Natursteinarbeiten im sogenannten Trompetergang im ersten ObergeschossNördlich des Weserberglands am Beginn der Norddeutschen Tiefebene befindet sich die ehemalige Residenzstadt Bückeburg. Hier befand sich der Sitz des bis 1918 regierenden Fürstenhauses Schaumburg-Lippe. Umgeben von Gräften und einem Park liegt das namensgebende Schloss am westlichen Rand der Stadt. Für die Natursteinarbeiten im Trompetergang des Schlosses in Bückeburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer zweckgebundenen Spende 100.000 Euro zur Verfügung. Das Schloss gehört somit zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.Erstmals erwähnt wurde die von Graf Adolf VI. errichtete Wasserburg 1304. Von 1560 bis 1563 fasste man die damals bestehenden Bauteile der mittelalterlichen Wehrfestung zu einer unregelmäßigen Vierflügelanlage zusammen. Diese bildet bis heute den erhaltenen Kern der Anlage. Während der Regentschaft von Fürst Ernst wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Schloss künstlerisch anspruchsvoll ausgestattet. Ebenso wurde die Schlosskapelle aus dem Jahr 1396 manieristisch dekoriert. Ein Brand führte 1732 zu einem weitgehenden Neuaufbau, diesmal in den Formen des Barock. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Vierflügelanlage durch einen historistischen Osttrakt erweitert. Der einstige Bergfried im Zentrum der Fassade wurde zwischen 1894 und 1898 erhöht und von einer Dachhaube bekrönt.
Zum Objekt:Der drei- bis vierstöckige Massivbau wurde aus regionaltypischem Obernkirchner Sandstein errichtet. Der Kernbau umschließt einen kleinen Hof, der weitgehend im Zustand von 1560 erhalten ist. Hier befindet sich im ersten Obergeschoss der sogenannte Trompetergang. Der offene Gang auf Konsolen weist eine aufwendig gestaltete Brüstung auf und verbindet den vorderen und rückwärtigen Trakt des Kernbaus. Vom Hof selbst erfolgt der Zugang zur Schlosskapelle.
Nicht nur die Schlosskappelle, auch die weiteren Innenräume sind prächtig ausgestattet und erhalten. Zu erwähnen wäre insbesondere der Goldene Saal des frühen 17. Jahrhunderts mit seiner aufwendig gestaltenden Götterpforte der Holzschnitzer Gebrüder Wulff und der große Prunksaal im Osttrakt mit seiner Neurokoko-Ausstattung.