Bürgerhaus in der Oberen Brücke 10 in Bamberg Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe Bürgerhaus in der Oberen Brücke 10 in Bamberg Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 11.07.2025

Ein Denkmal mit Geschichte: Das Bürgerhaus Obere Brücke 10 in Bamberg und sein berühmtester Bewohner

Im Herzen der Weltkulturerbestadt Bamberg, direkt an der Oberen Brücke und unweit des Ludwig-Donau-Main-Kanals, liegt ein Bauwerk, das nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine Bewohnergeschichte fasziniert: das Bürgerhaus Obere Brücke 10. Für die dringend notwendige Fassadensanierung auf der Kanalseite stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 35.000 Euro zur Verfügung. „Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale“ kann dieses bedeutende Objekt in neuem Glanz erstrahlen.

Den symbolischen Fördervertrag überreicht Herbert van Beek, Ortskurator Bamberg der DSD, bei einem Pressetermin am Freitag, den 11. Juli 2025 um 11.00 Uhr, im Beisein von Jörg Urban von Lotto Bayern, an Dr. Anna-Franziska von Schweinitz, die Eigentümerin des Denkmals. Das Bürgerhaus gehört zu den über 640 Objekten in Bayern, die die DSD seit ihrer Gründung im Jahr 1985 mit Unterstützung von Spendern, Treuhandstiftungen und Lotteriemitteln fördern konnte. In diesem Jahr feiert die Stiftung ihr 40-jähriges Bestehen – ein Meilenstein bürgerschaftlichen Engagements für den Erhalt der deutschen Baukultur.

Der älteste Teil des Bürgerhauses wird auf das Jahr 1400 datiert. Erstmals erwähnt wurde das Gebäude 1484. Im Laufe der Jahrhunderte ging das Haus durch die Hände verschiedener Gerber- und Lederhändler. Im 16. Jahrhundert wurde es durch mehrere Brände und die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt. Eine neue Epoche begann 1690, als es der berühmte Baumeister Leonhard Dientzenhofer erwarb. In diesem Haus lebte er bis 1707 und hinterließ damit einen unauslöschlichen Eindruck in der Architekturgeschichte der Stadt. Später wurde das Anwesen an den Hofingenieur Johann Friedrich Rosenzweig verkauft, der dem Gebäude seine heutige Gestalt verlieh.

Das stattliche Bürgeranwesen setzt sich aus mehreren Gebäudeteilen zusammen. Im Vordergrund steht ein dreigeschossiges Hauptgebäude mit verputzter Fassade und einem klassischen Satteldach. Um 1730 wurde dieses Gebäude von Rosenzweig umgebaut, insbesondere im Erdgeschoss. Der Gaststätteneinbau von 1980 ergänzt das historische Ensemble funktional, ohne seinen Charakter zu beeinträchtigen.

Im Hof des Anwesens befindet sich ein zweigeschossiges Nebengebäude von 1770, das mit schlichter Putzfassade überzeugt. Das dreigeschossige Rückgebäude, zur Wasserseite hin sogar viergeschossig, wurde mit Holzgalerien ausgestattet und bildet einen markanten Kontrast zur Hauptfassade. Besonders hervorzuheben ist die spätgotische Kapelle im Inneren, die ebenfalls um 1400 entstand und ein herausragendes Beispiel religiöser Innenarchitektur dieser Zeit darstellt. Die Obergeschosse stammen aus dem 16. Jahrhundert, wurden jedoch um 1700 durch den Einfluss von Johann Leonhard Dientzenhofer grundlegend verändert. Eine umfassende Erneuerung erfolgte schließlich 1976.

Das Bürgerhaus Obere Brücke 10 ist weit mehr als ein historisches Gebäude – es ist ein lebendiges Zeugnis der fränkischen Bau- und Stadtgeschichte, geprägt von namhaften Architekten, wirtschaftlichen Umbrüchen und bürgerschaftlichem Engagement. Mit der aktuellen Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wird erneut unterstrichen, wie bedeutend es ist, solche Monumente nicht nur zu bewahren, sondern auch sichtbar zu machen für kommende Generationen.

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Tags: Baudenkmal, denkmalschutz, Fördervertrag, Restaurierung

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