22 restaurant - Meliã Danube City Tower Innovatives Design, internationale Küche, ... alles im Hotel Meliã Vienna im DC TOWER 1 ist Teil des Lifestyle-Konzepts dieser europaweit agierenden Hotelgruppe. © Walter Sieberer 22 restaurant - Meliã Danube City Tower Innovatives Design, internationale Küche, ... alles im Hotel Meliã Vienna im DC TOWER 1 ist Teil des Lifestyle-Konzepts dieser europaweit agierenden Hotelgruppe. © Walter Sieberer - Mit freundlicher Genehmigung von: AnaBerlin

Was: Presse

Wann: 28.02.2014

Die Übergabe eines Gebäudes ist für den Architekten immer ein besonders bewegender Moment. Er kennzeichnet den Schlusspunkt eines langen Vermittlungsprozesses, von der gänzlich virtuellen Geste der ersten Skizzen bis hin zur Fei- nabstimmung der letzten Details in situ. Jener Akteur, der über einen längeren Zeitraum fortwährend die territorialen Para- meter neu adaptiert…
Die Übergabe eines Gebäudes ist für den Architekten immer ein besonders bewegender Moment. Er kennzeichnet den Schlusspunkt eines langen Vermittlungsprozesses, von der gänzlich virtuellen Geste der ersten Skizzen bis hin zur Fei- nabstimmung der letzten Details in situ. Jener Akteur, der über einen längeren Zeitraum fortwährend die territorialen Para- meter neu adaptiert hat, tritt von der Bühne ab. Er übergibt nun das Zepter an jene, für die er tätig war. Die Architektur geht in diesem Augenblick von einer intellektuellen und konzeptuellen Auffassung zu etwas über, das fundamental physisch und real ist.

In Wien verstärken sich diese Gefühle durch den ikonischen Charakter und die ausgeprägte Sichtbarkeit des DC Tower 1, aber auch durch die Geschichte, die mich mit dem Projekt verbindet. Eine Geschichte, die vor zwölf Jahren begann, im Jahre 2002, als die WED einen internationalen Wettbewerb für die Gestaltung des letzten Abschnitts der Donau City ausschrieb, und dessen Entwicklung noch andauert.

Der Ausgangspunkt ist ein Standort mit einem unglaublichen Potenzial. Wir haben hier einen freien Bauplatz mit Blick auf das imperiale Wien, der durch seine Lage am östlichen Ufer mit der gesamten Donaulandschaft verbunden ist und darüber hinaus jene Brücke akzentuiert, die die beiden Teile Wiens verbindet. Es handelt sich dessen ungeachtet nicht um einen unberührten Ort. Mehrere Projekte wurden hier bereits konzipiert, es gibt eine konzeptuelle Vorgeschichte, eine äußerst interessante Virtualität.

Sehr bald habe ich mich für das Verhältnis dieses Brückenkopfs mit dem Rest der Donau City und dem Flussufer inte- ressiert, aber auch für die Voraussetzungen für die Belebung eines öffentlichen Raums, der auf einer Platte entsteht. Wir haben also den Auftrag genutzt, um ein tatsächliches Eingangstor zur Donau City zu entwerfen.

Im Gegensatz zu früheren Entwicklungsprojekten hat die WED an diesem Ort eine gemischte Nutzung vorgeschrieben, was unserem Ziel einer zeitgemäßen Urbanität entgegenkommt, wie wir sie in zwei Türmen verwirklichen wollen.

Diese beiden Türme agieren wie zwei ungleiche Hälften eines gigantischen auseinander gebrochenen Monolithen, die ein Tor bilden. Die bewegten Fassaden beleben den so geschaffenen Zwischenraum. Dabei werden die Türme leicht zum Fluss hin ausgerichtet, um mit dem Rest der Stadt in einen Dialog zu treten und weder dem historischen noch dem neuen Wien den Rücken zuzukehren.

Heute steht der erste der beiden Türme und das Ergebnis ist ziemlich beeindruckend, nicht zuletzt dank der wunderbaren Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hoffmann-Janz. Die plastische Qualität der gefalteten Fassade erlaubt es, die Skyline der Donau City neu zu interpretieren, sie wird durch diese Wellen zur Initialzündung einer neuen Dualität. Die Falten bilden einen Gegensatz zur braven Strenge der drei anderen Fassaden und erzeugen eine Spannung, die den öffentlichen Raum und den Fuß des Turms elektrisiert.

Die Faltenbildung der Fassade verleiht dem Turm einen fließenden, immateriellen Charakter und eine Modellierbarkeit, die ihn jederzeit auf eine Lichtsituation, eine Spiegelung oder ein besonderes Ereignis reagieren lässt. Mit meiner Designpar- tnerin Gaëlle Lauriot-Prévost haben wir versucht, in den Innenräumen des Turms genau das Gegenteil zu bewirken: die Räume sollen hier sehr stark physisch spürbar, sehr präsent sein. Die Struktur verbirgt sich nicht, sie entzieht sich nicht dem Blick. Das Betonskelett wird zur Schau gestellt und kann berührt werden. Stein und Metall leisten in den Hallen und Gängen ihren Beitrag zur Farbgebung des Turms, zu seiner großzügigen und beruhigenden Körperlichkeit.

Das Schaffen zeitgenössischer Architektur hat zur Folge, dass die eigentliche Arbeit des Architekten oft verborgen bleibt, das „Schneidern“ und „Nähen“ ebenso wie die Kontextualisierung und die Verankerung des Projektes in seiner Umgebung. Das Design ergibt sich meist in einem späteren Arbeitsschritt. Türme erscheinen oft wie vom Boden losgelöst, wie reine architektonische Objekte, die für sich allein stehen. Sie müssen auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt werden und in den Städten verankert werden, in denen sich urbane Substanz befindet. Die grundlegende Horizontalität der Stadt und der öffentlichen Räume muss mit vertikalen Ausschlägen konfrontiert werden.

Die Arbeit am Fundament, an der Verankerung des DC Tower 1 war von zentraler Bedeutung und dementsprechend spannend. Besondere architektonische Anordnungen charakterisieren die Beziehung des Turms zum Boden. An der Rückseite steigt der öffentliche Raum über Rampen vom unterirdischen Straßenniveau zum eigentlichen Oberflächenni- veau an. Diese Topographie verleiht dem Turm eine Dynamik und schafft einen öffentlich zugänglichen Raum, durch welchen das Auftreten eines so dominanten physischen Objekts erst ermöglicht und akzeptabel wird. Neben den anderen drei Fassaden erheben sich, wenn man auf den Turm zugeht, zunehmend Metallschirme aus dem Boden, die die gewaltige Eruption des Turms abschwächen sollen, indem sie die Bewegungen der Stadt mit der Bestimmung des Turms verbinden. Eine wichtige Aufgabe bleibt es das Potential der Randzonen dieser urbanen Landschaft zu nützen, um das Flussufer besser zur Geltung zu bringen.

Die Stadt Wien beweist mit diesem ersten Turm, dass die punktuelle und kontrollierte Errichtung hoher Gebäude einer ge- deihlichen Stadtentwicklung zuträglich sein kann und zeitgemäße gemischte Strukturen entstehen lässt, welche wirtschaft- lich und energieeffizient sind und die Erfordernisse einer modernen Metropole erfüllen.

12rooftop view 360 Grad Rundumsicht in 250 Meter Höhe: Die Donau und Wien zu Füßen, den Horizont bis nach Bratislava und zum Wienerwald im Blick. © DC Towers / Michael Nagl 12rooftop view 360 Grad Rundumsicht in 250 Meter Höhe: Die Donau und Wien zu Füßen, den Horizont bis nach Bratislava und zum Wienerwald im Blick. © DC Towers / Michael Nagl - Mit freundlicher Genehmigung von: AnaBerlin / Ana Berlin Communications 6 skyline Wagramerstraße Beste Anbindungen: der DC TOWER 1 liegt mitten im dynamischen Stadtviertel Donau-City, der Stephansplatz liegt nur acht U-Bahn-Minuten, der Flughafen Wien Schwechat 21 km entfernt. © DC Towers / Michael Nagl 6 skyline Wagramerstraße Beste Anbindungen: der DC TOWER 1 liegt mitten im dynamischen Stadtviertel Donau-City, der Stephansplatz liegt nur acht U-Bahn-Minuten, der Flughafen Wien Schwechat 21 km entfernt. © DC Towers / Michael Nagl - Mit freundlicher Genehmigung von: AnaBerlin / Ana Berlin Communications 5 skyline with antenna Mit dem DC TOWER 1 ist die Donau-City ganz nah ans Donauufer gewandert. © DC Towers / Michael Nagl 5 skyline with antenna Mit dem DC TOWER 1 ist die Donau-City ganz nah ans Donauufer gewandert. © DC Towers / Michael Nagl - Mit freundlicher Genehmigung von: AnaBerlin / Ana Berlin Communications
Tags: Architektur, Dänisches Möbeldesign, Design, Österreich, Wien

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