Oskar Schlemmer (1888-1943), ohne Zweifel einer der bedeutendsten Künstler der Klassischen Moderne, ist uns heute vor allem eines: ein geheimnisvoller Visionär. Sein berühmtes „Triadisches Ballett“, dessen Originalkostüme in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen sind, erscheint uns aufgrund fehlender Filmdokumente und seltener Tanzrekonstruktionen als das vielleicht bekannteste unbekannte Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Ina Conzen spricht anlässlich des 70. Todestages des Künstlers am 13. April 2013 über die Bedeutung dieses einzigartigen, 1922 im Württembergischen Landestheater Stuttgart uraufgeführten „Tanzes der Dreiheit“.Der Vortrag soll die Besucher auch auf die von Ina Conzen kuratierte große Retrospektive „Oskar Schlemmer. Visionen einer neuen Welt“ einstimmen, die vom 21.11.2014 bis 6.4.2015 in der Staatsgalerie Stuttgart gezeigt werden wird. Die Große Landesausstellung 2014 würdigt das facettenreiche Werk des Stuttgarter Bauhauskünstlers, das alle Varianten der Malerei ebenso wie Skulptur und Bühnenkunst umfasst. Seit 37 Jahren sind die Arbeiten Schlemmers, die in ihrer unvergleichlichen Bandbreite und gedanklichen Tiefe einmalig sind, nicht mehr so umfassend in Deutschland zu sehen gewesen.Neben zahlreichen Gemälden, Skulpturen, graphischen Arbeiten und Originalkostümen werden auch bislang unveröffentlichte Dokumente die künstlerische Vision Schlemmers vermitteln. Schlemmers Auffassung vom Menschen als "Maß aller Dinge" war zu seiner Zeit am Bauhaus einzigartig. Dabei spricht er der Kunst die Kraft zu, die Erschaffung einer neuen Welt zu bewirken.
Ort: Vortragssaal Neue StaatsgalerieEintritt: 4,50 Euro / ermäßigt 3,- Euro