Das Augsburger Auktionshaus Georg Rehm versteigerte am 13. und 14. Februar den Nachlaß - Florian Forchhammer. In allen angebotenen Bereichen gab es hervorragende Zuschläge.Die Auktion begann mit Schmuck und Silberobjekten. Der Schmuck erreichte seine Vorgaben. Zahlreiche Überraschungen gab es im Bereich der Augsburger Silberofferten. So kletterten etliche Leuchterpaare um das vier bis fünffache Ihrer Taxen. Herausragend dabei vier vergoldete Leuchter von Drentwett, diese kletterten von 4.000,- Euro auf den Zuschlagspreis von 25.000,-- Euro. Der vergoldete ausgefallene Historismushumpen kam von 2.000,- auf 5.000,- Euro.
Überragend verlief die Möbelrubrik. Alle angebotenen 51 Möbel fanden neue Besitzer und dies mit guten Steigerungsraten.
Der Augsburger Patrizierschrank (3004) kletterte von 5.500,- Euro auf 24.000,- Euro und konnte einem privaten Bieter zugeschlagen werden. Der Braunschweiger Aufsatzsekretär (3006) kam von 2.800,- Euro auf 10.500,- Euro. Eine süddeutsche Barockkommode (3008) kletterte von 800,- Euro auf 7.000,- Euro. Der Frankfurter Pilasterschrank erzielte 16.000,- Euro (3039) das Limit lag hier bei 2.200,- Euro.
Alle Augen waren bei der Auktion auf das Original Paar höfischer Kommoden aus dem 18. Jahrhundert gerichtet. Da diese sehr früh und qualitätvoll waren bewiesen zahlreiche, teilweise internationale Top-Händler, die sich telefonisch zuschalten ließen. Dieses Kommodenpaar war heiß umkämpft, sie verzwölffachten Ihre Taxe (9.500,- Euro) und wurden dann mit 123.500,- Euro in den Handel abgegeben.
23 der 25 goldenen Taschenuhren wurden mit guten Steigerungen versteigert. So kam die Assmannuhr auf 3.900,- Euro. Die Patek Philippe Taschenuhr bestätigte die Taxe mit 3.400,- Euro.
Mit guten Steigerungsraten wartete auch die Variarubrik auf. Die Schnitzarbeiten, und Skulpturen wurden sehr lebhaft beboten. Die vier Altarfiguren der Evangelisten stiegen von 4.000,- Euro auf 6.500,- Euro. Prunkstück hier eine allerdings stark beschädigte gotische Madonnenskulptur. Diese kletterte von einer sehr günstigen Taxe mit 950,- Euro auf den Zuschlag von 34.000,- Euro.
Gut beboten wurden auch die zahlreichen Fayencekrüge der Sammlung. von 200,- - 300,- Euro kletterten die meisten auf 400,- - 900,- Euro. Spitzenzuschläge hier die beiden Friedberger Krüge. Einer fand mit 9.000,- Euro der zweite mit 11.000,- Euro einen neuen privaten Besitzer.
Ausgezeichnete Zuschlagspreise erreichten die zahlreichen Lose der Münchner Malschule.
Das Gemälde von Johann Georg Meyer von Bremen, Mutter mit Kindern, einst in New York bei Sotheby´s eingesteigert erreichte 7.000,- Euro. (2.600,-) Die Werke von Adolf Eberle kletterten von 3.500,- Euro auf 16.000,- - 20.000,- Euro. Die vier Compton-Bilder stiegen auf 6.000,- - 14.000,- Euro. Auch Joseph Wopfner, die vier Voltzbilder und die Gemälde von Zügel wurden erst bei fünfstelligen Summen weitergereicht. Die zwei Hirtenbilder von Anton Romako konnten jeweils 20.000,- Euro erzielen. (Limit jeweils 2.600,- Euro). Max Wagenbauers Landschaft mit Kühen in hochfeiner Ausarbeitung stieg von 2.000,- Euro auf 31.000,- Euro. Herausragend die beiden Hauptwerke von Franz von Defregger. "der Urlauber" von 1884 ehemals bei Neumeister versteigert wurde bei 125.000,- zugeschlagen. Kurz danach kam das im Werksverzeichnis abgebildete Gemälde "eine wichtige Nachricht" mit stolzen Tiroler Freiheitskämpfern zum Aufruf. Es dauerte einige Minuten bis der neue "Tiroler" Besitzer feststand. 18.000,- Euro war die Taxe der Hammer fiel bei 200.000,- Euro.
Eine Auktion und Ergebnisse die vor allem der arg gebeutelten Möbelabteilung und der Münchner Schule richtig Mut machen dürften.
Kunstauktionshaus Georg Rehm, Augsburg