh., erzielt mit 3.900 Euro fast den fünffachen Preis.