Große Freude! Seit wenigen Tagen ist es nun offiziell: Die Künstlerstadt Gmünd wird eine ungeheure Aufwertung durch ein neues großes Projekt von überregionaler Strahlkraft erfahren. Zugleich wird die Kulturinitiative Gmünd eine neue Rechtsform als gemeinnützige Privatstiftung erhalten. Details dazu werden im Juni bekanntgegeben. Jahrzehntelange konsequente Aufbauarbeit an der Marke Künstlerstadt hat sich also wirklich gelohnt und wir dürfen dank der großzügigen Unterstützung von Hans Peter Haselsteiner, engagierter und vorbildlicher Förderer von Kunst und Kultur im Lande, einer erfreulichen Zukunft entgegenblicken. Die Künstlerstadt darf sich auf diese Weise nun wunderbar weiter- und damit noch mehr als bisher zu einem starken kulturellen Aushängeschild in Kärnten entwickeln. Wie groß die Begeisterung darüber in Gmünd und der gesamten Region ist, beweisen die zahlreichen positiven Rückmeldungen und Unterstützungsbekundungen. Ich möchte mich bei allen, die an uns und unsere Kulturarbeit geglaubt, uns über all die vielen Jahre unterstützt haben, herzlichst bedanken. Und gleichzeitig darum bitten, uns auch weiterhin die Treue zu halten und mit uns diese neuen spannenden Wege zur Kunst gemeinsam zu gehen.Bis es aber soweit ist, dürfen Sie sich heuer auf ein fantastisches Kulturjahr freuen. Kein Geringerer als Max Ernst betritt 2023 die Bühne der Künstlerstadt Gmünd. Als einer der weltweit anerkanntesten Künstler seiner Zeit hat er, Dadaist und Surrealist, ein außergewöhnlich vielfältiges Werk hinterlassen. Bereits als Kind war das genaue Hinschauen seine Lieblingsbeschäftigung. Er sah, was andere nicht sahen. In Holzmaserungen, Tapetenmustern oder auf Maueroberflächen entdeckte er verborgene Wesen und imaginäre Landschaften, lies seiner Fantasie freien Lauf. Auf diese Weise versuchte er auch, dem Wahnsinn der beiden Weltkriege und den Unsicherheiten der Zwischenkriegszeit zu begegnen. Wieder ist der Krieg uns nahegekommen, dringen Unsicherheiten und Ängste in unsere Gesellschaft ein, in einem Ausmaß, wie wir es nicht für möglich gehalten haben. Und so wundert es nicht, dass der Surrealismus, das Eintauchen ins Traumhafte, Unterbewusste, ja Absurde, gerade wieder eine neue Blüte in der Kunst erfährt. So können wir heuer Surreales nicht nur in der Stadtturmgalerie erleben, sondern auch an anderen Kunstorten in Gmünd: Etwa die imaginären Arbeiten des italienischen Malers Raimondo Lorenzetti oder die luftig-leichten Fantasiegebilde von Frauke Danzer in der Galerie Miklautz. Auch unter den hochinteressanten, heuer nach Gmünd eingeladenen Gastkünstler:innen bewegen sich nicht wenige in ihren Arbeiten zwischen realer und irrealer Welt.
Das eindrucksvolle Lebenswerk der Österreichischen Künstlerin Irene Andessner mit ihren Selbstinszenierungen bedeutender Frauengestalten der Geschichte und Mythologie in Form von Fotografien und Videofilmen ist in einer umfangreichen Retrospektive in der Galerie Gmünd sowie, über die ganze Stadt verteilt, in Form des Andessner Walks zu erleben. All das und die vielen Einzelkulturveranstaltungen wie Vortrags-, Literatur- und Filmmatineen, Kabaretts, das Filmangebot im Kulturkino und die Kunstkurse der Sommerakademie lassen die Künstlerstadt auch heuer zum kulturellen Besuchermagneten werden. Lassen Sie sich überraschen, der soeben erschienene Kulturkalender 2023/24 gibt Ihnen bereits einen kleinen Vorgeschmack. Er ist bereits per Post unterwegs zu Ihnen. Sollten Sie noch nicht auf unserer Verteilerliste stehen, schicken wir Ihnen gerne den aktuellen Kulturkalender zu:
Die intensive Auseinandersetzung mit großen Künstler:innen bringt immer auch wertvollen Erkenntnisgewinn. Von Max Ernst zum Beispiel können wir lernen, genauer hinzuschauen, auf Strukturen und Formen zu achten und damit für uns Neuartiges und Überraschendes zu entdecken. Genau das wünschen wir auch Ihnen!
Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen in der Künstlerstadt Gmünd,
Erika Schuster