Einen Fördervertrag über 80.000 Euro für Restaurierungsarbeiten an Raumschale und Chordach der evangelischen Kirche in Bornheim reicht die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nicht zuletzt dank ihrer treuhänderischen Gerhard Krahe-Stiftung und der Lotterie GlücksSpirale aus. Aus diesem Anlass besucht Angelika Müller vom Ortskuratorium Bonn der DSD am Donnerstag, den 14. September 2023 um 11.00 Uhr im Beisein von Susanne Scheiderich von WestLotto Pfarrer Dieter Katernberg, um bei einem Foto- und Pressetermin vor Ort den Fördervertrag symbolisch zu überbringen. Das neoromanische Gotteshaus ist eines von über 720 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.Die auf einer leichten Anhöhe gelegene Alte Kirche prägt das Ortsbild von Bornheim seit 1863. Erbaut vom Bonner Stadtbaumeister Paul Richard Thomann ist ein kleiner Saalbau mit halbrunder Apsis entstanden, dem man einen hohen, quadratischen Turm mit Spitzhelm vorgesetzt hat. Die roten backsteinsichtigen Fassaden gliedern horizontale gelbe Putzbänder, Rundbogenfenster und eine Lisenengliederung mit Rundbogenfriesen.
Im Inneren hat sich die originale ornamentale und vegetabile Schablonenmalerei weitgehend erhalten. Den Saal trennt ein stichbogiger Triumphbogen vom Chor. Der Blick im Innenraum geht frei in den bemalten offenen Dachstuhl. Architektonisch und kunsthistorisch bemerkenswert ist neben der Raumausmalung auch die Ausstattung aus der Bauzeit. Nur die ursprüngliche Ibach-Orgel von 1863 wurde 1968 durch ein neues Instrument ersetzt.
Die Alte Kirche ist der älteste evangelische Kirchenbau im Kirchenkreis Bonn. Sie weist derzeit statische Schäden an den Dachstühlen aufgrund von Schädlingsbefall und einer bereits sanierten undichten Dachdeckung auf. Die statische Gefährdung der Dachstühle hat sich auch auf das Mauerwerk ausgewirkt, dort gibt es Risse und Hohlstellen. Eine mangelhafte Dachentwässerung führte zu ausgewaschenen Mauerwerksfugen sowie Rissen und Putzabplatzungen an den Putzbändern, den Gesimsen und dem Sockel. Eine später aufgebrachte Fugenschicht ist instabil.
Die eindringende Feuchtigkeit schädigte auch die Innenausmalung. In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits die Außenhülle instandgesetzt. In einem weiteren Abschnitt soll die konservierende Innenrestaurierung erfolgen. Die Kirche wird aufgrund ihrer besonderen Atmosphäre gerne für Hochzeiten und Taufen genutzt.