Hamburg, 19. November 2013, (kk) – Mit dem Gesamterlös von € 1,6 Millionen* erbrachte die zweitägige Auktion Wertvolle Bücher am 18./19. November bei Ketterer Kunst in Hamburg nicht nur ausgezeichnete Resultate, sondern spielte auch € 100.000 mehr als noch im Frühjahr und im selben Zeitraum des Vorjahres ein.Das Toplos „Les liliacées“ mit der Nr. 31 von Pierre-Joseph Redouté, dem wohl bedeutendsten Blumenmaler aller Zeiten, ergatterte ein europäischer Händler für den Erlös von € 144.000*, was mehr als einer Verdoppelung des Aufrufs entspricht.
An der Spitze der Begehrlichkeiten stand neben Jan Huygen van Linschotens seltener Reisebeschreibung „Navigatio ...“ (Los 38), die mit dem Erlös von € 95.000* einem niederländischen Privatsammler zugesprochen wurde und der „Topographia“ (Lose 45+46) von Matthäus Merian dem Älteren, die sich ein deutschsprachiger Privatsammler für den Erlös von € 70.000* sicherte, auch die Originalausgabe von Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ (Los 76). Der erste Druck der ersten Ausgabe, die als einzige den unretuschierten Urtext beinhaltet, stand hoch im Kurs. Rund ein halbes Dutzend internationaler Bieter wetteiferten um das seltene Werk, das schließlich an den europäischen Handel für den Erlös von € 38.000* abgegeben wurde.
Mehr als das Vierfache des Aufrufpreises von € 7.000 war dem Londoner Handel Hermann Molls um 1720 entstandener, großformatiger Weltatlas „The world described“ (Los 39) wert. Er setzte sich erst nach einem vehementen Bietgefecht und mit dem Erlös von € 30.000* gegen das mit rund einem Dutzend Offerten gefüllte Auftragsbuch sowie zahlreiche Telefone und den gut besuchten Saal durch.
Nicht weniger lebhaft war es auch beim Wettkampf um die einzige Ausgabe der Luxusedition von Nikodim Kondakows „Byzantinische Zellen-Emails“ (Los 68). Nicht ganz unerwartet wurde das in der seltenen Original-Seidenumschlagdecke befindliche Buch (Aufruf: € 5.000) an einen russischen Privatsammler abgegeben, der mehrere seiner Landsleute ebenso auf die Plätze verwies wie Interessentenaus Deutschland und Großbritannien mit dem Erlös von € 19.200*.
Im Bereich der Autographen glänzte vor allem Rainer Maria Rilke mit einem 9,5 Seiten umfassenden und unterschriebenen, eigenhändigen Brief (Los 83, Aufruf: € 7.000) an den Dichter und Schriftsteller Friedrich Huch. Fast schien es, als verbliebe dieses inhaltsreiche Zeitdokument in deutschen Landen, doch am Ende musste man sich der Hartnäckigkeit eines amerikanischen Privatsammlers geschlagen geben, der das schöne Schriftstück mit dem Erlös von € 12.000* bedachte.
Die erste Ausgabe des sehr seltenen vollständigen Exemplars mit allen vier Teilen von Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ (Los 50) war vor allem in Deutschland und den USA sehr begehrt. Den Erfolg trug am Ende ein Händler aus Europa davon. Er hob Nietzsches wohl populärstes und von ihm selbst am höchsten geschätztes Werk von aufgerufenen € 2.400 auf den Erlös von € 16.200*.