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Was: Presse

Wann: 07.10.2011

Umwelteinflüsse und der ständige Verkehrsfluss über die Steinerne Brücke in Regensburg haben das Bauwerk an seine Belastungsgrenzen gebracht. Vor drei Jahren musste die Brücke aus Sicherheitsgründen auch für den städtischen Busverkehr gesperrt werden, nachdem der Individualverkehr schon früher umgeleitet worden war. An der nun unaufschiebbaren Mauerwerksinstandsetzung der…
Umwelteinflüsse und der ständige Verkehrsfluss über die Steinerne Brücke in Regensburg haben das Bauwerk an seine Belastungsgrenzen gebracht. Vor drei Jahren musste die Brücke aus Sicherheitsgründen auch für den städtischen Busverkehr gesperrt werden, nachdem der Individualverkehr schon früher umgeleitet worden war. An der nun unaufschiebbaren Mauerwerksinstandsetzung der Bögen 12 bis 15 und des vierzehnten Pfeilers beteiligt sich neben dem Land, der Bayerischen Landesstiftung und dem Bezirk Oberpfalz auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bonn. Den Fördervertrag in Höhe von 250.000 Euro überbringt Peter-Christian von Taysen vom DSD-Ortskuratorium München, am Freitag, den 7. Oktober 2011 um 11.00 Uhr im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern an Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.

Von 1135 bis 1146 wurde in Regensburg die inzwischen älteste, teilweise noch unverändert erhaltene romanische Steinbrücke in Deutschland erbaut. Neben dem Dom ist die Steinerne Brücke über die Donau heute das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt, die auch an Naab und Regen liegt. Die natursteinerne Gewölbebrücke misst über ihre 15 Bögen und 14 Pfeiler insgesamt 315 Meter. Von 1877 bis 1901 verbreiterte man das erste Brückenfeld am Südufer zur Altstadtseite hin, damit Straßenbahnen auffahren konnten. Am Nordufer fand vor zehn Jahren im Bereich des Brückenbasars eine archäologische Ausgrabung statt, bei der man die Konturen des nördlichen Brückenwiderlagers, des vorgestellten Schwarzen Turms sowie einer Brückenrampe bis zur Grenze der nördlichen Zwingermauer nachweisen konnte.

Die Brücke wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder schwer beschädigt. 1565 zerstörte heftiger Eisstoß fast alle Eisbrecher und 1633 musste der südliche dritte Brückenbogen gesprengt werden. 1809 ging der Schwarze Turm am Brückenkopf "Statt am Hof" verloren. 1877/1878 erhielt die Steinerne Brücke eine neue Brüstung aus Flossenbürger Granit. Am 23. April 1945 sprengte der Rückzug die Joche 1, 2, 10 und 11, die erst 1967 erneuert wurden. Damals erhielt die Brücke auch den Fahrbahnbelag und eine neue Betonbrüstung.

Das Gesamtinstandsetzungsprojekt ist detailliert vom Tiefbauamt der Stadt Regensburg in mehrjähriger Planung vorbereitet und mit der amtlichen Denkmalpflege abgestimmt worden. Sogar ein Musterbauwerk auf dem städtischen Bauhof diente der Klärung von Oberflächendetails, die sich an historischen Bauplänen aus den Jahren 1863/1877 sowie einer Fotographie von 1859 orientiert.

Die aus dem Mittelalter stammende Steinerne Brücke in Regensburg ist eines von über 170 Projekten, die die 1985 in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören das Rathaus in Kulmbach, das Wasserschloss Rammersdorf in Leutershausen und die St. Mangkirche in Kempten.

Bonn, den 7. Oktober 2011

Tags: Brücke, Regensburg, Sanierung