Kleinhäuser in der Erlanger Lazarettstraße © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe Kleinhäuser in der Erlanger Lazarettstraße © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 16.01.2020

Für die Instandsetzung der Außenwände und Fundamente der Kleinhäuser in der Lazarettstraße 3 und 5 in Erlangen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro bereit. Nun besucht bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 16. Januar 2020 um 14.00 Uhr Hans Weller, Ortskurator Erlangen der DSD,…
Für die Instandsetzung der Außenwände und Fundamente der Kleinhäuser in der Lazarettstraße 3 und 5 in Erlangen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro bereit. Nun besucht bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 16. Januar 2020 um 14.00 Uhr Hans Weller, Ortskurator Erlangen der DSD, Denkmaleigentümerin Pia Tempel-Meinetsberger, um sich die Arbeiten erläutern zu lassen. Die Häuser gehören zu den über 440 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die gleich an der Stadtmauer gelegenen Häuser Lazarettstraße 3 und 5 zählen zu den ältesten Gebäuden der Erlanger Altstadt. Sie gehören zu den wenigen Bauten, die den großen Stadtbrand von 1706 überstanden haben. Beide Häuser stehen auf der fünf Meter hohen mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert, die zu den ältesten Mauerabschnitten in Erlangen zählt. Die beiden halben Häuschen sind sogenannte Arme-Leute-Häuschen. Als Doppelhaus erstrecken sie sich über eine Länge von 20 Metern und eine Breite von fünf Metern. Die Gebäude wurden als Fachwerkkonstruktion errichtet und erweitert, wobei die nördliche Außenwand im unteren Teil von der mittelalterlichen Stadtmauer gebildet wird, auf der Holzstempel stehen, die die Dachkonstruktion tragen. Im Inneren wurden seit 1850 mehrere Vorsatzschalen eingebracht, außerdem finden sich Balken-Bohlendecken.

Der eingeschossige Satteldachbau ist dendrochronologisch auf 1669/1670 datierbar. Erweiterungen stammen aus den Jahren 1718/1719 und 1753/1754. Die noch bewohnten Anwesen erwarb 2012 der Heimat- und Geschichtsverein Erlangen e.V. Die Gebäude sollen künftig als Stadtforscherhaus genutzt werden.

Die Häuser sind in einem baulich sehr schlechten Zustand. Zunächst wird die desolate südliche Fachwerkfassade entlang der Lazarettstraße mit bauzeitlichen Anteilen standsicher gemacht. Die Unterfangung ist kleinteilig vorgesehen, da die Südwand statisch labil ist. Im Fachwerk werden fehlende Hölzer ergänzt und bestehende Hölzer nur bei mangelnder Tragfähigkeit partiell ersetzt. Ausfachungen sollen gesichert und fehlende Bereiche ergänzt werden.

Zuvor wurde die spätmittelalterliche Erlanger Stadtmauer – die nördliche Außenwand der Lazarettstraße 3/5 mit einem Geländesprung von rund 3 Metern Höhe – von der Stadt saniert und dabei statisch zusätzlich gesichert.

Tags: Altstadt, Baudenkmäler, denkmalschutz, Fördervertrag, Restaurierungen

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