Altarraum der Wallfahrtskirche Maria Limbach in Eltmann © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe Altarraum der Wallfahrtskirche Maria Limbach in Eltmann © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 28.06.2021

Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor vier Jahren die Dächer und letztes Jahr die Innenraumsanierung der Wallfahrtskirche Maria Limbach in Eltmann gefördert hat, stellt sie in diesem Jahr weitere 25.000 Euro für die Restaurierung der historischen Ausstattung der letzten Balthasar Neumann-Kirche zur Verfügung. Konkret werden Arbeiten am Hochaltar, den…
Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor vier Jahren die Dächer und letztes Jahr die Innenraumsanierung der Wallfahrtskirche Maria Limbach in Eltmann gefördert hat, stellt sie in diesem Jahr weitere 25.000 Euro für die Restaurierung der historischen Ausstattung der letzten Balthasar Neumann-Kirche zur Verfügung. Konkret werden Arbeiten am Hochaltar, den Seitenaltären, dem Gnadenaltar, der Kanzel, den Beichtstühlen, dem Orgelprospekt und einzelnen Figuren unterstützt. Die eigentlich Mariä Heimsuchung genannte Pfarrkirche ist eines der über 500 Objekte, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

An der alten Straße von Eltmann nach Sand steht etwa einen Kilometer westlich des Dorfs auf einer Anhöhe auf freiem Feld zum Main hin die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung. Die dortige Wallfahrt geht auf das 15. Jahrhundert zurück, erlebte jedoch 1727 einen Aufschwung, als das Wasser des Gnadenbrünnleins eine Hirtin von ihrem Augenleiden heilte. Jährlich führen rund 15 Fußprozessionen aus dem Steigerwald und dem Maintal nach Maria Limbach, hinzu kommen zahlreiche Buswallfahrten auch von weit her. Seit 1995 betreibt die Pfarrei am Wallfahrtsplatz östlich der Kirche ein eigenes Pilgerheim.

Den Bau der Wallfahrtskirche hatte der Würzburger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn in Erfüllung eines Dankgelübdes testamentarisch verfügt. Gebaut wurde die spätbarocke Kirche nach Entwürfen des Baumeisters Johann Balthasar Neumann auf dem Fundament des spätgotischen Vorgängerbaus. Den Neubau drehte Neumann jedoch um 90 Grad, so dass die Länge des alten Kapellenschiffs die Breite der neuen Kirche bestimmte und die völlig auf Fernwirkung ins Maintal angelegte Schaufassade nun ins Maintal blickte. Maria Limbach wurde gewissermaßen zum "Eingangstor" in das Bistum Würzburg.

Maria Limbach ist eines der letzten Bauwerke Neumanns. Die schlichte Fassade der von 1751 bis 1755 errichteten Kirche weist bereits die klassizistische Beruhigung der Formen auf. Der Dreiecksgiebel trägt Friedrich Karl von Schönborns Staatswappen zwischen Rocaillen, darüber thront die Madonna im Strahlenkranz, das Limbacher Gnadenbild. Neumann schuf – angelehnt an den bereits im 17. Jahrhundert ausgebildeten Typus der Wandpfeilerkirche – einen doppelschaligen Innenraum mit Emporen, der der 400-köpfigen Pfarrgemeinde wie dem großen Pilgerstrom an Wallfahrtstagen gerecht wurde. Die einfache Raumstruktur kontrastiert mit der reichen Innenausstattung, insbesondere mit den Rokokostuckaturen von Andreas Lunz.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Fördervertrag, Kirchen, Restaurierungen

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