Dauerausstellung der Miniaturensammlung Dr. Löer und neunte Residenztage Bayreuth eröffnetDas Neue Schloss Bayreuth ist um eine Attraktion reicher. Am Donnerstag, 12.9., wurde im Rahmen der Eröffnung der neunten Residenztage Bayreuth (14./15. und 21./22. September) eine neue Dauerausstellung im Obergeschoss der markgräflichen Stadtresidenz der Öffentlichkeit präsentiert. In drei neu gestalteten Museumsräumen werden rund 100 Miniaturgemälde vor allem französischer Maler des 18. Jahrhunderts gezeigt, die sich Amors Reich widmen. Die weltweit einzigartige Sammlung wurde von dem westfälischen Ehepaar Eva und Hans-Ullrich Löer der Bayerischen Schlösserverwaltung als Geschenk übergeben. "Schönheit, Erotik, Witz und Esprit zeichnen die Kleingemälde aus. Damit sind sie eine ideale Ergänzung zum Hofleben, das Markgräfin Wilhelmine an ihrem Musenhof im 18. Jahrhundert pflegte." sagte Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, bei der Eröffnung der Ausstellung im Neuen Schloss.
Zeitgleich mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung wurde der Startschuss zu den neunten Residenztagen gegeben. An den kommenden zwei Wochenenden (14./15.9. und 21./22.9.) laden Themen-, Musik-, und Kinderführungen, Konzerte und Vorträge im Neuen Schloss, in der Eremitage, im Informationszentrum des Markgräflichen Opernhauses sowie in Sanspareil und Fantaisie zu einem Ausflug in die galante Welt des 18. Jahrhunderts ein. Zahlreiche Themen- und Musikführungen widmen sich dem höfischen Verführungsspiel. So führt am Samstag, 14.9., der Kurator der Ausstellung, Peter Krückmann, mit musikalischer Begleitung durch die Miniaturensammlung. Dabei wird von den begleitenden Musikerinnen demonstriert, welche Gesten die gewitzte Konversation bei Hof untermalen konnten. Überraschend viele Motive der galanten Miniaturen lassen sich im Stuck, im Garten- und Grottendekor der Bayreuther Schlösser und Parks wiederentdecken. Auch dazu werden im Neuen Schloss und im Hofgarten Eremitage Themenführungen angeboten.
Zusätzlicher Schwerpunkt der Residenztage sind eine Reihe spektakulärer Neuerwerbungen für die Bayreuther Schlösser und Parks, die in einer eigenen Ausstellung im Gardereitersaal des Neuen Schlosses präsentiert werden. Ein Glücksfall war der Ankauf eines Porträts des Hofkapellmeisters Johann Pfeiffer (1697-1761), dessen Pastellbildnis auf der Rückseite mit Noten beklebt ist. Stücke des Hofmusikers werden bei der Präsentation der Neuerwerbungen am Samstag, 14.9., von der Musikgruppe TriFoglio zu hören sein. Ein neu angekaufter Teller aus dem Besitz Friedrichs des Großen wird am Sonntag, 15.9., in einer Themenführung im Morgenländischen Bau in Sanspareil vorgestellt. Ein ebenfalls dieses Jahr erworbener Leibstuhl bietet Anregung für ein Künstlergespräch am Abend des 14.9. mit dem Titel "Ein Leibstuhl aus Büchern. Jean Paul und die Verdauung der Welt".
Sammeln ist für das Arztehepaar Hans-Ullrich und Eva Löer aus Münster in Westfalen seit langem zu einer erfüllenden Passion geworden. Mit untrüglichem Sinn für Qualität, aber auch mit großer Fachkenntnis und mit guten Kontakten zum internationalen Kunsthandel trugen sie über Jahrzehnte hin eine facettenreiche Kunstsammlung zusammen. Den Höhepunkt bilden Miniaturen zur galanten Welt des 18. Jahrhunderts. Umfang und Vielfalt der etwa 100 kleinen Gemälde sind weltweit einzigartig. Damit sie allen Kunstliebhabern zugänglich sind, hat sich das Ehepaar Dr. Löer entschlossen, ihre kostbare Sammlung dem Freistaat Bayern zur dauerhaften Ausstellung im Neuen Schloss Bayreuth zu schenken. Als Anerkennung für ihre Schenkung wurde dem Ehepaar von Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, in Vertretung von Herrn Staatsminister Dr. Markus Söder im Rahmen der Eröffnung der Dauerausstellung "Galante Miniaturen – Sammlung Dr. Löer" im Neuen Schloss Bayreuth am Donnerstag, 12.9., die Ludwig I. Medaille für herausragende Verdienste um die bayerischen Schlösser, Gärten und Seen überreicht.