An ihrer 126. Generalversammlung hat die Zürcher Kunstgesellschaft Anne Keller Dubach zur Nachfolgerin von Walter B. Kielholz gewählt. Kielholz, der den Trägerverein des Kunsthaus Zürich seit 19 Jahren präsidiert, tritt per 30. Juni 2021 zurück.Gestützt auf Art. 27 Abs. 1 lit. a der Covid-19-Verordnung 3 fand die für den 31. Mai 2021 angesetzte Versammlung auf schriftlichem Weg statt. Von den stimmberechtigten 20'522 Mitgliedern der Zürcher Kunstgesellschaft gaben 31 Prozent ihre Stimme ab. Anne Keller Dubach erhielt 4’308 Stimmen (67,7%), ihr Mitbewerber, Dr. Florian Schmidt-Gabain 1’648 Stimmen (25,9%). Mit überwältigender Mehrheit wurden der Jahresbericht und die Jahresrechnung 2020 genehmigt. Deutliche Zustimmung gab es auch für eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge ab dem Jahr 2022. Ben Weinberg wurde erneut in den Vorstand gewählt und der scheidende Präsident Walter B. Kielholz mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
PANDEMIEBEDINGTER JAHRESVERLUST. WACHSENDE MITGLIEDERZAHLENDer Jahresbericht ist einsehbar unter www.kunsthaus.ch/jahresbericht20. Die wichtigsten Kennzahlen sind die Entwicklung der Mitgliederzahlen: 20'816 (Vorjahr 19’688), der Besucherzahlen: 226'154 (Vorjahr 270'053) sowie des Betriebsergebnisses, pandemiebedingt ein erheblicher Verlust: CHF – 980'952 (Vorjahr 3’899). Da sich die Zürcher Kunstgesellschaft üblicherweise mehrheitlich aus eigenen Mitteln finanziert, konnten Ausfall- und Kurzarbeitsentschädigungen die Summe der entgangenen Einnahmen nicht ausgleichen. Auf behördliche Anordnung mussten Begleitveranstaltungen und reguläre Angebote der Kunstvermittlung abgesagt werden. Doch fanden alle Ausstellungen statt. Und einige Wochen vor oder nach den Shutdown-Phasen wurden diese langfristig geplanten und aufwendig inszenierten Angebote von einem Publikum dankbar wahrgenommen.
HOHE LIQUIDITÄT. ERÖFFNUNG DER ERWEITERUNG GESICHERTZudem lief der Betrieb selbst im geschlossenen Museum weiter, um die Eröffnung der Kunsthaus-Erweiterung in 2021 nicht zu gefährden. Es wurden keine Covid-Kredite beantragt. Der Verein verfügt über genügend Liquidität, um seine Aktivitäten auf gewohntem Niveau fortzusetzen. Aufgrund der behördlich verordneten Schliessung im ersten Quartal 2021 und der nach wie vor geltenden Beschränkungen für Veranstaltungen rechnet der Vorstand im laufenden Jahr erneut mit einem Verlust.
BEKANNTGABE NEUE KUNSTHAUS-LEITUNG VOR DEM SOMMERNoch vor dem Sommer, so gab der scheidende Präsident Walter B. Kielholz in seiner Videobotschaft bekannt, wird die Findungskommission unter Leitung von Anne Keller Dubach die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Direktor Christoph Becker als neue Leitung des Kunsthauses bekanntgeben. Becker, der per April 2023 das Kunsthaus verlässt, wird sich nach einer Übergabephase im Verlauf des Jahres 2022 schrittweise zurückziehen.