Ziegelbau auf quadratischem Grundriss mit vier GeschossenDie Sanierung von Fassade und Dach des Alten Leuchtturms auf Borkum unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit einem Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Der Alte Leuchtturm gehört somit zu den über 520 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.Zentral im Hauptort an der Westküste der Insel Borkum befindet sich der Alte Leuchtturm, der als ältestes Bauwerk auf der Insel gilt. Er steht direkt an einem erhöhten kleinen Walfängerfriedhof des 18. Jahrhunderts, rund 500 Meter östlich vom küstennahen Neuen Leuchtturm von 1879. Der alte Turm wurde 1576 anstelle eines älteren Kirchturms errichtet und diente ebenso als Glockenturm wie als Seezeichen. Bauherr war die Bürgerschaft der damals wirtschaftlich bedeutenden Hafenstadt Emden, Handelsschiffen sollte eine sichere Einfahrt zur Ems ermöglicht werden.
Das zum Turm gehörige Kirchenschiff aus der Zeit um 1550 wurde 1805 neu errichtet und musste bereits 1904 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Turm blieb stehen, denn seit 1817 diente er nicht nur als Seezeichen, sondern auch als Leuchtturm. Dazu wurde das Spitzdach durch eine Glaskuppel mit Repsoldscher Lichtanlage ersetzt. 1857 erhielt der Leuchtturm eine neue Leuchtanlage mit größerer Reichweite.
Nach einem Brand 1879 wurde in kurzer Zeit der Neue Leuchtturm errichtet, der die Leuchtturmfunktion übernahm. Mit der Einweihung einer neuen Kirche gut 100 Meter südlich 1897, verlor der Bau auch die Kirchturmfunktion. Von nun an diente er zeitweise zur Wetterbeobachtung oder dem Militär während der Weltkriege oder von 1945 bis 1948 der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Seit 1982 ist der Turm im Eigentum des Heimatvereins der Insel Borkum. Das Innere kann bei Führungen und Trauungen besichtigt werden.
Zum Objekt:Der Ziegelbau auf quadratischem Grundriss ist durch Gesimse in vier Geschosse gegliedert. Rundbogige Blendnischen schmücken die Wandflächen. In den oberen Blendnischen sitzen die Zifferblätter der Turmuhr. Ein kleines Korbbogenportal mit Werksteinrahmung führt ins schlichte Innere, das nur von wenigen kleinen Fenstern erhellt wird.