Auch heuer unterstützt das KUNST HAUS WIEN wieder eine Hundertwasser-Museumsausstellung: Das Arken Museum in Ishoj in der Nähe von Kopenhagen präsentiert Hundertwasser noch bis Anfang Juni. Passend zur Wahl Kopenhagens zur "Grünen Hauptstadt Europas" legt das Arken Museum ein besonderes Augenmerk auf Hundertwassers natur- und menschengerechtere Architektur. Dabei ist der Kuratorin Andrea Rygg Karberg etwas Sensationelles gelungen: Sie hat Architekt Stefano Boeri, dessen Projekt „Bosco Verticale“ in Mailand gerade gebaut wird, gefragt, ob er sich dessen bewusst sei, dass seine begrünte, ja bewaldete Architektur in einem direkten Bezug zu Hundertwassers Baummieter-Konzept stehe. Hundertwasser pflanzte 1973 in seiner Aktion während der Triennale in Mailand ca. 15 Bäume in Wohnungen der Via Manzoni. Hundertwassers Architekturmodelle von 1974 könnten als Vorläufer des Bosco Verticale gesehen werden. Stefano Boeri hat einen kurzen Text für die Ausstellung im Arken Museum verfasst, aus dem wir hier zitieren:The "Vertical Forest" that I designed for the area of Porta Nuova will become one of the symbols of a new relationship between humans and trees and will be a tribute to Friedensreich Hundertwasser and his extraordinary rhapsodic battle against the gloom and the rigidity of a determinist reason and devoid of pathos.
Für die Ausstellung im Arken Museum hat das KUNST HAUS WIEN die Werke 844 HÜTE TRAGEN, 1982, 888 DISGUISED TREE, 1987 und 925 RUHIGE BLUMEN, 1991 zur Verfügung gestellt.
Als Ersatz wurde das Werk 875 STRASSENKREUZUNG, Mixed media, 1987 eingehängt, das bereits in den ersten zehn Jahren des Bestehens des KUNST HAUS WIEN Teil der Hundertwasser-Ausstellung war.
Als kleine Sensation ist aber das Werk 689 DALSLANDKANAL, Aquarell, 1969, zu werten. Es war noch nie öffentlich ausgestellt! Es kam in den 1970er-Jahren über die Galerie Moos in Toronto in kanadischen Privatbesitz und ist jetzt erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.
Zurückgekehrt ist auch eines der wichtigsten Werke der Ausstellung, eines der Hauptwerke Hundertwassers: 460 HOMMAGE AU TACHISME, Mixed media, 1961. Das Werk hat durch die Ausstellungstransporte der vergangenen Jahre etwas gelitten und wird in Kürze einer Festigung durch Restaurator Ralf Wittig unterzogen. Der in Zwettl ansässige Restaurator ist der Experte für Hundertwasser-Werke und arbeitete mit Hundertwasser ab den 1990er-Jahren zusammen. Von ihm stammen die Gold- und Silberauflagen auf den späten Werken Hundertwassers. Hundertwasser nahm Wittigs Namen nicht nur in den rückseitigen Beschilderungen der Werke auf, die genaue Technikangaben und die Datierung des Werkes enthalten, den Namen Wittig findet man auch in den Werkdaten des veröffentlichten Werkverzeichnisses. Für die Festigungsarbeiten wird das Werk voraussichtlich im April für einen halben Tag aus der Ausstellung genommen.