Das Gemälde „Stillleben mit Gitarre“ (1926) von Alexander Kanoldt wurde 2008 in Abstimmung mit der Landesregierung an die Erben von Dr. Ismar Littmann restituiert. Nachdem die Erben das Bild in eine Auktion bei Van Ham gegeben haben, hat der Freundeskreis der Staatsgalerie Stuttgart das bei der Rückgabe vereinbarte Vorkaufsrecht wahrgenommen und die Arbeit für die Sammlung der Staatsgalerie erworben.Das Gemälde aus der Sammlung des jüdischen Anwalts und Kunstsammlers Dr. Ismar Littmann in Breslau wurde 1935 verfolgungsbedingt von der Familie verkauft und im selben Jahr vom Galerieverein über den Kunsthandel erworben. Seitdem befand es sich als Dauerleihgabe in der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart.Im Jahr 2008 restituierten die Freunde der Staatsgalerie Stuttgart das Werk auf Basis einer umfassenden Analyse an die Erben.
Dem Vorsitzenden der Freunde der Staatsgalerie Stuttgart, Professor Jürgen Hubbert, war es ein besonderes Anliegen, das Gemälde zurückzukaufen. „Wir haben kurzfristig alle verfügbaren Mittel aufgebracht, damit das Stillleben wieder an seinen angestamm- ten Platz in der Staatsgalerie Stuttgart zurückkehrt.“ Auch Christiane Lange, die Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, ist von der Qualität der Erwerbung überzeugt und betont: „Dass dieses Werk wieder in unsere Sammlung zu- rückkehrt, ist für uns alle das schönste Weihnachtsgeschenk. Das Stillleben ist ein heraus- ragendes Werk von Alexander Kanoldt, das unbedingt in ein öffentliches Museum gehört.Wir danken den Freunden, dass es nun endgültig seinen Platz bei uns gefunden hat.“
Alexander Kanoldt (1881 - 1939) gehört mit seiner kubisch vereinfachten, streng gebauten Malweise zu den Mitbegründern der Neuen Sachlichkeit um 1920. Das 1926 nach seiner Berufung an die Breslauer Akademie entstandene „Stillleben mit Gitarre“ ist in seinem klaren Aufbau und seiner scharf konturierten Gegenstandsdarstellung eines seiner bedeutenden Werke.
Die Rückkehr des Gemäldes in die Sammlung feiert die Staatsgalerie Anfang des Jahres 2014. Den genauen Termin werden wir der Presse rechtzeitig bekannt geben.