St. Martin in Geisenhausen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Pohl St. Martin in Geisenhausen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Pohl - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 19.12.2024

Die industriell um 1900 hergestellten Gläser haben in ihrer Lichtbrechung eine besondere Ästhetik

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro die Fensterrestaurierung in der St. Martinskirche in Geisenhausen. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort…

Die industriell um 1900 hergestellten Gläser haben in ihrer Lichtbrechung eine besondere Ästhetik

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro die Fensterrestaurierung in der St. Martinskirche in Geisenhausen. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 19. Dezember 2024 um 14.00 Uhr Axel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, an Dekan Alexander Blei. Das Gotteshaus gehört somit zu den über 590 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die östlich des historischen Marktfleckens gelegene dreischiffige spätgotische Hallenkirche St. Martin in Geisenhausen stellt einen der bedeutendsten Kirchenbauten des Landkreises Landshut dar.

Zum ObjektDer Sichtziegelbau wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Die dreischiffige gotische Hallenkirche mit einschiffigem Chor steht in der Tradition der Landshuter Bauhütte. 1688 wurde der Bau barockisiert und die Altöttinger Kapelle angebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche regotisiert. Um die Jahrhundertwende wurden dann nach und nach sechs Glasmalereien in den dreibahnigen Kirchenschifffenstern umgesetzt mit den Motiven der „Leiblichen Werke der Barmherzigkeit“: „Die Toten begraben“, „Die Hungrigen speisen“, „Die Fremden beherbergen“, „Die Gefangenen trösten“, „Die Kranken besuchen“ und „Die Durstigen tränken“.

Bei der großen Renovierung von 1964 bis 1982 wurden der Chorraum mit dem aus Bronze gegossenen Volksaltar, Ambo und Tabernakel neu gestaltet sowie die Chorfenster mit den intensiven leuchtenden Farben eingebaut. Sie zeigen Szenen aus der geheimen Offenbarung des Johannes. Die Auferstehung Christi bildet den Mittelpunkt hinter dem Hochaltar, der speziell für eine bessere Sichtbarkeit der Fenster im Zuge der Chorraumgestaltung tiefer gesetzt wurde. Flankiert wird das zentrale Fenster links von der Erlösung der Seligen, die in den Himmel aufgenommen werden, rechts von der Verstoßung der Verdammten.

Eine technische und gestalterische Besonderheit stellen die holzgerahmten Binnenfenster der seitlichen Emporenanräume dar. In diesen Fenstern wurden reliefgepresste Wabenscheiben verwendet. Solche industriell um 1900 hergestellten Gläser sind heute sehr selten und weisen in ihrer Lichtbrechung eine besondere Ästhetik auf.

Tags: Bleiglas, denkmalschutz, Fenster, Fördervertrag, historische Bauwerke, Kirchen, Renovierung, Restaurierung

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