Dachansicht der Bundeskunsthalle Dachansicht der Bundeskunsthalle - Mit freundlicher Genehmigung von: marketing@bundeskunsthalle.de

Was: Presse

Wann: 20.12.2020

Das Jahr 2020 wird uns – trotz temporärer Schließungen – mit vielen kulturellen Highlights in der Bundeskunsthalle in Erinnerung bleiben.

Die noch von Rein Wolfs initiierten Ausstellungen präsentierten kunst- und kulturgeschichtliche Themen wie zum Jubilar Ludwig van Beethoven mit Beethoven. Welt. Bürger. Musik, zur noch immer hochaktuellen Kapitalismus- Debatte mit Wir…

Das Jahr 2020 wird uns – trotz temporärer Schließungen – mit vielen kulturellen Highlights in der Bundeskunsthalle in Erinnerung bleiben.

Die noch von Rein Wolfs initiierten Ausstellungen präsentierten kunst- und kulturgeschichtliche Themen wie zum Jubilar Ludwig van Beethoven mit Beethoven. Welt. Bürger. Musik, zur noch immer hochaktuellen Kapitalismus- Debatte mit Wir Kapitalisten. Von Anfang bis Turbo oder zum Pionier des deutschen Symbolismus Max Klinger mit seinem Kunstwerk der Zukunft – eine Präsentation, die noch zu sehen ist.

Nach schließungsbedingten Verschiebungen konnte der performative Schwerpunkt im diesjährigen Sommerprogramm dennoch mit State of the Arts. Die Verschmelzung der Künste und Doppelleben. Bildende Künstler*innen machen Musik neben einem viel beachteten Programm in der live arts-Reihe realisiert werden. Die neue Intendantin Eva Kraus, die seit dem 1. August die künstlerischen Geschicke der Bundeskunsthalle leitet, freut sich, mit der beigefügten Ausstellungsübersicht 2021 das Programm mit Ihnen zu teilen. Auch sie möchte die großen Programmlinien des Hauses fortführen: „Auch im Jahr 2021 wird die Bundeskunsthalle ein Ort sein, der von Programmvielfalt geprägt ist. Wir werden weiterhin Ausstellungen in den Bereichen der Kunst,- Kultur- und Geistesgeschichte ausrichten, aber auch interdisziplinäre Projekte realisieren sowie Präsentationen in den so genannten „Anderen Künsten“ anbieten, wie im kommenden Jahr zur Mode und zum Film. Viele Veranstaltungen in der „live arts“-Reihe mit Performance und Tanz, aber auch mit klassischer und zeitgenössischer Musik sind geplant, mitunter auch auf dem Vorplatz und dem Dach unseres Hauses. Zudem wollen wir das diskursive Potenzial der Bundeskunsthalle ausbauen und ihr verstärkt „eine Stimme geben“. Neben den bestehenden wollen wir mit neuen Formaten das Forum als Ort mit vielfältigen Veranstaltungen – wo Meinungen ausgetauscht und Fragen gestellt werden können – beleben. Dies soll auch im Umgang mit der digitalen Welt und deren besonderen Vermittlungsmöglichkeiten geschehen, ermöglicht durch eine Sonderförderung im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Die große ästhetische Geste, wie sie bereits in der Max Klinger-Ausstellung zu sehen ist, ist mir bei alledem besonders wichtig und dafür stehe ich auch zukünftig“, resümiert Eva Kraus.

Das Ausstellungsjahr 2020 endet mit einer neu ins Programm genommenen Ausstellung, die die große Hannah Arendt ehrt. Als Identifikationsfigur und unbeugsame Frau findet sie heutzutage auch bei einer jüngeren Generation große Aufmerksamkeit.

Die vom Deutschen Historischen Museum konzipierte Ausstellung Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert widmet sich voraussichtlich ab dem 22. Dezember einer der einflussreichsten politischen Denkerinnen ihrer Epoche und erzählt von einem Leben und einem Werk, das die Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt und bis heute voller Sprengkraft ist.

Das Ausstellungsprogramm 2021 beginnt am 26. Februar mit dem wegweisenden Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg, der seine Studien in Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie 1886 in Bonn begann. In den 1920er Jahren entwickelte er den Bilderatlas Mnemosyne, in dem die Migration von Formen und Motiven durch Jahrhunderte nachgezeichnet wurde. In seiner letzten, unvollendeten Version vom Herbst 1929 bestand der Atlas aus 63 großen schwarzen Tafeln, auf denen Warburg fotografische Reproduktionen von Kunstwerken aus dem Nahen Osten und Europa neben zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und Werbeanzeigen anordnete. Diese Version zeigt die in Kooperation mit dem Warburg Institute, London, und dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin, realisierte Ausstellung nahezu vollständig.

Gefolgt wird dieser außergewöhnliche kunsthistorische Parcours von einer Schau, die Eva Kraus als ihre „Antrittsausstellung“ bereits Ende September dieses Jahres zeigen wollte, pandemiebedingt aber in das Frühjahr 2021 verschoben werden musste. Dress Code. Das Spiel mit der Mode präsentiert ab dem 26. März einen weltumspannenden Überblick zur zeitgenössischen Couture. Die Erfolgsausstellung aus Japan sieht Mode als Spiel, das die tägliche Verwandlung als wichtiges Instrument zur Darstellung unserer individuellen Persönlichkeit unterstreicht. Gezeigt werden stilbildende internationale Standards der Streetwear bis hin zur heutigen stilistischen Pluralität der großen Designer*innen.

„Mit dieser höchst hintergründigen Ausstellung, die gleichzeitig sehr zugänglich und inspirierend präsentiert ist, möchten wir Mode als ein allgemeingültiges und doch auch komplexes Thema der Alltagskultur hinterleuchten, das sehr stark zur Identifikationsfindung und Persönlichkeitsbildung beiträgt. Mode ist nicht nur ein Akt des Tragens von Kleidung, sie ist auch ein Akt des Sehens und Gesehenwerdens, der heute mit Vorliebe über die sozialen Netzwerke verbreitet wird“, erläutert Eva Kraus. Das Sujet Film, das die Bundeskunsthalle seit einigen Jahren in loser Folge verhandelt, wird mit einer Retrospektive zu Rainer Werner Fassbinder gekürt, die in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, und der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin, entsteht. Mit Methode Rainer Werner Fassbinder (21. Mai bis 19. September 2021) zeichnet die Ausstellung ein Porträt des großen Filmemachers und wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films, der wie kaum ein anderer das Stimmungsbild von und über Nachkriegsdeutschland geprägt hat.

Bereits gut vier Wochen später läutet die Bundeskunsthalle das Jubiläumsjahr „beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ ein. Joseph Beuys gehört zu den einflussreichsten und wirkmächtigsten Erneuerern der Kunst im 20. Jahrhundert. Er war ein grenzüberschreitender Denker, hochpolitischer Künstler und eine polarisierende Persönlichkeit, die gleichermaßen Bewunderung wie Ablehnung heraufbeschwor. Beuys – Lehmbruck. Denken ist Plastik versucht ab dem 25. Juni zu erklären, wie dieser Künstler, dessen Werk für einen so umfassenden Umbruch steht, sich ausgerechnet in Wilhelm Lehmbruck eine ausdrückliche Bezugsgröße suchte. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Duisburger Lehmbruck Museum und steht im Dialog mit deren zeitgleichen Ausstellung Lehmbruck – Beuys. Alles ist Skulptur.

Als Begleitprogramm ist auf dem Museumsplatz eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn geplant, das eine Ausstellung über Multiples von Joseph Beuys in Gegenüberstellung mit zeitgenössischen, künstlerischen Positionen zeigen wird. Eva Kraus betont dazu: „Im Jubiläumsjahr von Joseph Beuys wollen wir seiner aktivistischen Vorreiterrolle – Stichwort Soziale Plastik – in Form einer diskursiven Plattform im öffentlichen Raum Rechnung tragen.“

In enger Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Erika Hoffmann, Berlin, entwickelt die Bundeskunsthalle im Kunstherbst eine Präsentation der international bedeutenden Sammlung Hoffmann, die seit den 1960er Jahren von Erika und Rolf Hoffmann aufgebaut wurde und stets auf die Vielfalt der künstlerischen Äußerungen setzte. Die Sammlung vereint rund 1.200 Werke aus Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation, Film- und Videokunst, eine Auswahl daraus mit ca. 200 Werken wird ab dem 10. September in Bonn zu sehen sein.

Bereits in diesem Herbst haben die Vorbereitungen für den 25. Bundespreis für Kunststudierende begonnen. Die Bundeskunsthalle, die den alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschriebenen Wettbewerb bereits seit 1994 präsentiert, wird ab dem 12. November Schaufenster für die Preisträger*innen und ihre Arbeiten werden. Alle 24 deutschen Kunsthochschulen sind dabei, fünf bis acht Künstler*innen machen das Rennen. Die Reihe der interdisziplinären Ausstellungen zu wissenschaftlichen und gesellschaftsrelevanten Themen in der Bundeskunsthalle wird vom 29. Oktober an mit einer Schau zum menschlichen Gehirn ergänzt. Ca. 150 Objekte aus Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft werden sich dem Top-Thema der heutigen Forschung aus unterschiedlichen Richtungen nähern. So widmen sich die beiden Kuratorinnen Fragen wie: Was ist das Gehirn: Schaltzentrale, Supercomputer, Fantasiegebilde, Ich-Behausung? Gleichzeitig soll die Ausstellung auch eine Art Reality Check sein: Wo haben wir es mit hartnäckigen Irrtümern und klischeehaften Vorstellungen über das Gehirn zu tun und wo liegen die tatsächlichen Fragen und Grenzen der aktuellen Forschung?

Dass Kunst- und Kulturvermittlung sowie die Interaktion mit Besucher*innen nicht nur im persönlichen Kontakt funktionieren darf, hat das Jahr 2020 bisher eindrucksvoll gezeigt. Daher werden dank der Förderung NEUSTART KULTUR der Bundesregierung innovative digitale Dialog- und Austauschformate in der Bundeskunsthalle entwickelt, die im Jahr 2021 zusätzliche Perspektiven zum Ausstellungs- und Veranstaltungsbesuch bieten werden.

Tags: Juden, Zweiter Weltkrieg

Die Bundeskunsthalle hat bis zum 20. Dezember 2020 geschlossen
Entsprechend der Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Bundeskunsthalle bis zum 20. Dezember 2020 geschlossen.
Die Schließung beinhaltet, dass alle geplanten Veranstaltungen, Führungen und Vermittlungsprogramme in dem angegebenen Zeitraum nicht stattfinden.
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