Gleich zwei Hamburger Denkmale unter den ersten Plätzen des Jugendfotowettbewerbs Fokus Denkmal Unter dem Titel "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" rief die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Kinder und Jugendliche zur Teilnahme am Jugendfotowettbewerb Fokus Denkmal auf. Die Gewinner stehen nun fest, und überraschend belegen gleich zwei Motive aus Hamburg Platz zwei und drei des Gewinnertreppchens.Leonie Schottler (16 Jahre) aus Fernwald in Hessen fotografierte ein Relief des sogenannten "Deutsch-Ostafrika-Ehrenmals", welches sich seit 1939 auf dem Gelände der Lettow-Vorbeck-Kaserne befindet. Das Relief erinnert auf unangenehme Weise an die schwierige Geschichte des deutschen Kolonialismus und wirft zudem die Frage auf, wie solche Denkmale heute in einem kritischen Kontext präsentiert werden können. Mit ihrem Bild des mehrfach unbequemen Denkmals gewann die junge Fotografin den zweiten Platz.
Simon Thies (18 Jahre) aus Hademstorf in Niedersachsen konnte mit seinem Gespür für die ästhetische Symmetrie früher Hochhausbauten die Jury beeindrucken. Seine Fotografie eines der 1979 unter Denkmalschutz gestellten Grindel-hochhäuser im Stadtteil Eimsbüttel erreichte den dritten Platz bei Fokus Denkmal.
Der erste Preis ging an Natalie Götz (16 Jahre) aus Rothenburg ob der Tauber für ihre Aufnahme einer leerstehenden Brauerei in ihrer Heimatstadt.
Insgesamt schickten über 300 Kinder und Jugendliche von 6 bis 20 Jahren ihre Bilder an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, um sich am Jugendfotowettbewerb Fokus Denkmal zu beteiligen. "Die Teilnehmer sind mit einem bemerkenswerten Geschichtsbewusstsein auf Motivsuche gegangen", so Dr. Wolfgang Illert, Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, "der kreative Umgang und die fotografische Umsetzung selbst der sensibelsten Bereiche deutscher Geschichte sind bemerkenswert und verdienen höchstes Lob." Die Gewinnerbilder von Fokus Denkmal und eine Galerie der besten Einsendungen sind unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/fokus zu sehen. Fokus Denkmal ist zugleich auch der deutsche Beitrag zur "International Heritage Photographic Experience" (IHPE) unter der Schirmherrschaft des Europarats.