Dorotheum, größtes Auktionshaus in Kontinentaleuropa, kann auch heuer wieder auf ein höchst erfolgreiches Halbjahr zurückblicken. Die Auktionswoche im Mai war überhaupt die stärkste in dieser Zusammensetzung, die Sparte Zeitgenössische Kunst war die beste in der Geschichte des Dorotheum.Den höchsten Zuschlag erhielt hier am 24. Mai das blau schimmernde, scheibenförmige Wandobjekt von Anish Kapoor, einem der bedeutendsten Gegenwartskünstler. Das 2001 entstandene, unbetitelte Werk aus Edelstahl und Lack sicherte sich ein Kunstsammler für 754.800 Euro. Spitzenpreise gab es auch für Werke Luigi Fontanas, Agostino Bonalumis oder Robert Indianas. Bei der Klassischen Moderne punktete vor allem Max Ernsts Bewegung suggerierendes dadaistisches Werk „Les jeunes et les jeux twistent“ mit 605.300 Euro. Egon Schieles „Sitzender weiblicher Akt“ mit seinen klaren, reduzierten Linien und seiner kühnen Perspektive reüssierte bei hervorragenden 398.300 Euro.
869.800 Euro zahlte ein internationaler Kunstsammler bei der Auktion Alte Meister am 18. April für „Der Triumph Davids“ aus der Hand des Florentiner Meisters Lorenzo LipLorenzo Lippipi. Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts war Friedrich von Amerlings „Mädchen im Profil mit schwarzer Mantille“ mit 156.800 Euro besonders erfolgreich. 133.800 Euro erreichte das nur postkartengroße Krim-Landschaftsbild von Archip Ivanovich Kuindzhi.
Münzen und Medaillen sowie Orden standen bei den Sammelsparten hoch im Kurs. Das einzige bekannte Exemplar der Goldmünze Matthias II. (1612 - 1619) war einem Sammler bei der Münzen-Auktion am 16. Mai sensationelle 122.000 Euro wert. 91.500 Euro gewährte ein Bieter am 14. Mai bei der Auktion „Orden und Auszeichnungen“ auf eine Ordenskette (Kollane) des Ordens der Eisernen Krone. Von Möbeln und dekorativer Kunst über historisches Glas und Porzellan, Silbergeschirr bis hin zu Roben und Reiseutensilien reichte das Angebot der von Interieur Designer Philip Hohenlohe perfekt in Szene gesetzten Februar-Auktion „Nachlass Fürst Kinsky“, welche durchaus fürstliche Ergebnisse lieferte.
Ein großes Statement für österreichisches Design markierte die Auktionspremiere am 29. Februar „Austrian Design“, bei der bedeutende Objekte der österreichischen Designgeschichte der 20er bis 60er Jahre unter den Hammer kamen. Viele der angebotenen Objekte erzielten bis dato nie dagewesene Preise.
„Ein starkes erstes Halbjahr für das Dorotheum“, sagt Martin Böhm, geschäftsführender Gesellschafter des Dorotheum. „Besonders erfreulich ist, dass Kunstsammler aus der ganzen Welt das internationale Angebot unseres Hauses mit großem Interesse honorieren.“