Erstmalige Kooperation zwischen „art bodensee“ und Poolbar Festival erfolgreich verlaufenAm vergangenen Sonntag, den 24. Juli 2011, fand in der Poolbar in Feldkirch ein ganz besonderer Filmabend statt. In Kooperation mit der 11. Sommer-Kunstmesse „art bodensee“ (29. bis 31. Juli 2011) der Messe Dornbirn, präsentierte die Berliner Kuratorin und Autorin Rike Frank acht Kurzfilme sowie den Hauptfilm „The Dubai in me – Rendering the World“ (2010) des deutschen Musikers und Filmemachers Christian von Borries.
Facetten des öffentlichen Raums
„Seit Beginn der Filmgeschichte gibt es ein großes Interesse der KünstlerInnen am öffentlichen Raum. Im ersten Programmteil des Abends, also den gezeigten Kurzfilmen, ging es um humorvolle Begegnungen im Stadtraum. Im zweiten, einem Dokumentarfilm von Christian von Borries, ging es hingegen um Dubai als Beispiel für einen globalisierten Marktplatz des Kapitals“, fasst Rike Frank den Abend zusammen. Dabei wird im Hauptfilm von Borries klar ersichtlich, wie die Bildproduktion in der Werbung für Dubai lediglich eine Simulation der Realität darstellt. „Dubai ist der Ort auf der Welt, wo man am klarsten sieht, dass die Bilder, die man vermittelt bekommt, alles andere als der Realität entsprechen. Nirgendwo sonst kann so billig gebaut werden als hier. Allerdings beruht dies auf dem Fakt, dass die Situation für die ausländischen Arbeiter, wie auch Menschenrechtsorganisationen es sehen, ganz klar die Kriterien der Sklaverei erfüllt. Nach einer sechs Tage-Woche á zwölf Stunden, fehlt den Menschen aber die Kraft sich in ihren Arbeitslagern dagegen zur Wehr zu setzen“, beschreibt von Borries die Situation. Obwohl der Bauboom in Dubai ungebremst weiter geht, gibt es auch viele Bauprojekte, die, wie die Inselstadt „The World“, scheitern und wieder verfallen. Während des Drehs wurde ihm aber auch klar, dass diese „Immobilienblase“ ein globales Problem darstellt und daher zeigt er in seinem Film auch kurz die Auswirkung des Ganzen in Europa auf. Mehr Informationen dazu unter www.the-dubai-in-me.com
Regt zum Nachdenken an
Besonders im Abschlussgespräch zwischen dem Filmemacher und der Kuratorin Rike Frank sowie dem Publikum wurde deutlich ersichtlich, wie die dokumentarische Darstellung der Situation in Dubai die Besucher zum Nachdenken brachte. „Dieser Film stellt sicher eine Doku der anderen Art da. Gerade im Hinblick auf den künstlerischen Aspekt. Man kennt zwar das Phänomen Dubai, aber dieser Film bringt meiner Meinung nach, einen inspirativen Input für einen anderen Blickwinkel mit sich“, resümiert ein Besucher. „Ehrlich gesagt hatte ich zu Beginn keine besonderen Erwartungen. Die Entscheidung das Filmprogramm zu sehen, war eher eine spontane. Im Nachhinein empfinde ich die Kooperation aber als gelungen. Meine Sichtweise auf den öffentlichen Raum hat sich dadurch schlagartig erweitert. Insgesamt war das ganze Programm eine runde Sache“, beschreibt eine andere Besucherin ihre Eindrücke.